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Zahlen | Fakten

Außenwirtschaft

"Schulungsbedarf International" ungebrochen

Im Berichtszeitraum nutzten mehr als 1.300 Teilnehmer die Veranstaltungen des Geschäftsbereichs International. Und im zweiten Coronajahr 2021 konnten – vor allem in der zweiten Jahreshälfte und mit den entsprechenden Coronaauflagen – sogar wieder einige Präsenzseminare durchgeführt werden. Die Nachfrage ist rege und zeigt, dass es unverändert einen großen Bedarf an intensiven Zollschulungen gibt.  

Die Vorgangszahlen haben 2021 auch im hoheitlichen Aufgabenbereich "Carnet A.T.A." und "Ursprungszeugnisse" im Vergleich zu 2020 zugelegt. Das Carnet, das das abgabenfreie Verbringen von Berufsausrüstung, Muster, usw. über die Zollgrenzen ermöglicht, hat mit 700 Stück fast das Niveau der Vorcorona-Zeit erreicht. Die Ursprungszeugnisse und sonstige "Beglaubigungen" liegen insgesamt nun erneut über der 100.000 Stück Marke. Das komfortable elektronische Ursprungszeugnis befindet sich weiter im Aufwärtstrend und hat zum Vorjahr um 20 Prozent zugenommen. Mittlerweile beträgt der Anteil elektronisch ausgefertigter Bescheinigungen am Gesamtaufkommen unserer Bescheinigungen knapp die Hälfte. "Wachstumspotenzial" ist somit noch ausreichend vorhanden.

Neues Förderprogramm "Start-up International" konzipiert

Start-ups, die neue Märkte erschließen wollen, erhalten mit dem neuen Förderprogramm "Start-up International" erstmals Unterstützung. Ziel des Förderprogramms ist es, den Aufbau der Marktpräsenz des Start-ups im Zielland zu erhöhen, zu unterstützen und damit seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Dadurch sollen die Start-ups international etabliert und weltweit konkurrenzfähige Unternehmen werden, die Arbeitsplätze in Bayern schaffen und Wachstumsimpulse aus dem Ausland nach Bayern holen. Gefördert werden die Ausgaben, die unmittelbar mit der Erarbeitung sowie mit der Umsetzung einer Internationalisierungsstrategie in einem Zielland in Zusammenhang stehen. Die Start-ups können hierbei aus einem umfangreichen Katalog von Maßnahmen die für sie passenden Maßnahmen zur Umsetzung auswählen. Sie gehen bei der Umsetzung dabei in Vorleistung und können die bezahlten Rechnungen anschließend zur Förderung einreichen.

Das Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz (LkSG) kommt

Das Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz, auch als Lieferkettengesetz bekannt, soll der Verbesserung der internationalen Menschenrechtslage dienen, indem es Anforderungen an ein verantwortliches Management von Lieferketten für bestimmte Unternehmen festlegt. Im Juli 2021 hat der Deutsche Bundestag dieses Gesetz verabschiedet, das ab 2023 in Kraft treten wird. 160 Teilnehmer nutzten ein eigens hierfür konzipiertes Webinar. Das Thema bleibt auch mit Blick auf eine europäische Gesetzesvorlage weiterhin auf der Veranstaltungsagenda ganz oben.

Corona-Pandemie führt zu erhöhtem Beratungsbedarf bei Entsendungen 

Die Corona-Pandemie hat sich stark auf das internationale Geschäft und den grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr ausgewirkt. Der erste Lockdown führte zu weltweiten Grenzschließungen und zum Erliegen des internationalen Geschäfts. Danach wurde in Europa ein abgestimmtes Verfahren bei Reiseregelungen und eine europäische Ampelregelung beschlossen, die Mitgliedsstaaten haben jedoch beim zweiten Lockdown jeweils eigene Einreiseregeln, je nach Pandemieverlauf, umgesetzt. Dies führte zu einer sehr starken Nachfrage nach den jeweils geltenden Einreiseregeln, zum Beispiel bei Entsendungen für Arbeitseinsätze in die europäischen Nachbarländer. Mit Hilfe des Auwi-Portals und den jeweils aktualisierten Corona-Berichten der jeweiligen Auslandshandelskammern (AHK) konnte ein umfassender Überblick gewährleistet werden.

