Seit etwa 25 Jahren qualifiziert die IHK am Gastronomischen Berufsbildungszentrum (GBZ) in Rothenburg o.d. Tauber Fach- und Führungskräfte für Hotels und Gaststätten. Auch die überbetriebliche Ausbildung von Azubis gehört zu den Aufgaben.
Rothenburg wurde auf Grund des weltweiten Bekanntheitsgrades und der touristischen Bedeutung als Standort gewählt, zudem wurde die Einrichtung des Bildungszentrums als wirtschaftsfördernde Maßnahme für das westliche Mittelfranken verstanden. Heute kommen die Teilnehmer an den Lehrgängen und Seminaren aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar aus der Schweiz und aus Österreich. Um immer auf dem aktuellen Stand der Betriebspraxis zu sein, arbeitet das GBZ mit zahlreichen gastronomische Betrieben, dem Hotel- und Gaststättenverband, den Kochvereinen und den Berufsschulen eng zusammen. Auf Bundesebene wirkt das GBZ-Team bei der Erstellung von Rahmenlehrplänen und Verordnungen mit. Man sehe sich als „Dienstleister und Impulsgeber für das Hotel- und Gaststättengewerbe“, so GBZ-Leiter Gerhard Fuchs.
Meisterausbildung
Weit über die Region hinaus ist das Gastronomische Berufsbildungszentrum als „Meisterschmiede“
bekannt: Bewerber aus dem gesamten deutschsprachigen Raum besuchen dort die Vorbereitungslehrgänge und
absolvieren die Meisterprüfungen. Gastronomiemeister mit dem Zertifikat aus Rothenburg sind vielfach als
Führungskräfte und als erfolgreiche Unternehmer international tätig. Sie empfehlen die Rothenburger
Bildungsinstitution weiter, auf diese Weise kommt der überwiegende Teil der Lehrgangsteilnehmer zum GBZ.
Außerdem finden im Zentrum oder direkt in den gastronomischen Unternehmen zahlreiche Seminare zu den Themen Service, Küche, Betriebsführung statt. Als eines der ersten Bildungszentren hat sich das GBZ laut Fuchs der Gesundheitsküche sowie der Küche für gesundheitlich eingeschränkte Gäste gewidmet. „Auf diesem Gebiet besteht ein Markt, der ständig wächst, aber nur zum Teil erkannt und befriedigt wird“, so Fuchs. So widme sich das Bildungszentrum u.a. intensiv der Qualifizierung von Diätköchen.
Berufsausbildung
Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten ist die Ausbildung junger Leute: In Zusammenarbeit mit zwei
Berufsfachschulen sowie mit den Berufsschulen in Rothenburg und Gunzenhausen werden Lehrveranstaltungen für
Azubis angeboten, um die praktische Ausbildung im Betrieb zu ergänzen. Um Jugendliche für gastronomische
Ausbildungsberufe zu interessieren, werden regelmäßig Hauptschüler zu „Praxiswochen“ eingeladen. Ein
weiteres wichtiges Feld ist die Ausbildung von Ausbildern: Die Ausbilderlehrgänge vermitteln das Rüstzeug, um die
Lehrlingsausbildung im Gastronomiebetrieb richtig zu organisieren.
150 Dozenten und ehrenamtliche Prüfer aus den Betrieben und Berufsschulen sorgen dafür, dass die „Messlatte"sowohl für die Vermittlung der Lehrgangsinhalte als auch bei den Zwischen-, Abschluss- und Meisterprüfungen richtig angelegt wird.
FranKulia-Genießerküche
Ein wichtiges Anliegen ist es Gerhard Fuchs, die fränkische Küche noch stärker in der Öffentlichkeit zu
profilieren. Mit der „FranKulia-Genießerküche“ habe das GBZ eine Premium-Marke entwickelt, die sich
zunehmender Bekanntheit und Beliebtheit erfreue. „Franken verfügt über hervorragende regionale Produkte und
über eine große Anzahl von exzellenten Gaststätten und Hotels, in denen schmackhafte fränkische Gerichte
zubereitet werden. Wir wollen zeigen, dass die fränkische Gastronomie über Bratwürste und Schäufele mit Kloß
hinaus noch weit mehr kulinarische Köstlichkeiten zu bieten hat.“ Man wolle Franken den Gästen aus nah und
fern als „Feinschmecker-Region“ präsentieren, die zudem noch mit einem guten
Preis-Leistungsverhältnis aufwarte. „FranKulia“ ist unter dem Dach der Initiative „Original
Regional“ aktiv und wirbt mit Kochsendungen, Jugendwettbewerben und zahlreichen Veranstaltungen für die
regionale Küche.