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Schüller

Impulsgeber der Küchen-Branche

Schüller_Möbelwerk © Matthias Glaser

Die Geschäftsführer Markus Schüller, Max Heller und Manfred Niederauer (v.l.).

Die Schüller Möbelwerk KG hat sich zum renommierten Hersteller hochwertiger Einbauküchen entwickelt.

Otto Schüller gründete seine Firma 1966 zur Serienfertigung von Küchenmöbeln. Seitdem ist im westmittelfränkischen Herrieden innerhalb von fünf Jahrzehnten ein großes und erfolgreiches Unternehmen gewachsen. Der Schreinerbetrieb mit 25 Mitarbeitern entwickelte sich zum Hersteller hochwertiger Einbauküchen. Das Unternehmen zählt mit der Produktlinie „schüller.C“ und der Premiumkollektion „next125“ eigenen Angaben zufolge zu den Top 5 der deutschen Küchenmöbel-Branche.

„Wir bekennen uns klar zum Produktionsstandort Deutschland und vor allem zu unserem Stammsitz in Herrieden“, so Geschäftsführer Markus Schüller. „Dieses Standortbekenntnis war und ist fester Teil unserer Unternehmensphilosophie. Von unseren aktuell 1 450 Mitarbeitern sind bis auf die Lkw-Fahrer und Außendienstler darum alle hier vor Ort beschäftigt.“ Aus dieser Standorttreue entstand auch die Schüller-Maxime: „Was man selber machen kann, das macht man selbst.“ Wobei die hohe Eigenfertigungsquote, so der Geschäftsführer, nicht nur unabhängiger von Zulieferern mache, sondern auch mehr Flexibilität und Eigenständigkeit biete. Vor allem aber sichere sie den hohen Qualitätsanspruch und -standard im Unternehmen.

Gemeinsam mit seinen Geschäftsführungskollegen Max Heller (Produktion und Technik) und Manfred Niederauer (Verwaltung und Finanzen) lenkt Schüller (Vertrieb und Marketing) seit 2003 in mittlerweile zweiter Generation die Firmengeschicke – wobei das eingespielte Trio bisher ganz offenbar das richtige Gespür für langfristigen Erfolg beweist: Von Anfang an wurden Gewinne bei Schüller in das Unternehmen reinvestiert und damit die Produktions- und Lagerkapazitäten kontinuierlich erweitert, die Maschinentechnik sinnvoll ergänzt und auf den neuesten Stand gebracht, die Mitarbeiterzahlen entsprechend erhöht und vor allem viel Zeit und Geld in die Aus- und Fortbildung von Fachpersonal und Nachwuchs gesteckt.

„Heute reicht es nicht mehr aus, nur gut zu sein“, betont Markus Schüller mit Blick auf das Unternehmensmotto „Immer einen Schritt weiter“. Verpflichtend sei vielmehr von jeher der Ansatz, sich nicht mit Bestehendem zufrieden zu geben, sondern vorausschauend und zukunftsgerichtet zu agieren. Dank dieser Philosophie habe sich die Schüller Möbelwerk KG heute zum wichtigen Impulsgeber für die gesamte Branche entwickelt.

Auf rund 141 000 Quadratmetern überbauter Betriebsfläche für Verwaltung, Produktion und Logistikcenter werden in Herrieden derzeit täglich etwa 500 Küchen gefertigt, was circa 5 800 Einzelmöbeln am Tag entspricht – auf das ganze Jahr 2016 gerechnet sind das beachtliche 112 000 Küchen und über 1,2 Mio. einzelne Möbelstücke.

Auch die Entwicklung der Mitarbeiterzahl verläuft positiv: Waren es 2014 noch 1 300, so sind es derzeit 1 450. Schüller ist für die Region damit ein wichtiger Arbeitgeber. Zur Sicherung des eigenen Nachwuchses bildet das Unternehmen auch aus. Zurzeit lernen 87 Azubis in elf Ausbildungsberufen bei Schüller ihr künftiges Metier als Schreiner, Mechatroniker, Fachlagerist, Berufskraftfahrer oder Fachinformatiker. Außerdem werden zwei duale Studiengänge sowie verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen oder auch Gesundheitsprogramme für die Mitarbeiter angeboten.

Die Küchen aus Herrieden sind in Hunderten von Material-, Design- und Farbkombinationen planbar, „Made in Germany“ und individuell auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten. Das Unternehmen liefert seine Produkte heute nicht mehr nur an Kunden in ganz Deutschland, auf die immer noch der größte Umsatzanteil entfällt, sondern in die ganze Welt. Die Exportquote beträgt nach eigenen Angaben aktuell rund 23 Prozent mit Schwerpunkt auf Europa.

