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Camping

Ganz naturverbunden

Nach der Wirtschaftskrise dürfte das Interesse am Urlaub mit Zelt und Wohnwagen in diesem Jahr wieder zunehmen.

Eine „Renaissance des klassischen Camping-Urlaubs“ erwartet der ADAC in seinem Reisemonitor 2010, in dem er das Reiseverhalten der deutschen Urlauber unter die Lupe nimmt. „Prozentual gesehen sind die Ankünfte und Übernachtungszahlen auf den Camping-Plätzen im Vergleich zu den Gesamtankünften und den gesamten Übernachtungszahlen in Mittelfranken zwar relativ gering. Dennoch ist der Camping-Tourismus ein wichtiger Eckpfeiler im mittelfränkischen Tourismus“, sagt Verena Bäuerlein vom Tourismusverband Franken. Immerhin betrug die Anzahl der Gästeankünfte im vergangenen Jahr rund 151 000 (minus 7,8 Prozent) und die Übernachtungszahlen lagen bei 437 000 (plus 0,2 Prozent). Bäuerlein ist für 2010 ganz optimistisch: „Nachdem sich die wirtschaftliche Lage etwas gebessert hat, denken wir, dass sich der Bereich Camping-Tourismus wieder positiv entwickeln wird. Natürlich ist das aber auch immer eine Frage der Wetterbedingungen.“ Insgesamt sind dem Tourismusverband in Mittelfranken 30 Campingplätze gemeldet, die bei Reisenden mit Zelt und Wohnwagen auf großes Interesse stoßen.

Nach Angaben des ADAC sind für Urlauber vor allem die Kriterien „schöne Landschaft“, „man kann sich gut erholen“ und „gastfreundliche Menschen“ von Bedeutung. Aber auch das Preisbewusstsein spielt eine große Rolle. Campen ist in Deutschland im Durchschnitt nach wie vor günstig. Das zeigt ein ADAC-Vergleich der Camping-Preise in Europa. Im europäischen Mittel kostet eine Übernachtung für zwei Erwachsene und ein zehnjähriges Kind inklusive Standplatz, Nebengebühren, Strom, Warmduschen und Kurtaxe 32,16 Euro. Deutschland liegt mit 25,45 Euro fast sieben Euro unter dem Durchschnittswert.

Camper legen Wert auf Umweltschutz
Neben dem Preis sind für Camper Naturverbundenheit und Ökologie von wachsender Bedeutung. So setzt sich der Ecocamping e.V seit zwölf Jahren für nachhaltigen Camping-Tourismus in Europa ein. Durch die Beratung und Auszeichnung von Camping-Unternehmern sollen Camping-Plätze zu vorbildlichen Betrieben in Sachen Umwelt, Qualität und Sicherheit werden. Aktuell sind 225 Campingplätze in Europa von Ecocamping ausgezeichnet. Dazu gehören in Mittelfranken beispielsweise Camping Waldsee in Roth, See Camping Langlau am Kleinen Brombachsee und Camping Fränkische Schweiz in Pottenstein.

Welche grundlegenden Anforderungen ein Camping-Platz erfüllen muss, um genehmigt zu werden, regelt die Bayerische Bauordnung. Aufgestellt werden dürfen dort Zelte und Wohnwagen, dazu zählen Wohnanhänger (Caravans), Falt- und Klappanhänger und motorisierte Wohnfahrzeuge (Wohnmobile), die zum Verkehr auf öffentlichen Straßen zugelassen oder zulassungsfähig sind. Zelte und Wohnwagen, die so verändert werden, dass sie nicht mehr kurzfristig „ortsveränderlich“ sind, dürfen auf den Plätzen aber nicht ohne Genehmigung aufgestellt werden. Grundsätzlich wird für einen durchschnittlichen Standplatz eine Fläche von 70 Quadratmetern veranschlagt. Die öffentliche Verkehrsfläche sowie die Zufahrt müssen mindestens 5,50 Meter breit und auch für Löschfahrzeuge der Feuerwehr befahrbar sein, zudem müssen die Camping-Plätze durch Fahrwege ausreichend erschlossen werden. Außerdem gibt es genaue Vorschriften für Trinkwasserversorgung, sanitäre Anlagen, behindertengerechte Zugänge, Telefonanschluss mit gebührenfreiem Notruf und Brandschutz.

Autor/in: 
hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2010, Seite 56

 
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