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Lernen am Arbeitsplatz

Die bfz Bildungsforschung in Nürnberg hat ein Bildungskonzept entwickelt, das Online- und Präsenz-Unterricht verbindet. Eine weitere Besonderheit des Projektes „monkey+“, das vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) mit dem „Weiterbildungs-Innovations-Preis 2005“ ausgezeichnet wurde: Die Teilnehmer wenden die Lerninhalte schon während der Weiterbildung direkt in ihrem Betrieb an, so dass der Arbeitsplatz gleichsam zum Lernort wird. „monkey+“ steht laut bfz für „Modulares und arbeitsplatznahes Lernen im Bereich Schlüsselkompetenzen“.

Mehrere Gründe waren für das bfz maßgeblich, diese maßgeschneiderte und auf die individuelle Tätigkeit der Teilnehmer abgestellte Weiterbildung zu entwickeln: Routineaufgaben mit althergebrachten Lösungswegen nehmen ab, während der Umfang neuer und komplexer Arbeitsanforderungen ansteigt. Gearbeitet wird im Team, projekt- und kundenorientiert sowie unter Einsatz neuer Medien. Dieser Trend könne nicht ohne Folgen für die betriebliche Weiterbildung bleiben, die sich „passgenau“ an den Bedürfnissen der Betriebe und Beschäftigen orientieren und berufliche Handlungskompetenz vermitteln müsse.

Beim Lernarrangement „monkey+“ werden deshalb e-learning-Phasen (Lernen mit Online-Medien) mit Präsenzveranstaltungen und eigenverantwortlicher betrieblicher Projektarbeit verknüpft. Die Theorie-Bausteine umfassen die Themen Projektmanagement, Sozialkompetenz und Arbeitstechniken, die anhand einer realen Problemstellung – der eigenen betrieblichen Projektaufgabe – systematisch erprobt werden. Je nach Bedarf begleitet in dieser Phase ein Coach die Lernenden, regelmäßige Workshops runden den Lernprozess ab.

Erfolgsfaktoren sind laut bfz: Die Lernenden erhalten kontinuierlich und unmittelbar Rückmeldungen über ihre Lernfortschritte, so dass die beteiligten Betriebe schon während der Weiterbildung einen handfesten Nutzen haben. Zudem werden die Inhalte direkt am Arbeitsplatz umgesetzt, das Gelernte wird direkt anwendbar.

Das Instrument des e-learning ermöglicht den Teilnehmern, das Studium zeitlich und örtlich flexibel zu gestalten. Wer aber erfolgreich lernen will, muss eine hohe Motivation und gute Disziplin mitbringen. Der Austausch mit den anderen Teilnehmern in den zwischengeschalteten Workshops ist deshalb auch als motivierende Ergänzung zu sehen. Darüber hinaus binden die Bildungsexperten vom bfz die Personalabteilungen der Teilnehmer frühzeitig und fortlaufend in die Weiterbildung ein. Die Commerzbank hat das „monkey+“-Konzept bundesweit als interne Weiterbildungsmaßnahme für Führungskräfte angewandt und will es nach Angaben des bfz verstärkt einsetzen.

Externer Kontakt: bfz, Sabine Bescherer, Tel. 0911/279 58-52, bescherer.sabine@bf.bfz.de,
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2006, Seite 31

 
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