UK-Desk aufgebaut

Seit dem Brexit-Entscheid von 2016 ist das Scheidungsprocedere noch im vollen Gange und das Thema Brexit treibt weiterhin die Wirtschaft um. Damit einher geht ein gestiegener Beratungsbedarf. Das IHK-Brexit-Team berät seit Langem intensiv über wirtschaftliche Fragen des EU-Austritts des Vereinigten Königreiches und bietet umfangreiche Unterstützungsleistungen an, um Unternehmen mit Geschäftstätigkeit in Großbritannien bei der Vorbereitung auf den Brexit zu begleiten. Sehr gefragt waren die acht Webinar-Termine für mehr als 2.000 Teilnehmer. Die Folgestaffel ist in 2022 mit den Themen Steuer und Zoll sowie die Mitarbeiterentsendung nach UK geplant. Der IHK-Geschäftsbereich International hat zudem seit 2020 einen "IHK-UK-Desk" eingerichtet, der dem Vereinigten Königreich weiterhin ein besonderes Augenmerk schenken wird. Die Themenpalette ist breit gefächert und umfasst auch die Vermittlung von Geschäftspartnern über die Deutsch-Britische Industrie- und Handelskammer in London sowie die Ansprache von potenziellen Investoren und auch Fachkräften. 

Neben dem täglichen Beratungsgeschäft gilt es auch, die Geschäftsmöglichkeiten in Great Britain zu eruieren. Beispielsweise hat der britische Markt für Medizintechnik ein Volumen von knapp zehn Mrd. Euro. Er ist weltweit der sechstgrößte und somit ein ideales Thema für die mittelfränkische Wirtschaft.

Webinarreihe Lateinamerika gestartet

Auch wenn derzeit – bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – die Wachstumsaussichten in Südamerika wie vielerorts eher mager ausfallen, gibt es mittel- bis langfristig gute Geschäftsmöglichkeiten auf dem südamerikanischen Kontinent. Die wirtschaftliche Zusammenarbeitet mit Lateinamerika birgt viel Potenzial. 

Dabei sind durchaus die Länder der "zweiten Reihe" interessant, wie beispielsweise Kolumbien und Peru. Mit der Auftaktveranstaltung "Lateinamerika: Geschäftsmöglichkeiten für bayerische Unternehmen: Chancen und Potentiale der lateinamerikanischen Zukunftsmärkte – Im Fokus: Argentinien, Chile, Kolumbien und Peru" am 7. Dezember startete die IHK eine Webinarreihe zu diesem Kontinent. Der zweite Teil der Webinarreihe, der im April 2022 geplant ist, stellt dabei die Geschäftschancen in Brasilien in den Mittelpunkt. 

Neues Format "IHK-Kontakttage International" gut angenommen

Der Geschäftsbereich International bietet u. a. das Veranstaltungsformat "AHK Beratungstag" an, bei dem AHK-Berater vor Ort terminierte Gespräche mit Unternehmern führen. Auch wegen der Pandemie wurden diese Sprechtage zunehmend digital durchgeführt. Durch die flexible Terminfindung erhöhte sich die Anzahl der geführten Gespräche.

