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Firmen erwarten wenig vom Hartz-Konzept

Die mittelfränkische Wirtschaft erwartet von den Koalitionsvereinbarungen mehrheitlich negative Auswirkungen. Die Pläne der Hartz-Kommission werden den Bedürfnissen der mittelfränkischen Unternehmen nicht gerecht: Die Schaffung von Personal-Service-Agenturen wird die Suche nach geeigneten Fachkräften nicht wesentlich erleichtern, die Inanspruchnahme von Darlehen aus dem Programm „Kapital für Arbeit“ (bis zu 100 000 Euro bei Einstellung eines Arbeitslosen; Erläuterungen siehe unten stehenden Kasten) halten die meisten Unternehmen für eher unwahrscheinlich. Dagegen werden die deutlich steigenden Lohnzusatzkosten im Jahr 2003 die Beschäftigung sinken lassen und damit den Arbeitsmarkt stark belasten. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des Mitte November abgeschlossenen „IHK-Barometers“ der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken zur Weichenstellung durch die rot-grünen Koalitionsvereinbarungen.

Die Maßnahmen der Unternehmensbesteuerung beeinträchtigen nach Ansicht der Unternehmen die Unternehmenserträge und vermindern damit die Fähigkeit zur Eigenkapitalbildung und zu selbst finanzierten Investitionen. Am drückendsten werden von den mittelfränkischen Unternehmen dabei die Abschaffung der gewerbesteuerlichen Organschaft, die Begrenzung des Verlustvortrages und die Hinzurechnung von Leasingraten zum Gewerbeertrag empfunden.

Das „IHK-Barometer“ war von den bayerischen IHKs im Sommer 2002 als neues Umfrage-Instrument geschaffen worden, um kurzfristig und flexibel die Meinung der ehrenamtlich aktiven IHK-Mitgliedsunternehmen in Bayern zu aktuellen Themen per e-mail zu erheben.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2002, Seite 14

 
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