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Siemens

Kraftwerke auf hoher See

Die Renewable Energy Division von Siemens hat im laufenden Geschäftsjahr mehrere große Aufträge im Bereich Windenergie erhalten. Gemeinsam mit RWE Innogy und den Stadtwerken München baut das Unternehmen den „Gwynt y Môr“ („Wind im Meer“)-Windpark vor der Küste von Nordwales. Dafür haben die Firmen ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, an dem Siemens zehn Prozent hält. Das Unternehmen wird 160 Windenergieanlagen aufbauen, an das Netz anschließen und für mindestens fünf Jahre die Wartung übernehmen. Das Auftragsvolumen beläuft sich allein für Siemens auf rund 1,2 Mrd. Euro, insgesamt werden über zwei Mrd. Euro investiert. 2014 soll der Windpark ans Netz gehen. Ehrgeiziges Ziel des Projekts: Ab 2015 sollen alle 800 000 Privathaushalte in München mit Ökostrom versorgt werden, 2025 sogar die ganze Stadt. Außerdem wird Siemens 80 Windkraftanlagen für den nördlich der Insel Rügen gelegenen Windpark „Baltic 2“ des Stromversorgers EnBW errichten, den zweiten kommerziellen Offshore-Windpark Deutschlands.

Neben diesen Projekten konnte sich Siemens weitere Großaufträge sichern. So wird das Unternehmen unter anderem 111 Windenergieanlagen für den größten Offshore-Windpark Dänemarks liefern. Betreiber des neuen Parks mit Namen „Anholt“ ist das dänische Energieunternehmen Dong, mit dem Siemens schon mehrfach zusammengearbeitet hat. Um seine Stellung in Dänemark zu verbessern, übernimmt Siemens außerdem 49 Prozent der Aktien von A2Sea A/S, einem Anbieter von Dienstleistungen für den Bau von Offshore-Windparks – falls die Kartellbehörden zustimmen. Auch in Nordamerika festigt Siemens seine Stellung: Das Unternehmen liefert nicht nur Turbinen mit einer Gesamtleistung von 827 Megawatt in den US-Bundesstaat Oklahoma und nach Kanada, sondern investiert dort auch in die Produktion von Maschinenhäusern und Rotorblättern.

Das größte Projekt des Unternehmens ist aber die Beteiligung an einem 111 Mrd. Euro teuren Mega-Windpark vor der britischen Küste: Bis 2020 sollen dort Windkraftwerke mit einer Leistung von 15 Gigawatt entstehen (entspricht ungefähr 15 Kernkraftwerken), die ein Viertel des Energiebedarfs Großbritanniens decken sollen. Das Projekt ist in drei Stufen und neun Areale aufgeteilt. Für das Meeresgebiet „Hornsea“ erhielt das Smart Wind-Konsortium unter der Leitung von Siemens Project Ventures und Mainstream Renewable Powers Anfang des Jahres den Zuschlag. Der dort entstehende Teil des Windparks soll eine Leistung von vier Gigawatt erreichen. Zusätzlich wird Siemens für den britischen Offshore-Windpark „Lincs“ 75 Anlagen liefern und für rund 120 Mio. Euro auch den Anschluss an das britische Stromnetz übernehmen.

Siemens ist nach Unternehmensangaben mit mehr als 50 Prozent der weltweit installierten Offshore-Windenergieanlagen schon jetzt Weltmarktführer. Mit umweltfreundlichen Technologien erzielte Siemens im letzten Jahr einen Umsatz von rund 23 Mrd. Euro. Insgesamt arbeiten im Energy Sector des Unternehmens über 85 000 Mitarbeiter. Im letzten Jahr erzielte er einen Umsatz von knapp 26 Mrd. Euro und erhielt neue Aufträge im Wert von 30 Mrd. Euro. Die Kunden von Siemens konnten mit den umweltfreundlichen Technologien des Unternehmens im Jahr 2009 laut Firmenangaben so viel Kohlendioxid einsparen, wie New York, Tokio, London und Berlin pro Jahr ausstoßen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2010, Seite 68

 
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