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Vodafone-Innovationspreis für Erlanger Wissenschaftler

Für die Erfindung eines Programms, das Störgeräusche aus Mobilfunknetzen filtert, wurden vier Wissenschaftler aus Erlangen mit dem Innovationspreis der Vodafone-Stiftung für Mobilfunk ausgezeichnet, der mit 25 000 Euro dotiert ist. Die Preisträger sind Prof. Dr. Johannes Huber (Lehrstuhl für Informationsübertragung), Prof. Dr. Robert Schober (mittlerweile Professor an der University of British Columbia in Vancouver, Kanada), Dr. Wolfgang Gerstacker (Lehrstuhl für Mobilkommunikation) und Dr. Raimund Meyer (Geschäftsführer der Com-Research GmbH und ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik). Die Ausgangsalgorithmen für das ausgezeichnete Verfahren entstanden in Zusammenarbeit mit den Lucent Bell Labs in Nürnberg, wo Meyer und Gerstacker in den letzten fünf Jahren als freie Mitarbeiter in einem Team von Mobilfunkspezialisten tätig waren.

Das inzwischen patentierte Verfahren „Single Antenna Interference Cancellation“ (SAIC) verbessert in Mobilfunknetzen die Sprachqualität, reduziert die Anzahl der Gesprächsabbrüche und überträgt die Daten mit höherer Geschwindigkeit, so dass die Netzkapazität um bis zu 80 Prozent gesteigert werden kann. In der Folge kann die Sendeleistung von Handys und die Anzahl der Sendemasten reduziert werden. Die erforderliche Software wird direkt im Chip des Handys integriert. Das Netz selbst muss nicht an das neue Programm angepasst werden.

Um ihre Entwicklung weltweit zu vermarkten, haben die vier Forscher die Firma Com-Research GmbH in Fürth gegründet und sind mit Philips eine strategische Partnerschaft eingegangen. Noch im Laufe dieses Jahres wird Philips-Semiconductors einen neuen Chip, der auf Grundlage des SAIC-Verfahrens entstanden ist, auf den Markt bringen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2004, Seite 66

 
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