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Bewunderung für Erhards Wirtschaftswunder

Der Ludwig-Erhard-Initiativkreis Fürth lud aus Anlass des 110. Geburtstages von Prof. Dr. Ludwig Erhard zu einem Festakt am 18. Juli in dessen Geburtsstadt Fürth. Als Hauptrednerin der Veranstaltung hatte Initiativkreis-Vorsitzende Evi Kurz Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gewinnen können, sodass die Kleeblattstadt im 1 000. Jubiläumsjahr erstmals einen amtierenden Regierungschef bzw. Chefin der Bundesrepublik Deutschland offiziell begrüßen konnte.

Nicht nur im Amt der Bundeskanzlerin sieht sich Merkel in der Tradition Erhards, auch in Grundfragen des Menschenbildes und der Wirtschaftsordnung folge sie ihrem Amtsvorgänger. Dieser habe die soziale Marktwirtschaft zwar nicht allein erfunden, aber politisch durchgesetzt, so Merkel in ihrer Rede. „Wohlstand für alle“, der Titel des vor 40 Jahren erschienenen berühmten Buches von Erhard, sei auch in den heutigen Zeiten der Globalisierung Leitlinie ihrer Politik. Bereits zu DDR-Zeiten hätten die Erhard’schen Ideen sie fasziniert und ihr während der Auseinandersetzungen in den Wendejahren Kraft gegeben. Auch Erhard sei bei der Verwirklichung seiner Wirtschaftspolitik zunächst auf „immense Widerstände“ aus weiten Teilen von Gesellschaft und Politik gestoßen. Damit schlug die Bundeskanzlerin die Brücke zur Gegenwart und skizzierte, ohne jedoch auf Meinungsverschiedenheiten in der Großen Koalition näher einzugehen, die Grundzüge ihrer Politik.

Ludwig-Erhard-Preis
Gemeinsam mit Evi Kurz verlieh Merkel anschließend den mit 4 000 Euro dotierten Ludwig-Erhard-Preis. Von den elf Nachwuchswissenschaftlern, die sich beworben hatten, wurde Dr. Holger Patzelt für seine Dissertation über biotechnologische Unternehmensgründungen in Deutschland ausgezeichnet.

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der von Evi Kurz produzierte Film „Erhards Welt“, für den die Fürther Publizistin und Inhaberin der Firma TLF-TimeLineFilm GmbH großen Beifall erntete. Das kunstvoll und aufwändig gestaltete Portrait zeigt nicht nur die Stationen in Erhards Leben, sondern beleuchtet den „Vater des Wirtschaftswunders“ perspektivenreich mit überraschenden Einblicken, geschickt geschnittenen Filmdokumenten und Aussagen von Zeitzeugen.

Dass Ludwig Erhard zwar in Fürth geboren, aber in Nürnberg zur Schule gegangen sei und in Nürnberg an der damaligen Handelshochschule gelehrt habe, darauf verwies als Nürnberger augenzwinkernd der Bayerische Innenminister Dr. Günther Beckstein.

Zuvor hatte Fürths OB Dr. Thomas Jung Erhard als berühmtesten Sohn der Stadt gewürdigt. Unumwunden bezeichnete er die Verweigerung der Verleihung der Ehrenbürgerwürde in den 60er und 70er Jahren durch den von der SPD dominierten Stadtrat als „peinliches Versagen“. Gerade durch die Aktivitäten des von Evi Kurz geführten Ludwig-Erhard-Initiativkreises sei es jedoch gelungen, die innige Beziehung, die Erhard mit Fürth stets verbunden habe, wieder ins rechte Licht zu rücken.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2007, Seite 12

 
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