Um die Attraktivität für Teilnehmer und die Effizienz der Veranstaltungsorganisation zu erhöhen, wurden mit dem neuen Format "IHK-Kontakttage International" virtuelle Sprechtage gebündelt und Gespräche mit mehreren AHKs sowie anderen öffentlichen Dienstleistern einer Wirtschaftsregion angeboten. Eine zentrale Veranstaltungswebseite (www.ihk-kontakttage.de) informiert über die Veranstaltung, erklärt Details und nimmt Anmeldungen entgegen. Neben den bayerischen IHKs und den beteiligten AHKs wurden weitere Partner wie z. B. Bayern International und GTAI in das Format eingebunden. Die ersten IHK-Kontakttake International wurden erfolgreich mit der Region Asien-Pazifik und über 160 B2B-Meetings durchgeführt. 

Internationale Messen trotz Corona gefragtes Vertriebsinstrument 

Im Rahmen des bayerischen Messebeteiligungsprogramms initiiert und organisiert die IHK Nürnberg für Mittelfranken in Kooperation mit Bayern International jährlich 10-15 Messebeteiligungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Ausland.  

Der internationale Vertrieb gestaltete sich seit Beginn der Pandemie für alle Unternehmen und Vertriebswege schwierig, dies gilt auch für internationale Messebeteiligungen. Die Mehrzahl der angestrebten Beteiligungen des Freistaates mussten in den letzten Jahren abgesagt werden oder wurden virtuell bzw. mit lokalen Partnern durchgeführt. Dies war 2021 u. a. bei der Energietechnikmesse FC Expo in Tokyo (Japan) und der Technologiemesse China Hi-Tech Fair in Shenzhen (China) der Fall.  

Trotz der anhaltenden Reiseschwierigkeiten und der gestiegenen Nutzung digitaler Medien in der Unternehmenskommunikation ist keine generelle Abkehr vom Vertriebsweg Messe bzw. Messebeteiligung zu verzeichnen. Das Interesse von Unternehmen an internationalen Branchenmessen als Mittel der Kontaktpflege und Akquise von Neukunden scheint ungebrochen. So war die einzige Präsenzmesse mit Beteiligung der IHK im Jahr 2021 die SMART City Expo in Barcelona. Die zwölf bayerischen Aussteller gaben der Qualität der Fachbesucher und der Organisation Bestnoten.

Prognos-Studien zeigen Perspektiven im Auslandsgeschäft auf

Den Blick nach vorne richten und neue Geschäftsmöglichkeiten identifizieren – diesen Input gibt die IHK mit Studien über chancenreiche Auslandsmärkte, die gemeinsam mit dem Prognos-Institut erstellt wurden. 

Im Mittelpunkt der Untersuchung mit dem Titel "Zukunftsmärkte und Wachstumssegmente von morgen" stehen die Länder Chile, Großbritannien, Indien, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Peru, Philippinen und Thailand. Ermittelt wurde, welche Geschäftschancen sich dort bis 2030 in den Bereichen ergeben, in denen die Europäische Metropolregion Nürnberg besonderes Potenzial hat: Medizin und Gesundheit, Energie und Umwelt, Information und Kommunikation, Automation und Produktionstechnik sowie Verkehr und Logistik. Auch die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur bis 2030 ist Gegenstand der Analysen und kann beispielsweise Herstellern von Konsumgütern wichtige Hinweise für ihre geschäftlichen Planungen geben. 

Interessenten können die Studien unter diesem Link anfordern.

Trotz Pandemie - Japanaktivitäten ausgebaut

Trotz der Covid-Situation konnte die Zusammenarbeit mit der Region Saitama in Japan virtuell intensiviert werden. Gemeinsam mit dem bayerischen Repräsentanten in Tokio, Dr. Christian Geltinger, hat IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch am 26. November 2021 in einem Webinar mehr als 60 japanischen Firmen die wirtschaftlichen Vorteile der Europäischen Metropolregion Nürnberg präsentiert. Die Cluster Mechatronik und Automation, Automotive, Umwelt und das Forum Med- Tech Pharma sowie das Automation Valley waren ebenfalls mit im Boot. In Kurzvorträgen haben die jeweiligen Clustermanager das technologische Kooperationspotenzial in Bayern aufgezeigt.

 

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