Auch der Umsatz konnte von Jahr zu Jahr merklich gesteigert werden: Im Geschäftsjahr 2015 stieg er um rund 14 Prozent auf 394 Mio. Euro. Für 2016 erwartet die Geschäftsführung nun einen Betrag oberhalb der Marke von 420 Mio. Euro, was einem Plus zwischen sechs und sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde.

Investitionen und Innovationen

Dass sich die Schüller Möbelwerk KG in den 50 Jahren seit ihrer Gründung, wie Geschäftsführer Max Heller unterstreicht, „heute zu einem hoch modernen, exzellenten Industrieunternehmen mit einsatzfreudigen und hoch motivierten Mitarbeitern entwickelt hat“, ist für ihn und seine beiden Kollegen aus der Geschäftsführung aber keineswegs ein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Vielmehr wird weiter am Standort investiert. Allein seit 2015 erweiterte Schüller das vorhandene zweigeschossige Logistikcenter, installierte eine neue Heizzentrale mit moderner Verbrennungs- und Abgastechnologie und nahm eine neue Formatstraße für Serienbauteile in Betrieb. Zugleich hat das Unternehmen weiter in Technik, IT und Fuhrpark investiert und neue Maschinen angeschafft, u. a. umweltfreundliche Lackiermaschinen, Hightech-Sägen und eine neue Unterschrankpresse.

Auch aktuell gehen auf dem Betriebsgelände in Herrieden die Gebäudeerweiterungen, Umbauten, Ablaufoptimierungen und Maschinenanschaffungen weiter. Das voraussichtliche Investitionsvolumen in Gebäude und Anlagen am Firmensitz für 2016 wird auf 24 Mio. Euro beziffert. Neben verschiedenen Neubauten in der Produktion und einer Erweiterung der Parkflächen lag der Schwerpunkt auf der umfassenden Umgestaltung des im Jahr 2000 eröffneten Schüller-Ausstellungs-Centers „s/a/c.“, in dem jährlich mehr als 1 000 Händler und Handwerker in Produkt- und Montage-Seminaren speziell für Schüller-Küchen geschult werden.

Mitte Oktober 2016 eröffnete Schüller das komplett umgestaltete s/a/c. als „Ort der Begegnung, Inspiration, Schulung und Präsentation“ offiziell wieder. Neben einem großzügigen Lounge- und Cateringbereich sowie mehreren Seminarräumen, werden im Erdgeschoss 31 Ausstellungsküchen der Kollektion „schüller.C“ und im Obergeschoss weitere zwölf Beispielküchen der Premium-Kollektion „next125“ mit hochwertigen Materialien wie Keramik und Quarzstein präsentiert. Auch diverse Urkunden und Innovationspreise wie der „Interior Innovation Award“, der „Reddot Design Award“ oder der „Designpreis Deutschland“, die Schüller in den letzten Jahren wiederholt gewonnen hat, sind dort ausgestellt.

Umweltschutz

Fortlaufend investiert Schüller auch in den betrieblichen Umweltschutz und in eine energieeffiziente Fertigung. Schon seit 2010 ist das Unternehmen für seinen schonenden Umgang mit dem Rohstoff Holz PEFC-zertifiziert (ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung). Die Lkw-Flotte mit 51 Fahrzeugen wurde auf den emissionsarmen Euro-6-Standard aufgerüstet, derzeit läuft die weitgehende Umstellung auf wasserbasierte Lacke. Anfallende Restspanplatten verwertet Schüller in der unternehmenseigenen neuen Heizzentrale umweltschonend und effizient. Zudem hat das Unternehmen sein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert.

Die Zukunft sehen die drei Schüller-Geschäftsführer weiterhin positiv. Dank stabiler Konjunktur und einer hohen Bautätigkeit aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase dürfte auch der Bedarf an hochwertigen Einbauküchen und Küchenmöbeln gesichert sein, wenn nicht sogar steigen, so die Einschätzung. Zudem wachse auch der Stellenwert der Küche in der Bevölkerung als wichtiger Begegnungsort und heimischer Lebensmittelpunkt. Der Übergang zum Wohnbereich werde zunehmend fließender – auch diesem Trend tragen beide Schüller-Kollektionen in Material, Design und Variationsbreite Rechnung.

Autor/in: 

(mg.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2016, Seite 86

 
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