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Netzwerke nach Osteuropa

Das Deutsche Ostforum München (DOM), 1991 als Verein der bayerischen Wirtschaft gegründet, verstärkt seine Aktivitäten in Nordbayern. Anfang Mai trafen sich rund 40 Mitglieder des Forums bei der Leoni Kabel GmbH in Roth, die zur Leoni AG gehört. Der im Herbst 2007 neu gewählte DOM-Präsident Hans Spitzner, ehemaliger bayerischer Wirtschaftsstaatssekretär, erklärte, dass das vorrangige Ziel des Vereins sei, die bayerischen Unternehmen über die Situation in den osteuropäischen Ländern zu informieren – "und zwar mit praktischen Erfahrungen aus der Wirtschaft für die Wirtschaft". So stelle sich Erfolg nur ein, wenn man die Mentalität der einzelnen Nationen kenne.

Inzwischen ist Osteuropa längst nicht nur als verlängerte Werkbank interessant, meinte Uwe H. Lamann, Vorstandsmitglied der Leoni AG, sondern auch für die partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das Werk in Roth mit seinen rund 800 Mitarbeitern beliefere Werke vor allem in Ungarn und der Slowakei, wo auch ein Entwicklungszentrum aufgebaut worden sei. Durch diese Aktivitäten würden Arbeitsplätze in Deutschland erhalten bzw. neu geschaffen. Insgesamt beschäftige der Konzern in Osteuropa rund 18 000 Mitarbeiter an 14 Standorten – mehr als ein Drittel der Gesamtbelegschaft. Lamann, der zum erweiterten DOM-Präsidium gehört, brachte es auf den Punkt: "Die Mischung der Standorte macht den Erfolg aus".

Partnerschaftliche Zusammenarbeit zeigt sich aber auch noch in anderen Bereichen. "Große Unternehmen wie die Leoni AG benötigen auch die kleinen Unternehmen", stellte Richard Heindl, Vorstandschef der Erlanger Heitec AG und DOM-Vizepräsident, fest. Dies gelte gerade auch in sich neu entwickelnden Märkten in Osteuropa. Da seien inzwischen aber auch noch andere Partnerschaften gefragt wie etwa zwischen Universitäten oder Akademien und Betrieben. In der Ukraine zum Beispiel nehme der Bedarf an Automatisierung laufend zu. Dazu brauche man aber qualifizierte Leute. Aufgrund des Mangels hierzulande rekrutiere die Heitec Ukraine GmbH in Charkiv diese deshalb im Verbund mit dortigen Ausbildungseinrichtungen.

Um die Zusammenarbeit der DOM-Mitglieder (derzeit 130, davon etwa ein Drittel aus Nordbayern) untereinander zu verbessern, finden laufend gemeinsame Veranstaltungen statt. Der nächste "Business Lunch" in Nordbayern ist im September bei Rödl & Partner in Nürnberg vorgesehen. In Mittelfranken treffen sich die Mitglieder regelmäßig zu Stammtischgesprächen, so Albrecht Buchwald, der Beauftragte des DOM-Präsidiums für Nordbayern und frühere Außenwirtschafts-Chef der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Autor/in: 
sm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2008, Seite 11

 
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