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Hofmann Personal

Weitere Schritte in den Staaten

Ingrid Hofmann © Thomas Tjiang

Ingrid Hofmann ist stolz auf die Auszeichnung „Great Place to Work“.

Der Nürnberger Personaldienstleister I. K. Hofmann GmbH, bundesweit die Nummer fünf der Branche, hat im vergangenen Jahr den Umsatz um fünf Prozent auf 768 Mio. Euro gesteigert. Motor der Entwicklung waren die Auslandstöchter in Österreich, England, Tschechien, der Schweiz und den USA. Dagegen ging in Deutschland der Umsatz um gut elf Mio. Euro auf 568 Mio. Euro zurück. Dieses Minus resultierte im Wesentlichen aus der Übernahme von rund 600 Hofmann-Zeitarbeitern durch einen Großkunden aus der bayerischen Automobilbranche, so die Geschäftsführende Gesellschafterin Ingrid Hofmann.

Für das laufende Jahr peilt der Personaldienstleister ein weiteres Umsatzplus im einstelligen Prozentbereich an. Dazu soll unter anderem das USA-Geschäft beitragen. Dort trifft Hofmann auf Unternehmen, die auch in Deutschland zu den Geschäftspartnern gehören. Die bisherigen sechs US-Standorte wurden „aus eigener Kraft aufgebaut“; in zehn bis 15 US-Staaten will Hofmann künftig vertreten sein, dafür sollen eventuell auch Firmen zugekauft werden. Eine Übernahme etablierter Firmen ist auch für Dänemark und den industriell geprägten Norden Italiens vorgesehen. In der Schweiz wurde zuletzt eine Beteiligung komplett übernommen.

Unterteilt nach Branchen setzt Hofmann über ein Drittel im Bereich Automotive um. Weitere Sparten sind die Produktion oder Verpackung von Lebensmitteln, der Pflegebereich und die erneuerbaren Energien. Die Zahl der beschäftigten Zeitarbeitnehmer lag zuletzt bei stabil 23 000, davon waren 16 600 in Deutschland und rund 2 000 in Mittelfranken angestellt. Den Anteil der Zeitarbeiter, die aus der Arbeitslosigkeit rekrutiert wurden, bezifferte Hofmann auf 63 Prozent. Rund zehn Prozent waren Langzeitarbeitslose, die über ein Jahr ohne Job waren. 15 Prozent der neu Rekrutierten waren über 50 Jahre alt. Erneut ist ihr Unternehmen beim Wettbewerb „Great Place to Work“ ausgezeichnet worden, auch auf Grundlage von 2 000 anonym befragten Zeitarbeitern. Außerdem gewann sie den „Arbeitsschutzpreis 2016 in Gold“ der gesetzlichen Unfallversicherung VBG. Im laufenden Jahr will Hofmann Personal 100 Flüchtlinge nach Berufspraktika in Lohn und Brot bringen, der bürokratische Aufwand sei allerdings beachtlich.

Erneut zeigte sich die Unternehmerin unzufrieden mit der geplanten Gesetzesänderung zur Begrenzung der Arbeitnehmerüberlassung auf 18 Monate. In ihrem Fall würde das rund 28 Prozent der Beschäftigten betreffen. Die geplante Equal Pay-Regelung sorge eher für Rechtsunsicherheit, weil sich Sondervergütungen bis hin zum Kantinenzuschuss kaum exakt erfassen lassen. Die geplante Streikbrecher-Klausel sei bereits in den Branchentarifverträgen klar für die Zeitarbeitsbranche geregelt.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2016, Seite 65

 
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