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Energiepreise nehmen Einfluss auf Bilanz

Für den Nürnberger N-ergie-Konzern war 2003 das erste volle Geschäftsjahr nach der Vollfusion in neuer Struktur. Eine anhaltend schwache Konjunktur, ein um fast ein Drittel gestiegener Strompreis sowie eine schwankende Strombörse waren für den Versorgerkonzern nicht gerade glänzende Rahmenbedingungen. „Es sind viele unkalkulierbare Dinge passiert – regional, aber auch teilweise überregional. Umso höher können wir unser eigenes Abschneiden bewerten“, konstatierte Vorstandsvorsitzender Herbert Dombrowsky.

Durch ein gestiegenes Gasgeschäft, aber auch durch die Anhebung des Strompreises für Privatkunden stieg der Umsatz um 6,6 Prozent auf 1,12 Mrd. Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte Betriebsergebnis von über 90 Mio. Euro entspricht einem Minus von acht Prozent. 60,5 Mio. Euro fließen als Gewinnabführung an die Städtischen Werke Nürnberg, der außenstehende Aktionär Thüga erhält eine Ausgleichszahlung über 21,6 Mio. Euro. Die Zahl der Konzernmitarbeiter stieg leicht um 30 auf 2 660, dazu kommen noch 171 Azubis. Mittelfristig, so der Vorstandssprecher, werde sich aber die Zahl der Belegschaft leicht reduzieren.

Die N-ergie versorgt Verbraucher, Unternehmen und Kommunen mit Strom, Wasser, Gas und Fernwärme. Der Stromabsatz sank um 4,5 Prozent auf 7,4 Mrd. Kilowattstunden (kWh), die absatzstärkste Kundengruppe stellen die Industriekunden mit 37 Prozent dar. Im Erdgasgeschäft erhöhte sich die Gesamtabgabe insbesondere witterungsbedingt um rund zehn Prozent auf 13,06 Mrd. kWh. Der Absatz der Wärmeversorgung kletterte ebenfalls auf Grund des Wetters um 1,7 Prozent auf 1,24 Mrd. kWh. Der extrem heiße und trockene Sommer erhöhte den Wasserabsatz um sechs Prozent auf 34,2 Mio. Kubikmeter.

Für Dombrowsky sind weniger die Vergleiche zum Vorjahr entscheidend, sondern vielmehr eine wettbewerbsfähige Preis- und Leistungspolitik. Mit der Tochter Syneco, die sich bundesweit auf individuelle Versorgungspakete spezialisiert hat, kaufe man zum einen international zu marktfähigen Preisen ein. Zum anderen würden individuelle Risiken der Unternehmen abgesichert: Steigen andere Bezugskosten, sinkt der Energiepreis. Dieses Instrumentarium ist zwar in der Großindustrie üblich, bei vielen Mittelständlern sieht Dombrowsky aber noch ein erhebliches Marktpotenzial.

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2004, Seite 59

 
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