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Angola und Portugal

Angola als attraktiver Absatzmarkt, Portugal als bewährter Produktionsstandort und die Neustrukturierung der Zollverwaltung in Mittelfranken standen auf der Tagesordnung des IHK-Außenwirtschaftsausschusses.

Angola lockt Investitionsgüter-Hersteller insbesondere zum Auf- und Ausbau der Infrastruktur. Die Chancen hätten sich verbessert durch stabilisierte politische Verhältnisse, durch forcierte Erschließung der reichen Bodenschätze (u.a. Erdöl) und durch einen verhaltenen Wirtschaftsaufschwung, so Helmut P. Gauff, Vorsitzender des Beirats der Gauff Engineering GmbH & Co. KG, Nürnberg. Begünstigt werde eine Wiederaufnahme wirtschaftlicher Aktivitäten durch die traditionell guten Verbindungen, wie sie vor dem Bürgerkrieg des Landes mit seinen zwölf Mio. Einwohnern jahrzehntelang möglich waren. Probleme bereiteten allerdings die Finanzierung sowie die Bürokratie und Korruption im Lande.

Die weiter bestehende Attraktivität des Produktionsstandortes Portugal betonten Dr. M. Franco Leichsenring, Geschäftsführer der M. Schmitt + Sohn GmbH in Porto/Portugal, und Konsul Dr. Johannes Schmitt, Geschäftsführender Gesellschafter des Nürnberger Stammhauses dieser Herstellerfirma für Aufzüge. Sie verwiesen auf die unverändert günstigen „weichen“ Standortfaktoren Portugals zumindest im Vergleich mit den „alten“ EU-Ländern, aber auch im Vergleich mit zahlreichen wichtigen Standortfaktoren der neuen EU-Beitrittsländer in Mittelosteuropa. Portugal sei ein besonders risikoarmes Land mit relativ niedrigen Lohnkosten, einem (nach neuer Gesetzgebung) flexiblen Arbeitsmarkt, den sowohl beruflich wie auch sprachlich besonders qualifizierten Arbeitskräften und günstigen Steuersätzen. Portugal könne auch genutzt werden als Brücke zu Südamerika und zu den anderen portugiesischsprachigen Ländern. Gut aufgestellt sei die Industrie in den Sektoren Kfz, Schuhe, Textil und Kork, in der Elektronikindustrie sowie Formenherstellung und in der Kunststoffverarbeitung.

In der von IHK-Vizepräsident Harald R. Schmauser geleiteten Sitzung berichtete zudem Finanzpräsident Werner Josten von der Oberfinanzdirektion Nürnberg über das neue Gemeinschaftszollamt in Erlangen-Tennenlohe.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2004, Seite 34

 
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