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Einzelumschulung

Besser spät als nie

Qualifizierungsprojekte in Nürnberg und Fürth bieten die Chance, eine Ausbildung nachzuholen.

Wer noch nie eine Ausbildung abgeschlossen hat oder schon lange nicht mehr im erlernten Beruf tätig ist, hat es schwer auf dem Arbeitsmarkt. Die betriebliche Einzelumschulung, die das Jobcenter Nürnberg-Stadt anbietet, wendet sich an Personen mit diesen Problemen, die zudem Arbeitslosengeld II beziehen. Die Teilnehmer an diesem Programm sind etwas älter als „normale“ Auszubildende, aber sie besuchen ebenfalls die Berufsschule und arbeiten in ihren Ausbildungsbetrieben mit.

Von der Einzelumschulung profitiert beispielsweise ein 36-Jähriger mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Trockenbaumonteur. Da er aber seit langem nicht mehr in diesem Beruf tätig ist, hatte er vor allem kurzfristige Jobs. Er nimmt an einer betrieblichen Einzelumschulung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung teil.

Ein anderer Teilnehmer ist ein 35-jähriger Mann mit abgebrochener Ausbildung, der bislang im Helferbereich und zu niedrigem Lohn beschäftigt war. Er fand mit Unterstützung des Jobcenters einen Betrieb, der ihm einen Umschulungsplatz zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik anbot.

Hohe Erfolgsquote

Die betriebliche Einzelumschulung kann nach Angaben des Jobcenters mit einer hohen Erfolgsquote aufwarten und führt meist zur dauerhaften Integration in den Arbeitsmarkt. Das liege auch an der intensiven Begleitung der Umschüler, die schon vor der eigentlichen Umschulung beginnt. So prüft das Jobcenter die Bewerber auf ihre Eignung und Motivation, außerdem unterstützt es bei der Auswahl des geeigneten Berufs.

Während der Ausbildung erhalten die meisten Umschüler zusätzlich zu ihrer Ausbildungsvergütung ergänzende Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II. Dem Ausbildungsbetrieb werden Kosten für Berufsschule, überbetriebliche Seminare, Prüfungsgebühren usw. erstattet. Die Umschüler erhalten die notwendigen Kosten für Lernmittel, Berufskleidung und Fahrtkosten sowie gegebenenfalls für begleitenden Unterricht.

Um Umschulung und Familienleben vereinbaren zu können, beteiligt sich das Jobcenter wenn nötig an den Kosten für die Kinderbetreuung. Außerdem kann die Umschulung wie jede reguläre Ausbildung auch in Teilzeit absolviert werden.

Individueller Unterricht

Das Jobcenter Fürth Stadt führt zusammen mit Partnern ein ähnliches Projekt durch, um jungen Erwachsenen eine Ausbildung in Metallberufen zu ermöglichen. Auch hier findet der praktische Teil der Ausbildung im Unternehmen statt. Im Unterschied zum Nürnberger Projekt besuchen die meist über 25-jährigen Umschüler jedoch nicht die Berufsschule, sondern nehmen einen Tag pro Woche an einem eigens eingerichteten Gruppenunterricht teil, der von den Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH in Fürth erteilt wird. Festgelegt wurden die Ausbildungsinhalte von der IHK.

Die Teilnehmer sollen zu einem Abschluss als Industriemechaniker (reguläre Ausbildungszeit: dreieinhalb Jahre) geführt werden, im Verlauf der Ausbildung kann das Ausbildungsziel auf Wunsch auch auf zweijährige Berufsbilder wie Fachkraft für Metalltechnik oder Maschinen- und Anlagenführer angepasst werden. Im Jahr 2015 soll das Angebot auf Abschlüsse in den Bereichen Verkauf, Medizin, Lager, Logistik und Verkehr ausgeweitet werden.

Externer Kontakt: Jobcenter Nürnberg-Stadt, Tel. 0911 529-2122
Agentur für Arbeit Fürth
Tel. 0911 2024-334 oder -193
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2014, Seite 22

 
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