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DIHK-Studie

Wo sind die Gründer?

Immer weniger Menschen in Deutschland gründen ein Unternehmen – und das trotz zahlreicher Förderprogramme und Start-up-Kampagnen. Allerdings steigt der Anteil der Gründer, die mit gut ausgearbeiteten Geschäftskonzepten an den Start gehen. Dies sind zentrale Aussagen des aktuellen „Gründerreports“, den der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vor Kurzem veröffentlicht hat.

Im Jahr 2016 haben die deutschen IHKs weniger als 200 000 Gespräche mit möglichen Gründern geführt (minus sieben Prozent), womit ein Tiefstand seit der ersten Umfrage vor 15 Jahren erreicht wurde. Allerdings muss dieser rein zahlenmäßige Befund differenziert betrachtet werden: Er ist auch ein Spiegelbild der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt, weil viele potenzielle Gründer die Sicherheit einer Festanstellung bevorzugen. Zudem nimmt aus demografischen Gründen die Zahl der Menschen in der Gruppe der 25- bis 45-Jährigen ab, die besonders häufig Unternehmen gründen. Erfreulich ist nach Beobachtung der IHK-Gründerberater der wachsende Anteil von innovativen und technologieorientierten Start-ups, die sehr gut vorbereitet sind. Zudem wurden bei den Gründertagen, die die IHKs im vergangenen Jahr deutschlandweit veranstaltet haben, rund 30 Prozent mehr Teilnehmer registriert. Rund 700 von ihnen waren Flüchtlinge, einige wenige von ihnen haben laut DIHK bereits erste Unternehmen in den Bereichen Handel, Gastronomie und Informationstechnologie gegründet.

Der DIHK-Report nennt konkrete Maßnahmen, die den Start in die Selbstständigkeit erleichtern könnten: In vielen Beratungsgesprächen berichten Gründer von komplizierten Regulierungen, Meldepflichten und unverständlichen Formularen. Deshalb sollten alle Verwaltungsvorgänge bei einer Stelle gebündelt und dadurch eine Gründung inklusive aller Genehmigungen binnen eines Monats ermöglicht werden. Die unzureichende Breitband-Infrastruktur nannten viele Gründer ebenfalls als ärgerliches Hemmnis.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2017, Seite 19

 
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