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"Was ist deutsch?"

In kaum einem anderen Land wird die Frage nach der nationalen Identität so intensiv gestellt wie in Deutschland.

In einer Zeit, in der das Nationalgefühl durch die Fußball-Weltmeisterschaft besonders hervor tritt, zeigt das „Germanische“ auf 1 500 Quadratmetern eine frische, freche und gleichzeitig feinsinnige Ausstellung. „Was ist deutsch?“ durchstreift die deutsche Seelenlandschaft der letzten 200 Jahre und folgt dabei fünf  Pfaden: „Geist“, „Charakter“, „Glaube“, „Sehnsucht“ und „Vaterland“. Die Ausstellung nähert sich der Frage mit einer vielschichtigen Auswahl von etwa 700 Werken, die sowohl der Alltagskultur als auch Museumssammlungen entstammen.

Folgende Künstler sind unter anderem mit ihren Werken vertreten: Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien und Lukas Cranach, Moritz von Schwind, Philip Otto Runge, Karl Friedrich Schinkel und Lyonel Feininger, Jörg Immendorff, Gerhard Richter und Wolfgang Mattheuer. Aber auch junge Künstler bekommen in der Ausstellung ein Forum. Diese Künstlerrunde begegnet Dingen des deutschen Alltags wie etwa Sandmännchen, Schäferhund und Schrebergarten, aber sie trifft auch auf Themen wie Heimat, Muslime in Deutschland oder Nordic Walking.

Die Themenbereiche
Im „Geist“ geht es um den Begriff der Kulturnation, wobei nicht nur die Dichter und Denker betrachtet werden, sondern auch kulturelle Leitmotive der letzten 200 Jahre.

Der Bereich „Charakter“ spürt den Facetten der deutschen Mentalität zwischen Leistungsdenken und Gemütlichkeit nach. Dabei kommt „Made in Germany“ ebenso vor wie die deutsche Kaffeerunde, der Verein oder die Frage, ob Pünktlichkeit noch eine deutsche Tugend darstellt.

Von der Bedeutung Luthers bis zur Patchwork-Religion reichen die Facetten, die der Bereich „Glaube“ ausbreitet. Zur Sprache kommen das christlich-jüdische Verhältnis und die Herausforderung, die der Dialog mit Islam heute darstellt.

Die „Sehnsucht“ der Deutschen zum Wald, ihre Liebe zu Italien und den Wunsch nach dem guten Herrscher, der leicht in den Ruf nach dem starken Mann umschlagen konnte, beleuchtet eine weitere Sektion.

Das „Vaterland“ widmet sich schließlich den Lebenserfahrungen in den beiden deutschen Staaten, thematisiert die Begriffe Grenzen, Heimat, Freiheit und Zerrissenheit und stellt den Holocaust auf Wänden mitten im Weg dar, quasi als Frage, an der man nicht vorbei kommt.

Ausstellungsbegleitend findet ein umfassendes Rahmenprogramm mit Vorträgen, Führungen, Museumsfesten, interkulturellen Veranstaltungen und einem Filmprogramm statt. Zur Ausstellung erscheinen ein Tagungsband und ein umfassender Katalog. Hauptsponsoren sind die Nürnberger Versicherungsgruppe, die GfK und die Deutsche Bank.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2006, Seite 23

 
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