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Nischenprodukt über’s Internet

Ein Beispiel für ein erfolgreiches e-commerce-Projekt in Mittelfranken: Joachim Fuoss betreibt seit fast zwei Jahren den einzigen Online-Shop speziell für Kinderlampen. Im vergangenen Jahr setzte er mit einem Sortiment, das 300 verschiedene Lampen für Kinderschlafzimmer und Jugendzimmer enthält, etwa 100 000 DM um. Im laufenden Jahr sollen es schon 300 000 DM sein und die Gewinnschwelle wird erreicht.
Bestellungen gehen bei Fuoss aus dem ganzen Bundesgebiet ein, aber auch aus dem Ausland, vor allem aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Mit seinem sehr speziellen Online-Geschäft erreicht Fuoss eigenen Angaben zufolge sehr treffgenau die für ihn wichtige Zielgruppe „Eltern zwischen 25 und 39 Jahren“. Dazu beigetragen haben gezielte Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, vorrangig in Eltern-Zeitschriften. Geholfen hat dem jungen Unternehmer (Jahrgang 1968), der „kinderlampe.de“ gemeinsam mit Günter Franke aufgebaut hat und leitet, dass es weder im Netz noch als Ladengeschäft einen Mitbewerber gibt, der sich auf diese Nische spezialisiert hat.
Entscheidend für den Erfolg von „kinderlampe.de“ waren laut Fuoss, der sein Konzept auch bei der mediamit-Veranstaltung am 31. Oktober vorstellt, eine Reihe von Faktoren, die auch auf andere Online-Shops übertragbar sind: Ein genauer Businessplan mit Marktrecherche, Bewertung von potenziellen Konkurrenten, Umsatz- und Marketingplanung usw. stand am Anfang, wobei Fuoss die frühere Teilnahme am Businessplan-Wettbewerb Nordbayern zugute kam. Fundamental sei auch eine klare Zielsetzung: „Wir bieten das größte Sortiment an Lampen für Kinder in Deutschland. Nirgends bekommt man soviel Auswahl. In jeder Phase des Kontakts mit uns möchten wir unsere Kunden fröhlich sehen.“ Diese prägnanten Aussagen hat Fuoss als Ansprüche formuliert, die das unternehmerische Handeln bestimmen. Die Gestaltung und Benutzerfreundlichkeit der Website, eine uneingeschränkte, 30-tägige Geld-zurück-Garantie, lebenslanger Ersatzteilservice, kostenlose Telefonberatung und ein Fragebogen zur Kundenzufriedenheit nach dem Kauf sind einige der Instrumente, mit denen die Kunden für das Unternehmen gewonnen werden.
Maßgeblich dafür, dass ein Geschäft im Internet auch funktioniert, ist ein leistungsfähiges und vernetztes Warenwirtschaftssystem, das im Hintergrund für eine weitgehend automatisierte und schnelle Abwicklung von Bestellvorgang und Lieferung sorgt. Eine problemlose Erreichbarkeit per e-mail und Telefon für Beratungen, Bestellungen und Reklamationen und eine schnelle Reaktion des Shop-Betreibers sind ebenso ein Muss wie ein monatliches Controlling, das dem Betreiber die wichtigsten Daten über Umsatz, Ertrag, Kundenzufriedenheit und Nutzung der Website liefert.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2001, Seite 14

 
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