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Geschichte

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Oliver Dürrbeck

Oliver Dürrbeck

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Im 19. Jahrhundert entwickelte sich München zu einem wichtigen Standort für die ‎Fotoindustrie. ‎Das Bayerische Wirtschaftsarchiv illustriert die Qualität der Produkte.  

Der Guss der monumentalen, mehr als 18 Meter hohen „Bavaria“ in der Königlichen Erzgießerei und ihr Transport 1850 zur Theresienwiese sorgten damals bei den Münchnern für höchstes Aufsehen. Der begeisterte Fotograf Alfons Löcherer, eigentlich Chemiker und Pharmazeut, hielt die eindrucksvollen Szenen mit seiner Kamera für die Öffentlichkeit fest. In der Folgezeit entwickelte sich die Isarmetropole zu einem wichtigen Standort für die Fotoindustrie.

Aufnahme der Flaschenfüllerei bei Löwenbräu durch das Fotoatelier Friedrich Müller, ‎um 1920‎(Foto: BWA)

Aufnahme der Flaschenfüllerei bei Löwenbräu durch das Fotoatelier Friedrich Müller, ‎um 1920.

Das 1855 von dem Physiker Carl Steinheil gegründete Unternehmen produzierte nicht nur astronomische Geräte, sondern auch Kameraobjektive. Die Optische Anstalt G. Rodenstock – 1884 von Würzburg nach München verlegt – fertigte neben den bekannten Brillen auch Fotoapparate. Friedrich Deckel entwickelte in seinem Betrieb ab 1908 die Compur-Verschlüsse für Großbild- und Spiegelreflex-Kameras. Auch die 1898 gegründete Optische Anstalt A. Hch. Rietzschel widmete sich der Herstellung von Fotoapparaten und ging später als Zweigwerk in der Agfa auf. Die Firma Linhof produzierte zunächst Verschlüsse, bevor sie 1898 mit ihrer ersten Kamera auf den Markt kam.

Neben der Fototechnik beherbergte die Haupt- und Residenzstadt aber auch eine Reihe von prominenten Fotoateliers. Friedrich Müller und sein Schwiegersohn Theodor Hilsdorf gehörten zu den ersten Adressen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Sophia Goudstikker betrieb die Frauenrechtlerin Anita Augspurg das berühmte Hofatelier Elvira. 

Indianer Katalogfoto:
Aufnahme eines Tuscarora-Häuptlings aus dem Katalog des Optischen Werks Dr. ‎Staeble, ca. 1910‎‎(Foto: BWA)

Aufnahme eines Tuscarora-Häuptlings aus dem Katalog des Optischen Werks Dr. ‎Staeble, ca. 1910.

Dr. Eva Moser, Leiterin des Bayerischen Wirtschaftsarchivs: „Die Überlieferung der optischen Industrie nimmt im Bayerischen Wirtschaftsarchiv einen großen Bereich ein. So betreuen wir auch die Geschichte des Optischen Werks Dr. Staeble. Zu meinen Lieblingsstücken gehört dort das Porträt eines Indianerhäuptlings, das die hervorragende Qualität des Staeble-Linsensystems deutlich machen soll.“

Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA

 
 
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