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Priorität für Ausbau der Kinderbetreuung

Das von der Regierungskoalition beschlossene Elterngeld darf nach Ansicht der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) nicht dazu führen, dass der Ausbau der Kinderbetreuung vernachlässigt wird. Nach Worten von Bundesvorsitzendem German Drechsler hätten vor allem diejenigen Nachbarländer eine höhere Geburtenrate, die mehr in Dienstleistungen und weniger in finanzielle Zuwendungen investieren. „Allerhöchste Priorität muss darum der massive Ausbau der Betreuung haben – von der Krippe bis zum Hort.“

Länder wie Dänemark, Schweden, die Niederlande und die USA hätten nicht nur höhere Geburtenraten, sondern zugleich auch eine höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen. Dieser doppelte Erfolg stehe im Gegensatz zum doppelten Versagen in Deutschland, erklärte Drechsler. Die Hauptsorge potenzieller Eltern sei nicht, wie Einkommensverluste in den ersten Monate ausgeglichen werden können. Die wichtigste Frage sei: Wie kann ich auf Dauer und nach einer kurzen Pause wieder in den Beruf zurückkehren?

Um das Tagesbetreuungsausbaugesetz zügiger umzusetzen, halten die Wirtschaftsjunioren Betreuungsgutscheine für sinnvoll. Zu ihrer Finanzierung müsse auch eine Senkung des Kindergeldes erwogen werden, regte Drechsler an: „Wenn wir die Kindergeldleistungen um ein Drittel kürzen, haben wir immer noch europäisches Durchschnittsniveau – und rund zwölf Mrd. Euro, mit denen wir den Eltern viel effektiver helfen können.“

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2006, Seite 41

 
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