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Volksbanken Raiffeisenbanken

Kreditnachfrage als Indiz für den Aufschwung

Die Bilanzsumme der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Mittelfranken erhöhte sich im Geschäftsjahr 2005 um „zufrieden stellende“ 1,3 Prozent auf neun Mrd. Euro. Die 34 VR-Banken unterhalten mit 325 Bankstellen das dichteste Bankstellennetz in Mittelfranken, wie Bezirkspräsident Dr. Sigurd Schacht auf der Bilanzpressekonferenz in Nürnberg betonte. Über 650 000 Kunden werden von insgesamt 3 200 Mitarbeitern, davon 240 Auszubildende, betreut.

Die bilanzierten Kundengelder wuchsen um 0,6 Prozent auf über sieben Mrd. Euro an. In erster Linie sei das auf den Anstieg der Sichteinlagen zurückzuführen, die um 5,5 Prozent auf zwei Mrd. Euro anstiegen, so Schacht. Das außerbilanzielle Kundenanlagevolumen bei den Verbundpartnern stieg um knapp elf Prozent auf über vier Mrd. Euro an. Die Kreditnachfrage nahm wie im Vorjahr weiter zu, sie stieg um gut ein Prozent auf 5,4 Mrd. Euro. Dies könnte ein erstes Zeichen der prognostizierten wirtschaftlichen Belebung sein, so Schacht. Auch eine Umfrage unter den Kreditgenossenschaften habe ergeben, dass drei Viertel die aktuelle Konjunkturlage als befriedigend einschätzten, jede fünfte Bank erwarte eine weitere Verbesserung.

Die Risikoaufwendungen der VR-Banken konnten weiter verringert werden. Der Wert ist 2005 auf 0,15 Prozent gefallen. Das Betriebsergebnis wurde von 0,90 auf 0,96 Prozent der Jahresdurchschnittsbilanzsumme verbessert.

Die mittelfränkischen Kreditgenossenschaften wollen im laufenden Jahr ihre Investitionen weiter erhöhen, ein Anstieg um 21 Prozent auf rund 19 Mio. Euro ist geplant. Das Geld soll vor allem in die Modernisierung der Bankstellen und in den IT-Bereich fließen. Das sei auch ein echter Vertrauensbeweis für den Standort Mittelfranken, so Schacht. Die Filialen machten sich in einem Flächenstaat bezahlt, der Rückzug der Großbanken sei eine Chance für die Genossenschaftsbanken.

Die VR-Banken in Mittelfranken fordern nach Schachts Worten ein Ende der bürokratischen Überregulierung, die die deutschen Banken massiv im Wettbewerb mit ausländischen Konkurrenten schwächen würde. Als Beispiele nannte er die so genannten Sonderprüfungen auf Anordnung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen, die häufig Doppelprüfungen bedeuten würden, und das Kontenabrufverfahren, das durch den Vertrauensverlust erhebliche Summen ins Ausland fließen lasse.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2006, Seite 84

 
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