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Lukas Hydraulik

Rettungsgeräte für den Weltmarkt

Uwe Kirchner, Geschäftsführer der Lukas Hydraulik GmbH in Erlangen-Eltersdorf, schwelgt in Superlativen: „Wir werden damit die Welt auf den Kopf stellen.“ Bei seinem 2010 neu entwickelten und mit einem US-Design-Preis ausgezeichneten Rettungsgerät wird jede Steckdose zum unbegrenzt Energie spendenden Aggregat, innerhalb von Sekunden kann auf den Akku-Betrieb gewechselt werden – bei gleicher Leistung. Damit können z.B. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk das Schneidgerät, den Spreizer und den Rettungszylinder in vollkommener Mobilität sowie platzsparend und mit 45 Prozent weniger Gewicht gegenüber herkömmlichen Geräten zum Einsatz bringen.

Von Eltersdorf aus wird die Idex Fire&Rescue-Gruppe mit über 200 Mio. Euro Umsatz geführt, die Hälfte davon wird mit Rettungsgeräten erzielt. Der Rest entfällt auf Eingleisungssysteme für Schienenfahrzeuge, die aus den Gleisen gesprungen sind, auf Schneidgeräte für Recycling und Gebäudeentkernung und auf hydraulisches Werkzeug.

Die Entwicklung von Hydraulikprodukten, die heute noch die Grundlage des Fertigungsprogramms darstellen, begann 1948, nachdem drei Jahre zuvor mehrere Unternehmensteile der Frieseke & Hoepfner GmbH in Erlangen zusammengeführt worden waren. 1955 folgte die Übernahme durch den Schweinfurter FAG-Konzern, 1990 der Umzug nach Eltersdorf, wo mit einem Investitionsvolumen von 43 Mio. DM eine Produktions- und Verwaltungszentrale mit 12 500 Quadratmetern Nutzfläche entstand. Der Umsatz damals: 35 Mio. DM. 1993 wurde die Firma durch das Management übernommen, 1995 schließlich in die „Idex Corporation“ integriert. Dahinter steht ein US-Konzern mit Sitz in Chicago und insgesamt 1,6 Mrd. US-Dollar Umsatz, der in erfolgreiche Mittelständler in hoch spezialisierten Märkten mit hoher Innovationskraft investiert, eigenen Angaben zufolge eine Eigenkapitalquote von 70 Prozent aufweist sowie 4 600 Mitarbeiter in 60 Firmen beschäftigt. Die Kunden von Lukas finden sich vornehmlich bei Feuerwehren, Krankenhäusern, Eisenbahnen, Flughäfen und Militäreinrichtungen. 210 Mitarbeiter sind vor Ort in Erlangen tätig, 700 weltweit. 13 feste Arbeitsplätze sind seit neun Jahren in der Erlanger „Wabe“ voll integriert – der Werkstatt zur Wiedereingliederung psychisch Kranker, wo Schläuche bearbeitet und allein damit Umsätze im siebenstelligen Bereich erzielt werden.

75 Prozent ihres Umsatzes erreicht die Lukas Hydraulik GmbH im Ausland und sieht sich mit ihren Rettungsgeräten als Marktführer in Europa, Asien und Nordamerika. Für eine weitere Expansion spricht der hohe Innovationsgrad, denn 30 Prozent der Produkte wurden in den letzten drei Jahren entwickelt. Die Exporte nach China wachsen nach Worten Kirchners auf Grund der großen Bevölkerung und des Zuwachses an Fahrzeugen „gigantisch“. Dort liegt der Marktanteil bei 67, in ganz Asien bei 45 Prozent. Die interne Marktprognose sieht Indien als nächsten Schwerpunkt.

Erlangen ist auch das „Headquarter“ für sieben Unternehmen der Idex-Gruppe – zwei in Deutschland, eines in China, drei in den USA und eines in Großbritannien. Sie alle berichten an den gebürtigen Nürnberger Uwe Kirchner, der seit 24 Jahren für Lukas tätig ist.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2011, Seite 47

 
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