Die Datev eG ist 2007 in allen Geschäftsbereichen deutlich gewachsen. Das Nürnberger Unternehmen steigerte seinen Umsatz um fünf Prozent auf über 614 Mio. Euro, das Betriebsergebnis betrug 37,8 Mio. Euro. Neben Produkten für Steuerberater vermarktet der Software- und IT-Dienstleister seit einigen Jahren auch Lösungen für Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Unternehmen. Zudem ist die Datev inzwischen in sieben europäischen Ländern aktiv, so Vorstandsvorsitzender Prof. Dieter Kempf bei der Jahrespressekonferenz.
Die Zahl der Mitglieder sei mit rund 39 000 nahezu konstant geblieben. "Die Neigung junger Steuerberater, sich selbstständig zu machen, geht weiter zurück", kommentierte Kempf die Branchenentwicklung. Zudem wachse die Anzahl der Sozietätsmitgliedschaften, die zumeist zuvor bestehende Einzelmitgliedschaften aufheben würden.
Die Mitglieder der Genossenschaft erhalten aufgrund der guten Entwicklung für das vergangene Jahr die höchste Rückvergütung in der Geschichte der Datev in Höhe von 35 Mio. Euro, eine Quote von sechs Prozent des rückvergütungsfähigen Umsatzes. Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte fragten 2007 vermehrt Dienstleistungen der Datev nach, mittelständische Unternehmen entschieden sich häufiger für Datev-Softwarelösungen und der Ausbau der Rechenzentrums-Dienstleistungen resultierte in steigenden Aufträgen. "Wir rechnen für 2008 mit einer ähnlich zufrieden stellenden Entwicklung und einem Umsatzzuwachs auf rund 642 Mio. Euro, auch wenn uns das schwierige Wettbewerbsumfeld vor neue Herausforderungen stellt", sagte Kempf. Er verwies auf die kontinuierliche strategische Weiterentwicklung des Unternehmens. Angesichts zahlreicher Produktinnovationen, neuer Geschäftsfelder und zusätzlicher Zielgruppen stehe die Datev heute auf einer wesentlich breiteren Basis als vor zehn Jahren.
Die Expansion in Europa wurde weiter vorangetrieben. Anfang des Jahres übernahm Datev Anteile an einem spanischen Anbieter von Lösungen für Wirtschaftsprüfer; vor Kurzem wurde über eine Unternehmensbeteiligung eines Tochterunternehmens in Italien das Produktportfolio erweitert. Die Internationalisierungsstrategie der Datev zielt darauf ab, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sowie deren Mandanten bei ihren Auslandsaktivitäten zu begleiten.
Die Zahl der Beschäftigten bei der Datev stieg 2007 um 53 auf 5 522. Im Zuge eines Generationswechsels werden derzeit 65 Stellen in der Entwicklung frühzeitig nachbesetzt, für die das Unternehmen Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler sucht. Außerdem stellt Datev dieses Jahr wieder rund 50 Auszubildende für verschiedene Fachrichtungen ein.
Kempf ging auch auf den Gesetzesentwurf der Regierung zur Reform des Erbschaftsteuerrechts ein. Er kritisierte die untaugliche Koppelung von Steuernachlässen an die Lohnsumme, die über einen Zeitraum von zehn Jahren mindestens noch 70 Prozent betragen soll. Das verhindere, im Bedarfsfall Kapazitäten anpassen zu können. Zudem müsse der Erwerber den Betrieb über 15 Jahre fortführen, um nicht die gesamte Steuersumme zurückzahlen zu müssen.
