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Zunahme des Güterverkehrs

Prof. Dr. Wolfgang Meinig ist Professor für Automobilwirtschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Außerdem leitet er die Bamberger Forschungsstelle Automobilwirtschaft FAW. WiM fragte ihn nach der aktuellen Lage dieser Branche sowie nach den Trends bei Autoexport, Technologie und Vertrieb.

Die Verkehrswirtschaft in Deutschland hat im Jahr 2003 insgesamt zugelegt. Mengen- und Leistungszuwächsen im Straßen- und Eisenbahngüterverkehr standen jedoch deutliche Rückgänge in der Binnenschifffahrt gegenüber, teilt das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) in seimen Jahresbericht 2003 mit.

Der Eisenbahngüterverkehr verbuchte in Bezug auf Beförderungsmenge und -leistung im Jahr 2003 prozentual die größten Zuwächse. Erstmalig seit dem Jahr 1997 war wieder auf allen Hauptverkehrsverbindungen ein Wachstum des Güteraufkommens zu verzeichnen. Bei den Nichtbundeseigenen Eisenbahnen hat sich der Aufkommenszuwachs im Berichtsjahr ebenso weiter fortgesetzt wie das Wachstum beim kombinierten Verkehr Schiene-Straße.

Im Straßengüterverkehr zeigten sich Mengen- und Leistungssteigerungen in den oberen Entfernungsbereichen des Binnenverkehrs sowie im grenzüberschreitenden Verkehr. Im Nahverkehr waren auf Grund der anhaltenden Krise in der Bauwirtschaft hingegen erneut Rückgänge zu verzeichnen. Die Belebung der Nachfrage in bestimmten Bereichen des Straßengüterverkehrs führte jedoch nicht zu einer Entspannung der wirtschaftlichen Situation der deutschen Güterkraftverkehrsunternehmen. Deren internationale Wettbewerbsfähigkeit wird nach wie vor durch Harmonisierungsdefizite innerhalb der EU sowie bestehende Lohnkostennachteile gegenüber Unternehmen aus den mittelosteuropäischen Staaten beeinträchtigt, so das BAG. Gleichwohl wird die EU-Erweiterung von einer Vielzahl deutscher Verkehrsunternehmen auch als Chance zur Erschließung neuer Märkte verstanden.

Der Binnenschiffsgüterverkehr hatte im Jahr 2003 auf allen Hauptverkehrsverbindungen deutliche Mengen- und Leistungsrückgänge zu verzeichnen. Hauptursache für diese Entwicklung waren die niedrigen Wasserstände durch den extrem trockenen Sommer. Sie führten insbesondere im zweiten Halbjahr 2003 zu erheblichen Einschränkungen des Schifffahrtbetriebes auf Rhein, Donau und Elbe. Während Unternehmen der Tankschifffahrt die Entwicklung des Jahres 2003 dennoch als insgesamt zufriedenstellend bis gut beurteilten, blieb die Lage in der Trockengüterschifffahrt nach Unternehmensangaben weiterhin angespannt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2004, Seite 15

 
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