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Ehrbarer Kaufmann und CSR

Die grundlegende Verpflichtung, für gesellschaftlich verantwortungsvolles Unternehmertum zu wirken und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, begründet sich für die IHK Nürnberg für Mittelfranken zum einen durch das Werte- und Handlungs-Leitbild der Ehrbaren Kaufleute, verankert als Auftrag in § 1 Absatz 1 im IHK-Gesetz. Zum anderen hat sich die IHK Nürnberg durch ihre Mitgliedschaft im UN Global Compact auf dessen Grundsätze verpflichtet, die in den zehn Prinzipien zu nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung sowie in den globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der vereinten Nationen definiert sind.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken bekräftigt hiermit im Kontext der jährlichen Geschäftsberichterstattung diese Grundsätze sowie relevante, in ihrem Einflussbereich liegende Nachhaltigkeitsziele weiterhin zu fördern, zu verbreiten und mit Leistungen für ihre Mitglieder praktisch zu gestalten.
Im April 2022 veröffentlichte sie verpflichtungsgemäß den vierten Bericht (Communication on Engagement), der erstmals die Berichtszeiträume mit denen der Geschäftsberichte nach Kalenderjahren synchronisiert.

BMBF-Bildungsprojekte zur Beruflichen Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BBNE)

 Grafik zu bisherigen BBNE Förderungen © BMBF | https://www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/berufliche-bildung/foerderinitiativen-und-programme/nachhaltigkeit-in-der-beruflichen-bildung/nachhaltigkeit-in-der-beruflichen-bildung_node.html | © Logos ANLIN / Provadis GmbH und NEF / DIHK

Grafik zu bisherigen BBNE Förderungen © BMBF | https://www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/berufliche-bildung/foerderinitiativen-und-programme/nachhaltigkeit-in-der-beruflichen-bildung/nachhaltigkeit-in-der-beruflichen-bildung_node.html | © Logos ANLIN / Provadis GmbH und NEF / DIHK

Die IHK Nürnberg war maßgeblich an zwei Bildungsprojekten des BMBF beteiligt, die dem Nationalen Aktionsplan Bildung für Nachhaltige Entwicklung (NAP BNE) Rechnung tragen und 2022 ihren Abschluss fanden. 130 Ziele und 349 konkrete Handlungsempfehlungen des 2017 verabschiedeten Nationalen Aktionsplans sollen in den einzelnen Bildungsbereichen dazu führen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung (SDG 4.7) strukturell in der deutschen Bildungslandschaft verankert wird.

Die berufliche (Aus-)Bildung hat dies prinzipiell mit den seit August 2021 in Kraft getretenen neuen Standardberufsbildpositionen umgesetzt, die generell für alle Ausbildungsordnungen den verpflichtenden Erwerb von Nachhaltigkeitskompetenzen vor- und beschreibt. https://www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/berufliche-bildung/rahmenbedingungen-und-gesetzliche-grundlagen/gestaltung-von-aus-und-fortbildungsordnungen/digitalisierung-und-nachhaltigkeit/digitalisierung-und-nachhaltigkeit.html#searchFacets

Im Projekt ANLIN² (Ausbildung fördert nachhaltige Lernorte in der Industrie²), siehe Förderlinie Transfer in der Abbildung, wurden Ausbildende in verschiedenen Formaten geschult, um diese Kompetenzen integriert in den Ausbildungsinhalten berufsbezogen, praxisgerecht und mit betrieblichem Bezug anzuleiten. Ausbildende sollten Lehr- und Lerninhalte so gestalten können, dass Auszubildende einen Blick auf ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen ihres Tuns im Beruf, im Betrieb und auch im persönlichen Umfeld gewinnen.

Die Etablierung mit und bei verschiedenen Bildungsträgern soll die dauerhafte Verstetigung über das Projektende hinaus gewährleisten. So führen u. a. die DIHK-BildungsgGmbH die Ausbilderqualifizierungen künftig in einer Webinar-Reihe fort und das SKZ Würzburg ist im BMBF-Nachfolgeprojekt "Nachhaltig im Betrieb" (NIB) mit dem Programm von ANLIN² engagiert.

Mehr zu den Ergebnissen von ANLIN² im Kurzüberblick auf der Seite des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) https://www.bibb.de/de/171022.php und im zur Jahresmitte 2023 erscheinenden BIBB-Sammelband.

Um Qualifizierungskonzepte für Führungspersonal ging es im Projekt "Nachhaltig Erfolgreich Führen" (NEF), getragen von der DIHK-BildungsgGmbH, dessen Grundkonzept von der IHK Nürnberg stammte (rechte Säule in der Grafik). Sie war ebenso seit Beginn im Steuerungskreis sowie Fachbeirat des Projektes vertreten und zudem Pilotkammer in der Durchführungsphase.

