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Wieder schwarze Zahlen im Visier

Für Lucent Technologies war 2002 ein schwieriges Jahr, der Umsatz des amerikanischen Unternehmens brach von 21,3 auf 12,2 Mrd. US-Dollar ein. Nach Aussage von Hans Huber, Vorsitzender der Geschäftsführung in Deutschland, waren vor allem Pleiten und drastisch gekürzte Investitionspläne der Telekommunikationsunternehmen wesentliche Gründe. Der Standort Nürnberg blieb im vergangenen Jahr von diesen Entwicklungen nicht unberührt: Ende September sind die Fertigungsaktivitäten in der Beuthener Straße endgültig ausgelaufen, das Reparaturzentrum wurde an ein Nürnberger Unternehmen outgesourct. Bis Frühjahr soll auch die Zahl der Mitarbeiter in der „Denkfabrik“ Bell Labs im Nordostpark um weitere 250 sinken, so dass dann nur noch 1 500 Mitarbeiter in Nürnberg tätig sein werden. Durch die Umstrukturierungen will Lucent nach Aussage Hubers bis zum Ende des Geschäftsjahres im September 2003 wieder schwarze Zahlen schreiben.

Positiv auf den Standort Nürnberg mit besonderem Know-how in der optischen Hochgeschwindigkeitsübertragung und bei UMTS wird sich nach Aussage von Geschäftsführer Dr. Rainer Fechner die Konzernentscheidung auswirken, dort die gesamte Entwicklung für optische Produkte in Europa zu bündeln. Bei dieser Entscheidung spielte die enge Geschäftsbeziehung zur Deutschen Telekom eine Rolle, die einer von Lucents größten Kunden für optische Übertragungstechnik in Europa ist. Erst kürzlich hatten Lucent und die Deutsche Telekom ihren Rahmenvertrag über optische Netztechnik bis Ende 2003 verlängert. Unter dem selben Vertrag orderte die Telekom auch das neue Produkt LambdaUnite – ein optisches Übertragungssystem der neuesten Generation, das von der Entwicklung bis zur Vermarktung federführend von Nürnberg aus betreut wird.

Im Bereich Mobilfunkentwicklung wird derzeit ein UMTS-Testnetz für schnelle mobile Datendienste bei Telefonica Moviles in Spanien aufgebaut. Der spanische Telekom-Anbieter wird zusammen mit Firmenkunden Anwendungen wie Intranet-Zugang oder e-mail-Versand über Laptop oder Handheld-Computer (PDA) testen. In der Region Nürnberg hat Lucent sein eigenes UMTS-Testnetz für Unternehmen der Region geöffnet. Mit diesem Testnetz, das sich über 25 Quadratkilometer im Nürnberger Norden erstreckt, sollen gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft ebenfalls UMTS-Technologien und -anwendungen erprobt werden.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2003, Seite 30

 
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