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Programm der Bundesregierung

Azubis aus Spanien

Drohender Fachkräftemangel in Deutschland, Jugendarbeitslosigkeit von rund 50 Prozent in einigen südeuropäischen Ländern: Dieser Gegensatz war Anlass für das Bundesarbeitsministerium, das Förderprogramm „The Job of my Life“ aufzulegen.

Die Initiative, die zunächst bis 2016 läuft, unterstützt arbeitslose Jugendliche aus dem Ausland, die sich für eine betriebliche Ausbildung in Deutschland interessieren. Gefördert werden Sprachkurse im Heimatland und vorbereitende Praktika sowie Sprachkurse und Nachhilfe während der Ausbildung. Außerdem soll das Programm dazu beitragen, den Lebensunterhalt während der Ausbildung in Deutschland sicherzustellen.

Die IHK Nürnberg beteiligt sich an der Initiative und will jungen Spaniern eine Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe ermöglichen. Diese Branche kann bereits jetzt bei weitem nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Gastronomiebetriebe aus Mittelfranken haben deshalb der IHK bereits mehr als 30 Ausbildungsplätze für junge Spanier gemeldet – von der Fachkraft im Gastgewerbe bis zum Koch.

Die IHK steht deshalb mit Institutionen in verschiedenen spanischen Regionen in Kontakt, u.a. mit der Handelskammer in Nürnbergs Partnerstadt Córdoba. Dort laufen gerade die Bewerbungsgespräche für eine Gruppe, die demnächst nach Nürnberg kommen wird. Zehn weitere junge Spanier lernen derzeit in einem Intensivkurs in Barcelona die deutsche Sprache. Anfang Juli kommen sie nach Mittelfranken, um ihre Sprachkenntnisse vor Ort zu verbessern und erste Kontakte mit ihren möglichen Ausbildungsbetrieben zu knüpfen. Im August ist ein Praktikum geplant, das idealerweise zum 1. September in eine Ausbildung mündet.

„Sicher werden die Jugendlichen auch während der Ausbildung eine intensivere Betreuung benötigen als deutsche Jugendliche. Gerade zu Beginn der Ausbildung werden sprachliche Barrieren die Aufnahme und Verarbeitung des Berufsschulstoffes erschweren“, so Stefan Kastner vom IHK-Geschäftsbereich Berufsbildung. Um jederzeit fachlich, aber auch sozialpädagogisch zu unterstützen, sollen die Jugendlichen neben der Berufsschule und der betrieblichen Ausbildung auch eine regelmäßige Betreuung durch den Ausbildungsring ausländischer Unternehmer (AAU) erhalten. Vom Erfolg des Programms würden alle Beteiligten profitieren: Die Hotel- und Gaststättenbetriebe gewinnen Mitarbeiter und die jungen Spanier erhalten eine fundierte Ausbildung, mit der sie in Deutschland genauso gefragt sind wie in ihrer Heimat.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2013, Seite 33

 
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