Telefon: +49 911 1335-1335
Geschichte

"Glück auf!": Bergbau in Bayern

Es war der gebürtige Straubinger Matthias von Flurl, der 1792 die erste umfassende Beschreibung der Mineralvorkommen in Bayern vorlegte. Er wollte seinen Landsleuten vor Augen führen, dass "die gute Mutter Natur unsere Gebirgsgegenden nicht so stiefmütterlich behandelt hat, als manche wähnen." Vor allem Erz-, Salz- und Kohlevorkommen fanden sich im Alpen- und Voralpenraum und im nordöstlichen Bayern. Bereits seit 1517 war das Salzbergwerk in Berchtesgaden ohne Unterbrechung in Betrieb. In Penzberg wurde erstmals 1796 Pechkohle abgebaut. Doch erst der Aufbruch ins Industriezeitalter um die Mitte des 19. Jahrhunderts und die Eisenbahn als Transportmittel machten die systematische Förderung rentabel. 1853 nahm die nach dem damaligen bayerischen König benannte Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte mit dem Stammwerk in Haidhof den Betrieb auf. Gut 150 Jahre lang leistete das Oberpfälzer Großunternehmen einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Bayerns Die Wurzeln des in Bergen beheimateten ehemaligen Chiemgauer Eisenhüttenwerks reichten bis ins Jahr 1562 zurück. Eine bayerische Besonderheit ist der Grafitbergbau, wenn er auch keine umfangreiche wirtschaftliche Bedeutung errang. 1907 waren bei der in Deutschland einzigen größeren Lagerstätte im Bayerischen Wald 64 Gruben in Betrieb. Tiefgreifende Veränderungen brachte schließlich die Kohlekrise Ende der 1950er Jahre mit sinkenden Preisen und rückläufiger Nachfrage. 1966 erfolgte die Stilllegung der Schachtanlagen in Hausham und Penzberg.

Das älteste bekannte bayerische Wertpapier: Der Anteilschein der Carl-Theodor-Zeche in Penzberg mit der Unterschrift des Berg- und Münzrats Matthias von Flurl, 1797

Das älteste bekannte bayerische Wertpapier: Der Anteilschein der Carl-Theodor-Zeche in Penzberg mit der Unterschrift des Berg- und Münzrats Matthias von Flurl, 1797

 Ehrendiplom der Oberbayerischen Aktiengesellschaft für Kohlebergbau für den Miesbacher Fahrhauer Georg Sprenger, 1904.

Ehrendiplom der Oberbayerischen Aktiengesellschaft für Kohlebergbau für den Miesbacher Fahrhauer Georg Sprenger, 1904.

 Rutschpartie für Besucherinnen im Salzbergwerk Berchtesgaden: Postkarte, 1907

Rutschpartie für Besucherinnen im Salzbergwerk Berchtesgaden: Postkarte, 1907

 Blick auf die Maxhütte vom Burgberg in Sulzbach-Rosenberg, 1938

Blick auf die Maxhütte vom Burgberg in Sulzbach-Rosenberg, 1938

 In der jungen Bundesrepublik Deutschland stand Bayern nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen an dritter Stelle der Bergbauländer. Auch in den Beständen des Bayerischen Wirtschaftsarchiv ist diese Branche vielfältig dokumentiert.
Dr. Harald Müller, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA

 
 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick