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IHK-Umfrage

Ankommen und dazugehören

Zahnräder Teamarbeit Mitarbeiter © studiogstock - ThinkstockPhotos.com

Mittelfränkische Unternehmen machen gute Erfahrungen mit ausländischen Mitarbeitern, wünschen sich aber mehr Engagement seitens der Politik.

In einer bundesweiten Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gaben 89 Prozent der mittelfränkischen Unternehmen an, gute Erfahrungen bei der betrieblichen Integration von Beschäftigten mit mittlerer und höherer Qualifikation gemacht zu haben. Sie beurteilen die Integration als „gelungen“ bzw. „in aller Regel gelungen“. Diese Erfahrungen in Mittelfranken decken sich mit den bundesweiten Ergebnissen. An der Umfrage hatten sich vom 5. bis 12. Mai 2015 bundesweit 1 866 Unternehmen beteiligt, davon allein 183 aus Mittelfranken, von denen 141 (77 Prozent) in ihren Unternehmen Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigen.

Selbst bei geringerer Qualifikation der Mitarbeiter mit Migrationshintergrund beurteilen 65 Prozent der Betriebe die Integration als gelungen, 22 Prozent der heimischen Unternehmen haben hier gemischte Erfahrungen, für 13 Prozent ist die Integration von geringer Qualifizierten eher problematisch.

Die Unternehmen tragen mit ihrem Engagement aktiv zur Integration bei. Als zentrale Strategien und Aktivitäten zur Integration setzen die mittelfränkischen Betriebe gezielte berufliche Weiterbildungsangebote ein (51 Prozent) und bilden Jugendliche mit Migrationshintergrund aus (43 Prozent). Zusätzliche Unterstützung bei der Integration leistet jeder dritte Betrieb durch spezielle Ansprechpartner, jeder vierte bietet sogar berufsbezogene Sprachförderung an. „Arbeit und Sprache sind die Schlüssel zur erfolgreichen Integration. Die mittelfränkische Wirtschaft leistet hier einen wichtigen Beitrag“, sagte IHK-Präsident Dirk von Vopelius.

Damit die Integration in Wirtschaft und Gesellschaft gelingt, müssen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Hier sehen die Unternehmen weiteren Handlungsbedarf seitens der Politik. Ganz oben auf der Wunschliste der mittelfränkischen Betriebe stehen Integrations- und Sprachkurse, eine frühzeitige Feststellung der Qualifikation von Flüchtlingen und die Anerkennung von Berufsabschlüssen. Im Bereich der IHK-Berufe gilt die IHK Fosa (Foreign Skills Approval) mit Sitz in Nürnberg als bundesweites Kompetenzzentrum zur Feststellung der Gleichwertigkeit ausländischer Berufsabschlüsse. Die IHK Fosa wird im aktuellen Anerkennungsbericht der Bundesregierung als positives Beispiel für eine bundesweit zuständige und damit einheitlich vorgehende Anerkennungs- und Beratungsstelle hervorgehoben.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2015, Seite 56

 
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