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Eiwobau

Bayerische Landessiedlung übernimmt Markenrechte

Das traditionsreiche Bauunternehmen Eiwobau, das im Juli 2005 Insolvenz angemeldet hatte, kann wieder durchstarten: Die Bayerische Landessiedlung GmbH (BLS) übernimmt mit ihrer neuen Tochter Eiwobau Real Estate GmbH die Markenrechte und den Stammsitz der traditionsreichen Nürnberger Firma.

Laut Insolvenzverwalter Dr. Siegfried Beck von der Nürnberger Kanzlei Beck & Partner sei der Geschäftsbetrieb seit dem Beginn des Insolvenzverfahrens nahtlos fortgeführt worden. Fast 120 Wohnungen und Häuser seien in dieser Zeit fertiggestellt und größtenteils verkauft worden. „Die Weiterführung des Geschäftsbetriebes eines insolventen Bauträgers über eine so lange Zeitdauer ist bundesweit eine Ausnahme“, so Beck. Dazu beigetragen hätten die rasche Anpassung der städtebaulichen Verträge mit den Kommunen, vor allem mit Nürnberg und Stein, sowie „das große Engagement der Banken – insbesondere der Sparkasse Nürnberg“. Damit sei die Weiterbeschäftigung von rund 70 Handwerksbetrieben im Raum Nürnberg und die schnelle Abspaltung des defizitären Engagements in Ostdeutschland möglich gewesen.

Die neue Gesellschaft Eiwobau Real Estate GmbH hat ihren Sitz im bisherigen Verwaltungsgebäude der Eiwobau in Nürnberg. „Der Raum Nürnberg birgt für uns ein großes Potenzial und wird neben München ein Schwerpunkt unserer Bauvorhaben“, so BLS-Geschäftsführer Bernd Schumacher. Auch die Niederlassung Franken der Muttergesellschaft BLS wird in das Stammgebäude der Eiwobau ziehen. Damit konzentriert die BLS alle ihre Aktivitäten des kommunalen Dienstleistungsgeschäfts, der Projektentwicklung und des Wohnungsbaus in Nürnberg unter einem Dach.

Als Bauträger betätigt sich die Eiwobau Real Estate GmbH nicht als Bauhandwerker, sondern setzt auf die regionalen Handwerksbetriebe und Zulieferer. Die Mitarbeiterzahl soll mittelfristig auf eine Kernmannschaft von 20 Personen aufgestockt werden.

Die Eiwobau-Gruppe beschäftigte bei Insolvenzanmeldung in der Eiwobau AG und in der Reformbau GmbH in Nürnberg rund 120 Mitarbeiter. Die Firma Reformbau war bereits von der Nürnberger Schultheiss Wohnbau übernommen worden, die damit 45 Arbeitsplätze sicherte. Bei der Eiwobau AG wurden nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 30. September 2005 Arbeitsplätze abgebaut, jedoch werden am Ende nach Angaben des Insolvenzverwalters insgesamt gut die Hälfte der Arbeitsplätze erhalten bleiben.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2006, Seite 52

 
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