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Damit im easyCredit-Stadion alles rund läuft

Das frühere Franken-Stadion und jetzige easyCredit-Stadion hat sich als Arena für Sport und Kultur von überregionaler Bedeutung profiliert.

Klaus Daedelow, Geschäftsführer der am 1. Juli 2005 gegründeten Franken-Stadion Betriebs-GmbH mit Sitz in Nürnberg, zieht eine zufriedene Zwischenbilanz: Seit der auf zehn Jahre laufende Betreibervertrag im letzten Sommer in Kraft trat, ist eine Bundesliga-Saison mitgestaltet worden, wurde das Namensrecht an die Nürnberger norisbank vergeben und das Stadion auf die Fußball-WM vorbereitet. Infolge des neuen Stadionnamens wird in Kürze auch die Betriebsgesellschaft umfirmieren in „Stadion Nürnberg Betriebs-Gesellschaft“. Während der Weltmeisterschaft wird die Sportstätte allerdings vom WM-Organisationskomitee als „Franken-Stadion“ geführt.

Ein „stolzes Ergebnis“ sei die erfolgreiche Akquisition der Sommer-Events 2006: Die Rolling Stones werden wie 1998 zum Auftakt ihrer Deutschland-Tournee am 10. Juli im easyCredit-Stadion gastieren. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) veranstaltet dort am 30. Juli das DLV-Meeting, bei dem die Leichtathleten traditionell für die Europameisterschaften verabschiedet werden, die dieses Jahr in Göteborg stattfinden. „Weil wir das easyCredit-Stadion und somit Nürnberg auch als Austragungsort von Leichtathletikveranstaltungen wieder mehr in den Mittelpunkt rücken wollen, sind wir Mitveranstalter des DLV-Meetings und tragen somit auch einen Teil des Risikos. Wir wollen damit das Meeting für die nächsten Jahre in Nürnberg etablieren,“ so Daedelows Geschäftsführer-Kollege Mario Hohmann, der selbst Hobby-Marathonläufer ist.

Daedelow, der gleichzeitig als Regionalleiter der Hochtief Facility Management GmbH mit rund 300 Mitarbeitern fungiert, zieht eine sportliche Bilanz: „Als erfahrene Facility Manager brachten wir zwar eine Menge Know-how mit, haben uns aber in der Konstellation als eigenständige Stadiongesellschaft einer neuen Herausforderung gestellt. Heute freuen wir uns darüber, unsere Ziele mehr als erreicht zu haben.“

An der Franken-Stadion Nürnberg Betriebs-GmbH hält die Hochtief Facility Management GmbH 74,9 Prozent der Gesellschaftsanteile, die restlichen 25,1 Prozent liegen bei der Stadt Nürnberg. Die reine Managementgesellschaft besteht nur aus den beiden Geschäftsführern Mario Hohmann und Klaus Daedelow, der die Funktion des Sprechers wahrnimmt. Den operativen Betrieb stellt die Hochtief Facility Management GmbH mit einem sechsköpfigen Betreiberteam sicher. Zusätzlich stellt die Hochtief Facility Management je einen Mitarbeiter für das Eventmanagement sowie für die Marketing- und Kommunikationsaufgaben.

Das Unternehmen ist zuständig für die gesamte Bewirtschaftung des Stadions und auch für den gastronomischen Betrieb. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Akquisiton von Sport-, Konzert- und sonstigen Großveranstaltungen, für deren reibungslosen Ablauf die Gesellschaft ebenfalls verantwortlich zeichnet.

Die Umbenennung in easyCredit-Stadion
Zuständig ist die Gesellschaft nicht zuletzt für die Vermarktung aller stadionbezogenen Werberechte sowie die Vermarktung des Namensrechts – ein Umstand, der in den letzten Wochen bekanntlich zur schlagzeilenträchtigen Umbenennung in easyCredit-Stadion führte. Der Vertrag mit der norisbank trat am 15. März 2006 in Kraft und endet am 30. Juni 2011 - mit Option auf Verlängerung um weitere vier Jahre. Die Vergabe des Namensrechtes war Bestandteil des Vertrages zwischen Stadt und Betreibergesellschaft, um den Finanzierungsplan der Stadt Nürnberg für die Umbauarbeiten zur Fußball-WM 2006 zu realisieren.

„Wir freuen uns, mit der norisbank ein regionales Unternehmen als Namenspartner für das Stadion gefunden zu haben,“ so Daedelow, der um etwas mehr Verständnis für den Namen bittet. „Schließlich betreibt sich so eine Stätte nicht von allein und nicht umsonst. Und ich denke schon, dass wir alles dazu tun, um der Region nicht nur ein attraktives Stadion zu sichern, sondern auch noch ein interessantes Programm für das Publikum bieten. Das wiederum sichert auch Arbeitsplätze in der Region.“

Begehrter Veranstaltungsort
Außer der Sportarena selbst etablieren sich die Räumlichkeiten in dem großen Komplex zusehends als feste Konstante unter den Veranstaltungsorten der Metropolregion. Die Betriebsgesellschaft stellt das Stadion sowie die Räumlichkeiten, Terrassen und sogar das Spielfeld als „Event Location“ für private und für Firmenveranstaltungen zur Verfügung.

Erstes europäisches Stadion mit Umweltzertifikat
Anfang 2006 wurde das Umweltmanagement der Betriebsgesellschaft nach „Emas“-Standard (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziert. Das Nürnberger Stadion wurde als erstes in Europa mit diesem Zertifikat bedacht und erfüllt damit auch die Fifa-Umweltbetriebsprüfung. Die Umweltgutachter bescheinigen dem Nürnberger Stadion in ihrem Prüfbericht in den Bereichen Wasserbewirtschaftung, Energienutzung, Abfallmanagement sowie Mobilität die Erfüllung der strengen Kriterien. Beispiel Regenwasseraufbereitung: Unter dem Stadionvorplatz sammeln drei Betonbecken mit ca. 1 000 Kubikmetern Fassungsvermögen das von den Tribünendächern, dem Spielfeld, der Kunststofflaufbahn und einem Großteil der Freiflächen abgeleitete Niederschlagswasser. Das Wasser dient der Bewässerung der gesamten Rasenfläche und macht das Stadion in diesem Bereich weitgehend unabhängig von der öffentlichen Wasserversorgung. Weitere Lösungen sind eine Solaranlage, die Gebäudeteile des Stadions mit Ökostrom versorgt, sowie teilweise begrünte Flachdächer, die zur Wärmedämmung beitragen. Gleichzeitig bewerteten die Prüfer die gute Verkehrsanbindung an das Stadion vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln als sehr positiv.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2006, Seite 62

 
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