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Die Fläche wächst, der Umsatz stagniert

Der erhoffte Aufschwung für den Einzelhandel im Jahr 2003 ist ausgeblieben. Insgesamt hat der Einzelhandel im engeren Sinn (ohne Kfz, Tankstellen und Apotheken) nach Feststellung des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) etwa ein Prozent an Umsatz eingebüßt. Der Umsatz von 368 Mrd. Euro liege damit auf dem Niveau von 1993.

Durch Insolvenz oder Betriebsaufgabe dürfte der deutsche Einzelhandel nach Berechnungen des HDE im vergangenen Jahr rund 35 000 Betriebe verloren haben. Mit knapp 50 000 gestrichenen Stellen sei der Personalabbau höher als jemals zuvor gewesen. Gleichzeitig wurden rund eine Mio. Quadratmeter neue Verkaufsfläche in Betrieb genommen. Damit betrage die Gesamtverkaufsfläche in Deutschland 112 Mio. Quadratmeter, im Vergleich zu 1993 bedeute dies eine Erhöhung der Verkaufsfläche von über 24 Prozent, bei relativ gleichem Umsatz.

Bayerischer Einzelhandel
Die Entwicklung in Bayern war mit einem Minus von 1,4 Prozent erstmals schlechter als der Bundesdurchschnitt, berichtete Uwe H. Werner, LBE- Bezirksgeschäftsführer Mittelfranken, auf der Jahrespressekonferenz, die anlässlich der Bezirksdelegiertentagung in Nürnberg stattfand. Die rund 60 000 Verkaufsstellen in Bayern erzielten einen Umsatz von 64,8 Mrd. Euro. Die Verkaufsfläche erhöhte sich um rund 250 000 auf nunmehr 17,8 Mio. Quadratmeter. Mit dieser Entwicklung einher gingen sowohl ein erheblicher Personalabbau von rund zwei Prozent (ca. 7 000 Mitarbeiter) auf jetzt rund 336 000 Arbeitnehmer, als auch ein Ansteigen der Insolvenzen im bayerischen Einzelhandel um 29 Prozent auf die bisherige Höchstzahl von 544.

Mittelfränkischer Einzelhandel
Nachdem für die Region Mittelfranken keine amtlichen Statistiken vorliegen, hat der Landesverband des Bayerischen Einzelhandels (LBE) Bezirk Mittelfranken wie in den letzten Jahren eine Befragung seiner Mitglieder durchgeführt. Von den knapp 200 teilnehmenden Firmen mussten im letzten Jahr 55,9 Prozent (Vorjahr 76,3 Prozent) Umsatzrückgänge verzeichnen, 19,9 Prozent (Vorjahr 12,3 Prozent) konnten Umsatzsteigerungen verbuchen. Der LBE geht davon aus, dass der mittelfränkische Einzelhandel ein Minus bei den Erträgen von ca. drei Prozent zu verzeichnen hatte. Insgesamt erzielten die knapp 8 000 Verkaufsstellen des Einzelhandels in Mittelfranken mit rund 47 000 Beschäftigten auf einer Gesamtverkaufsfläche von 2,25 Mio. Quadratmetern einen Umsatz von neun Mrd. Euro. Nach vorläufigen Berechnungen ist die Verkaufsfläche in Mittelfranken im letzten Jahr um rund 50 000 Quadratmeter angewachsen, zeitgleich sank die Beschäftigtenzahl um 1 000 Mitarbeiter.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2004, Seite 33

 
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