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Großinvestitionen in Nordbayern

Der DB-Konzernbevollmächtigte für Bayern, Hermann Graf von der Schulenburg, bringt die Pläne der Bahn für Bayern auf die Formel „Sanierung und Ausbau des Netzes und Modernisierung der Bahnhöfe“. Nachdem das vergangene Jahr geprägt war durch Großinvestitionen in den Fahrzeugpark, würden im laufenden Jahr die Schwerpunkte Ausbau und Modernisierung mit rund einer Mrd. Euro zu Buche schlagen. Rund 350 Mio. Euro werden dabei für den weiteren Streckenausbau investiert, um eine leistungsfähigere Infrastruktur zu schaffen. Der Ausbau der ICE-Strecken München-Nürnberg und Augsburg-München steht dabei im Vordergrund. Alle Bauarbeiten, so von der Schulenburg, seien im Zeitplan, alle Tunneldurchstiche und Brückenneubauten über Donau und Main-Donau-Kanal erfolgreich abgeschlossen.
Nachdem im letzten Jahr in Memmingen und Oberstdorf zwei völlig neue Bahnhofsgebäude entstanden sind, stellt der soeben fertiggestellte Komplettumbau des Nürnberger Hauptbahnhofs das erste abgeschlossene Modernisierungsprojekt der Bahn in Bayern dar. Nürnberg könne sich rühmen, so der DB-Bevollmächtigte, den „schönsten Bahnhof Bayerns“ zu haben. Weitere große Gebäude-Umbauarbeiten werden dieses Jahr in Kempten, Günzburg, Landshut, Schweinfurt und Forchheim beginnen. Als Großprojekte ähnlich Nürnberg nannte von der Schulenburg für die nächsten Jahre die Hauptbahnhöfe von Würzburg und München.
Unabhängig von einzelnen größeren Bahnhöfen modernisiere die Bahn laufend zahlreiche kleine und mittlere unter den knapp 900 Haltestellen im Freistaat. So werden im laufenden Jahr an 19 Stationen Aufzüge errichtet und an zwölf Stationen so genannte „Servicestores“ eingerichtet. An weiteren 15 bayerischen Bahnhöfen stehe die Grundsanierung der Gebäude an.
Fortsetzen will man nach den Worten des Konzernbevollmächtigten auch die „Sauberkeitsoffensive“ auf den Bahnhöfen. Mit Unterstützung des Freistaats habe man begonnen, viele Stationen von Grund auf zu reinigen. „Den Graffiti-Schmierern werden wir mit frischer Farbe hinterher laufen, bis ihnen die Lust vergeht“, so Graf von der Schulenburg. Insgesamt werde man 17 Mio. Euro in diesem Jahr allein für Reinigungskosten ausgeben. Die Gesamtkosten der Erneuerungs- und Instandhaltungsprojekte der DB AG in Bayern wurden auf 200 Mio. Euro beziffert.
Was den Regionalverkehr angehe, so werde auch in diesem Jahr die Erneuerung der Regionalflotte ein Schwerpunkt bleiben. Dabei stehen die südbayerischen Wagenparks im Vordergrund. Außerdem liefen die Planungen für die vierte S-Bahnlinie in der Region Nürnberg Richtung Forchheim auf Hochtouren. Seit der Regionalisierung 1996 wurden nach Bahnangaben 65 neue Doppelstockwagen für Bayern angeschafft und 150 Reisezugwagen modernisiert.
Der Konzernbevollmächtigte unterstrich in seinem Statement die wirtschaftliche Bedeutung der Deutschen Bahn AG in Bayern. Mit einem Investitionsvolumen von 1,3 Mrd. Euro habe man im vergangenen Jahr die Wirtschaft mit ankurbeln können. Dies falle 2002 kaum geringer aus. Man schätze, dass von den Bahnaufträgen rund 40 000 Drittarbeitsplätze profitieren. Weiterhin sei die Bahn mit mehr als 27 000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Bayern.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2002, Seite 9

 
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