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Start frei für den kombinierten Verkehr

Die neue Umschlaganlage am Hafen Nürnberg vernetzt die drei Verkehrsträger Lkw, Eisenbahn und Binnenschiff noch besser.

„Trimodale Umschlaganlage für den kombinierten Verkehr (KV)“: So nennen die Logistikexperten die derzeit größte Investition der Hafen Nürnberg-Roth GmbH, die Anfang Juni ihren Betrieb aufnahm. 31 Mio. Euro wurden auf einer Fläche von 85 000 Quadratmetern im „Güterverkehrszentrum bayernhafen Nürnberg (GVZ)“ investiert, um jährlich 155 000 Container, Wechselbehälter und Sattelauflieger umschlagen zu können. Das besondere an der Anlage: Straße, Schiene und Wasser treffen in der Anlage zusammen, so dass die Transportgüter problemlos von einem Verkehrsträger zum anderen verladen werden können.

Für den Betrieb der KV-Umschlaganlage, die in unmittelbarer Nähe zum neuen Hafenzollamt und zentral im GVZ liegt, hat die Hafen Nürnberg-Roth GmbH zusammen mit drei weiteren Partnern die Betreibergesellschaft TriCon Container-Terminal Nürnberg GmbH gegründet. Sie wickelt alle wichtigen Dienstleistungen rund um die Bereiche Umschlag, Trucking und Zoll ab.

Nach Aussage von Harald Leupold, Geschäftsführer der Hafen Nürnberg-Roth GmbH, soll in einem zweiten Ausbauschritt der derzeitige Umschlagbahnhof der DB Netz AG aus der Innenstadt in das GVZ verlagert werden. Diese zweite Umschlaganlage, in die weitere 25 Mio. Euro investiert werden, soll bis Ende 2008 in Betrieb gehen. „Durch die Kombination beider Module wird das GVZ künftig über eine der leistungsstärksten Containerumschlagsanlagen im europäischen Binnenland verfügen“, so Leupold. Auch die Verlagerung des Frachtverkehrs vom Lkw auf Eisenbahn und Binnenschiff werden mit der neuen Infrastruktur besser gelingen.

Die Metropolregion profitiere davon in mehrerlei Hinsicht: Sie schärfe ihr Profil als Kompetenzregion für Verkehr und Logistik, außerdem werde ihre Funktion als „Gateway“ nach Süd- und Südosteuropa gestärkt. Außerdem seien öffentliche und private Folgeinvestitionen im bayernhafen Nürnberg absehbar, dazu gehören der Ausbau von Hafenbahnanlagen und Straßennetz sowie Erschließungsmaßnahmen für Neuansiedlungen. Mit dem Investitionsprogramm sieht Leupold den Hafen in einer starken Position, um am weltweit boomenden Containerverkehr teilzuhaben. Dies wolle man auch durch eine verstärkte Kooperation mit anderen bedeutenden Logistikzentren in Deutschland und Europa sicherstellen (z.B. Verona).

Folgende Kooperationen und Vernetzungen stehen noch auf der Agenda der Hafen Nürnberg-Roth GmbH:

  • Ausbau des Container-Verkehrs mit den wichtigsten Seehäfen Europas
  • Integration des Standortes Nürnberg in das nationale und europäische Netz des Kombinierten Verkehrs für Lkw-Aufbauten und Sattelauflieger
  • Ganzzugsysteme mit wichtigen europäischen GVZ
  • kombiniertes Verkehrssystem Binnenschiff/Bahn mit dem Donauraum.

„Durch diese Maßnahmen wird sich das GVZ bayernhafen Nürnberg zu einer der bedeutenden europäischen Verkehrsdrehscheiben weiterentwickeln“, ist sich Leupold sicher. Mit einer jährlichen Umschlagleistung von über zehn Mio. Tonnen sei das GVZ bayernhafen Nürnberg schon jetzt das wichtigste multifunktionale Logistikzentrum in Süddeutschland. Auf einer Fläche von 337 Hektar sind im Hafengebiet 260 Unternehmen mit über 5 300 Mitarbeitern angesiedelt. Im bayernhafen Roth sind darüber hinaus weitere Unternehmen der Branchen Recycling und Baustoffe tätig.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2006, Seite 50

 
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