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LPKF

Kunststoffschweißen mit dem Laser

In Erlangen sind 100 Mitarbeiter der LPKF Laser & Electronics AG mit Sitz in Garbsen bei Hannover aktiv. Sie produzieren Systeme für das Laser-Durchstrahlschweißen von Kunststoffen, die vornehmlich in der Auto- und Medizinbranche zum Einsatz kommen. Der Erlanger Geschäftsbereich „LaserWelding“ wurde im Jahr 2001 von ehemaligen Mitarbeitern des Bayerischen Laserzentrums gegründet, zwei Jahre später zog die Firma in ein Gebäude in der Gundstraße ein. Gleich in den ersten Jahren gelang der Markteintritt in den USA und in China. In der Fachwelt erregten die Erlanger Ingenieure Aufsehen mit der Präsentation der neu entwickelten Technologie des Hybridschweißens.

Anfang 2005 wurde das damals als LaserQuipment AG firmierende Unternehmen als Geschäftsbereich in die LPKF integriert, die zuvor als Hauptinvestor aufgetreten war. Seitdem sorgt der Erlanger Geschäftsbereich, der sich auf eine räumliche Erweiterung vorbereitet, für beeindruckendes Wachstum. Im Geschäftsjahr 2010 wurden 8,2 Mio. Euro umgesetzt (plus 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr), das ist ein Zehntel des gesamten LPKF-Umsatzes. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern wuchs im gleichen Zeitraum um 165 Prozent.

Die Kunden aus dem In- und Ausland ordern in Erlangen nicht nur Laser-Schweißsysteme, sondern fordern auch Unterstützung bei der Prozessauslegung, weswegen der Geschäftsbereich ein Anwendungszentrum und einen Reinraum betreibt. Frank Brunnecker, Leiter des Erlanger Geschäftsfeldes: „In nahezu jedem Pkw findet sich ein Bauteil aus LPKF-Werkzeugen.“

Die Mutter-AG, die sich zu 80 Prozent im Streubesitz befindet, erlebte 1975 ihre Geburtsstunde mit der Entwicklung eines mechanischen Verfahrens zur Herstellung von Leiterplatten. Der Ingenieur Jürgen Seebach aus Hannover meldete es 1976 zum Patent an. Heute zählt LPKF 500 Mitarbeiter mit Produktionsstandorten in Erlangen, Garbsen und Suhl sowie in Slowenien. Vertriebs- und Servicegesellschaften bestehen in den USA, in Japan und in China. Sie beliefern weltbekannte Unternehmen wie Bosch, Mahle, Continental, Sachs, Braun, Roche und Sanofi Aventis. Dabei konzentriert sich die LPKF auf vier Kernkompetenzen: Präzisions-Antriebstechnik, Laser und Optik, Steuerungen und Software sowie Mikromaterialbearbeitung.

Einen Umsatzboom gab es im vergangenen Jahr von 50,7 auf 82 Mio. Euro. Er erklärt sich vor allem durch ein neues Verfahren zur Herstellung von dreidimensionalen Schaltungsträgern für Handy-Antennen. Der Exportanteil liegt inzwischen bei 87 Prozent, der wichtigste Absatzmarkt ist mit großem Abstand Asien gefolgt vor den USA.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2011, Seite 90

 
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