Im Online-Lehrgang "Sustainable Leadership" wurden Führungskräfte in der Pilotphase kostenfrei geschult, Prinzipien von Nachhaltigkeit in ihrem beruflichen Handlungsfeld anzuwenden. In unterschiedlichen Modulen ging es neben Grundlagen von CSR-Konzepten um Fachmodule aus verschiedenen Arbeitsschwerpunkten, wie z. B. nachhaltige Beschaffung und Logistik, Produktion und Umweltmanagement, Personalwirtschaft, Finanzierung und Investition, Controlling und Reporting, Kommunikation oder Digitalisierung. Ein Online-Führungstraining und eine Zertifikats-Arbeit schließen die Lehrgänge ab.
"Sustainable mentor/-in" ist ein weiterer projektzugehöriger Zertifikats-Lehrgang, der ebenso in Nürnberg mit 16 erfahrenen Nachhaltigkeitsmanagerinnen und Managern im Blended-Learning-Format pilotiert wurde. Hier werden die nachhaltigkeitsspezifischen Fachlichkeiten eines CSR-Lehrgangs durch Handlungskompetenzen, mit Methoden und Soft-Skills zur Umsetzung und praktischen Gestaltung im betrieblichen Umfeld mit Mitarbeitenden ergänzt.

Nachhaltige Lieferketten

Im Mai 2022 wurde das Projekt "Nachhaltige Lieferkette" im Umwelt- und Klimapakt Bayern mit einer gemeinsamen Veranstaltung des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) und des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) abgeschlossen.

Im Rahmen des Projektes wurde die bestehenden Handlungshilfe zur Entwicklung nachhaltiger Lieferketten mit Blick auf das verabschiedete Lieferkettensorgfaltspflichten-Gesetz (LkSG) aktualisiert und erweitert. Wie bereits im Vorgängerprojekt war die IHK Nürnberg im Rahmen der BIHK-Partnerschaft mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt an der Vorbereitung, Gestaltung und Umsetzung des Projektes beteiligt. https://www.umweltpakt.bayern.de/izu/

Seit 2023 ist das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichten-Gesetz in Kraft. Seit 2021 trifft sich die Netzwerk AG nachhaltige Lieferketten der IHK Nürnberg regelmäßig virtuell mit ca. 25 Unternehmen, in der sich die Teilnehmenden in praktischen Beispielen mit den Fragestellungen und Aufgaben, die sich aus menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten ergeben, auseinandersetzen. Fachlich begleitet wird die Gruppe neben der IHK von Expertinnen und Experten des Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte, aus der Wissenschaft und einer internationalen Wirtschaftskanzlei.

Beratung in zukunftsorientierter Personalentwicklung

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken war Partner im Förderprogramm "unternehmensWert:Mensch", das zum Ende des Jahres 2022 ausgelaufen ist. Darin wurden kleine und mittlere Unternehmen unterstützt, ihr Personalmanagement auf Entwicklungen und Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Sie wurden hierzu von autorisierten Beraterinnen und Beratern der IHK Nürnberg für Mittelfranken begleitet, die in den Betrieben gemeinsam mit den Geschäftsleitungen und Mitarbeitenden Lösungen erarbeiteten (z. B. bzgl. Personalführung, Wissensmanagement, betr. Gesundheit sowie Chancengleichheit und Diversity).

Bayerische Nachhaltigkeitstagung RENN-Süd

Die vier regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) unterstützen Akteure aus der Zivilgesellschaft, den Kommunen, der Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung, die zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland beitragen wollen. Sie sind quasi operative Einheiten des Rates für nachhaltige Entwicklung (RNE) mit multiplen Partnerschaften.

Die 6. Bayerische Nachhaltigkeitstagung von RENN Süd am 15. November 2022 in Fürth verstand sich als Vernetzungstreffen für Nachhaltigkeitsakteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Mit dem Motto "Nachhaltigkeit und Klimaschutz – notwendiger denn je!" wurde die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung aktueller und zukünftiger Herausforderungen herausgestellt.
Die IHK Nürnberg war mit einem Stand im Rahmen des Zukunftsmarktes vertreten und steuerte das (einzige unternehmerische) Fachpanel bei. Im Workshop: "Nachhaltigkeit in der Krise?! Was unternehmerische Verantwortung heute bewegt" standen zwei unternehmerische Praxisimpulse aus der Geschäftsführung der Martin Bauer Unternehmensgruppe und der Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagement der uvex group im Mittelpunkt, die Kernstrategien nachhaltiger Entwicklung auch vor dem Hintergrund aktueller Krisenszenarien aufzeigten. Sie stellten im Weiteren verschiedene Beispiele dar, wie es gelingt, Mitarbeitende dazu einzubinden und auch für Innovationen zu aktivieren und aktivierten die Teilnehmenden im World-Cafe. Zur Dokumentation: https://kommunal-nachhaltig.de/nachhaltigkeitstagung2022

 

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