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NürnbergMesse

Hoffen auf ein besseres 2022

FACHPACK NürnbergMesse © Heiko Stahl

Bald wieder Regel statt Ausnahme? Der Restart hat aus Sicht der NürnbergMesse gezeigt, dass Kunden wieder Messen wollen, live und vor Ort, wie hier auf der „Fachpack“ im vergangenen Herbst.

Mit einer Kosten- und Investitionsbremse kämpft die Messegesellschaft gegen die Corona-Auswirkungen an.

Die Corona-Pandemie hat auch 2021 tiefe Spuren bei der NürnbergMesse hinterlassen: Von den 77 Messen, die im vergangenen Jahr weltweit geplant waren, mussten 51 abgesagt oder verschoben werden. Der Umsatz ging dementsprechend von 110,3 Mio. Euro im Vorjahr auf rund 70 Mio. Euro zurück. Es ergab sich ein Verlust von unter 50 Mio. Euro (Vorjahr 68,6 Mio. Euro). „Durch konsequente Kosteneinsparungen, Kurzarbeit und das Verschieben von geplanten Investitionen konnten wir einerseits ein deutlich negativeres Ergebnis verhindern“, sagte Geschäftsführer Dr. Roland Fleck. „Andererseits haben wir in Nürnberg und auch weltweit einen erfolgreichen Restart im Herbst des Jahres erlebt, der mit seiner hohen Kundenresonanz unser Geschäftsmodell Messe eindrucksvoll bestätigt hat.“ Die NürnbergMesse hat ihre digitalen Angebote ausgebaut und konnte somit die Reichweite ihrer Messethemen erhöhen, so Geschäftsführer Peter Ottmann. „Erstmals haben wir mit unseren digitalen Formaten zehn Prozent vom Gesamtumsatz erzielt.“

Mit Kosteneinsparungen und einer Investitionsbremse hat die Messegesellschaft nach eigenen Angaben ein noch schlechteres Geschäftsergebnis 2021 verhindert und dazu beigetragen, die Liquidität des Unternehmens zu sichern. So wurden Sach- und Personalkosten gegenüber den Vor-Corona-Planungen um rund 25 Prozent reduziert: Am Standort Nürnberg ging die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zu 2019 um rund zehn Prozent auf knapp 570 zurück. Gleichwohl wurde die Zahl der Ausbildungs- und Trainee-Plätze in der Pandemie auf 51 erhöht. Bei der NürnbergMesse Group verringerte sich die Belegschaft um rund 20 Prozent auf etwa 940 Beschäftigte. Außerdem wurden Investitionsvorhaben auf dem Messegelände um 90 Prozent gestrichen oder verschoben, wodurch im letzten Jahr gegenüber den Vor-Corona-Planungen knapp 70 Mio. Euro eingespart wurden.

Immerhin konnten im Herbst einige Messeveranstaltungen einen erfolgreichen Restart verzeichnen: Dazu gehörten „Hubana“ (Jagd), „Fachpack“ (Verpackungen), „it-sa“ (IT-Sicherheit), „Feuertrutz“ (Brandschutz), „Consozial“ (Sozialwirtschaft) und „Kommunale“ (Kommmunalbedarf), außerdem die Gastveranstaltungen „Consumenta“ (Verbraucher), „Biogas“ und „Retro Classics Bavaria“ (Oldtimer). Auch bei der NürnbergMesse Group mit ihren Tochtergesellschaften weltweit gingen Veranstaltungen an den Neustart, etwa in Griechenland, Brasilien, Indien und China.

Eine valide Umsatzprognose für 2022 ist der NürnbergMesse zufolge weiterhin abhängig von der Entwicklung des weltweiten Infektionsgeschehens, einer weiteren Lockerung der internationalen Reisebeschränkungen sowie der Bereitschaft der Besucher, wieder an Präsenzveranstaltungen teilzunehmen. Vor diesem Hintergrund erwartet die Geschäftsführung ein durchwachsenes Geschäftsjahr 2022, in dem sich sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis gegenüber 2020 und 2021 deutlich besser entwickeln dürften. Das Management zeigt sich vorsichtig optimistisch und blickt auf einen gut gefüllten Messekalender mit über 100 Veranstaltungen, zahlreichen neuen Formaten sowie Buchungszahlen, die in Einzelfällen sogar die Quote „vor Corona“ übertreffen. Und das, obwohl der Jahresauftakt durch Verschiebungen und Absagen gekennzeichnet ist.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2022, Seite 97

 
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