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Neues Museum

Der Zauber der Ellipse

Kunst und Design in einem Kunstmuseum zu verbinden: Dieses weltweit einzigartige Konzept verfolgt das Neue Museum, das vor zehn Jahren eröffnet wurde.

Das Neue Museum in Nürnberg zeigt seit zehn Jahren Kunst und Design unter einem Dach und derzeit auch eine eindrucksvolle Ausstellung des Nürnberger Künstlers Gerhard Mayer. In seiner ca. 420 Quadratmeter großen Wandzeichnung für die Fassadenräume des Museums bilden Tausende von Ellipsenteilstücken Wolken, Wirbel und Strudel. Noch bis zum 11. Juli 2010 lassen sich faszinierende perspektivische Effekte von imposantem Ausmaß erleben.

„/prospekt/“: Der Titel dieses besonderen Ausstellungsformats des Neuen Museums in Nürnberg ist Programm. Er meint eine raum- wie etagenübergreifende künstlerische Gestaltung der sechs Sammlungsräume, die von der Glasfassade aufgeschnitten werden, sodass sich das Museum zum Klarissenplatz hin öffnet. Die Malerin Katharina Grosse hat im vergangenen Jahr als erste Künstlerin erfolgreich das Experiment gewagt.

Nun folgte ihr der Zeichner Gerhard Mayer (geb. 1962): Acht Wochen lang, sechs Tage in der Woche hat der Künstler eine riesige Wandzeichnung in den Fassadenräumen geschaffen – die Besucher konnten ihm bei der Arbeit zusehen. Fünfeinhalb Meter reichte das Schablonengerüst in die Höhe, das der Künstler für seine bislang größte Zeichnung selbst gebaut hat. Warum ausgerechnet eine Ellipse? „Die Welt ist eben elliptisch“, sagt Gerhard Mayer. Die Ellipse ist dynamisch und ruft räumliche Effekte hervor, da sie als perspektivisch gesehener Kreis wahrgenommen werden kann. Damit ist sie als Grundform für einen Künstler, der mit seinen Zeichnungen ganze Räume besetzt, wie geschaffen. „Site Specific Wall Drawings“ (ortsspezifische Wandzeichnungen) hat er bereits in vielen Orten, so auch in München, Berlin, Wien, Brüssel, New York und San Francisco verwirklicht.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2010, Seite 34

 
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