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Infrarot-Prüfung von Turbinen

Die Erlanger Firma Thermosensorik GmbH hat die weltweit erste Roboter-Prüfanlage vorgestellt, mit der eine automatisierte, zerstörungsfreie Serienprüfung von Turbinenschaufeln möglich wird. Entwickelt wurde die Infrarot-Prüfanlage für das Gasturbinenwerk Berlin des Siemens-Bereichs Power Generation.

Die junge Erlanger Firma Thermosensorik GmbH – eine Ausgründung des Lehrstuhls für Angewandte Physik der Universität Erlangen-Nürnberg und des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung e.V. (ZAE Bayern) – wurde 1998 mit dem Ziel gegründet, die Ergebnisse aus der Forschung in anwendungsreife, marktfähige Produkte umzusetzen. Der Firma, die ihren Sitz im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) in Erlangen-Tennenlohe hat, ist es eigenen Angaben zufolge gelungen, die Infrarot-Technologie, die bis vor wenigen Jahren nur für militärische Zwecke genutzt wurde, für industrielle Mess- und Prüfaufgaben verfügbar zu machen.

Mit der Infrarot-Technologie können die für das menschliche Auge unsichtbare Infrarotstrahlung sichtbar gemacht und verborgene Defekte erkannt werden. Die Messungen erfolgen zerstörungsfrei, berührungslos und automatisch, weshalb sich die Technik für die Qualitätskontrolle in der Industrie empfehle. Thermosensorik stellt hochauflösende Infrarot-Kameras und -Systeme her und entwickelt neue Messverfahren. Der Umsatz hat sich 2001 gegenüber dem Vorjahr auf 1,5 Mio. Euro verdoppelt.
Die für das Gasturbinenwerk Berlin konzipierte Prüfanlage prüft jede einzelne Turbinenschaufel während der Fertigung. Für Siemens Power Generation ist die Qualität und Zuverlässigkeit ihrer Turbinen einer der Schlüsselfaktoren, denn schadhafte Turbinenschaufeln können zu Stillstandzeiten der Kraftwerke führen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2002, Seite 25

 
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