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Zahlen | Fakten

Fachkräfte und Willkommenskultur

Die Themen Fachkräftesicherung und Willkommenskultur sind strategische Schwerpunkte der IHK-Arbeit. Die stabile Konjunktur sorgt für eine dauerhafte Anspannung auf dem Arbeitsmarkt. Im den IHK-Konjunkturanalysen gaben die Befragten auch in 2018 stets an, der Mangel an Fachkräften sei das größte Risiko für ihre Unternehmensentwicklung. Mit 48.000 fehlenden Fachkräften in Mittelfranken im Jahr 2018 bestätigt der IHK-Fachkräftemonitor die Einschätzung der Betriebe.

Angesichts dieser Zahlen lautet die doppelte Herausforderung, zum einen die Potenziale aller Erwerbspersonen durch Qualifizierung zu erschließen und zum anderen die bestehenden Engpässe durch eine höhere Erwerbsbeteiligung sowie durch Zuwanderung von Fachkräften nach Mittelfranken zu schließen. Zugleich bleibt die große Aufgabe, die 2015 und 2016 ins Land gekommenen Geflüchteten schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Voraussetzung ist es, die Willkommenskultur in der Metropolregion Nürnberg weiter auszubauen. Dies gilt ebenso für die weiterhin benötigten High-Potentials, um die im nationalen und internationalen Standortwettbewerb attraktive Arbeitsstandorte ringen. Hier ist die IHK besonders durch ihre Netzwerkarbeit als Interessenvertretung der Wirtschaft aktiv. Zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der Mitgliedsunternehmen koordiniert die IHK Netzwerke regionaler Akteure und Firmen, um Fachkräfte für die Wirtschaft zu sichern.

Netzwerke

In 2018 beschloss die Vollversammlung der IHK den Aufbau eines IHK-Fachhausschusses für Fachkräftesicherung. Nach einem Strategieworkshop in der die Ausrichtung des Ausschusses erarbeitet wurde, berief die IHK Vollversammlung im Dezember formell die Mitglieder. Die Kernaufgabe des Ausschusses liegt in der Beratung der IHK bei allen wirtschaftlich relevanten Fragestellungen aus dem Bereich Fachkräftesicherung. In den Ausschusssitzungen werden aktuelle Themen vorgestellt und diskutiert, um ein Meinungsbild des Ausschusses zu erarbeiten. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für Stellungnahmen der IHK gegenüber Behörden oder der Öffentlichkeit.

Seit dem Jahr 2011 ist die Allianz pro Fachkräfte das Mitmach-Netzwerk für Institutionen in der Metropolregion Nürnberg mit dem Ziel, die Region zur Heimat für Kreative werden zu lassen. Dazu wird seit 2012 jährlich eine Konferenz durchgeführt. Weiterbildung für die Arbeitswelt 4.0 stand im Fokus der Konferenz 2018. In deren Folge initiierte die IHK Nürnberg mit den oberfränkischen IHKs sowie dem Fraunhofer SCS das Forschungsvorhaben „Future Digital Job Skills“ durch das künftige Qualifikationsbedarfe in kaufmännischen Berufen ermittelt werden. 2018 fand die Jahreskonferenz erneut als Bestandteil des überregionalen Kongresses PRO))) Fachkräfte statt. Dieser gewerbliche Kongress mit rund 350 Teilnehmern entwickelte sich aus dem Kongressprogramm der bisherigen Jahreskonferenzen und richtet sich an Personalmanager und Geschäftsführer aus dem Mittelstand. Die IHK ist weiter im Kongressbeirat aktiv.

Beratungsangebot

Neben der Netzwerkarbeit engagiert sich die IHK auch durch eine aufschließende Beratung von Firmen zur Fachkräftesicherung sowie zu passenden Förderprogrammen. So unterstützt das Programm unternehmensWert:Mensch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, eine moderne Personalpolitik in ihrem Betrieb umzusetzen, indem es Beratungsleistungen durch Experten fördert. Seit Oktober 2015 wird das Programm bayernweit durch die IHKs angeboten. In Mittelfranken wurden seit Programmstart 155 Beratungen von KMU durchgeführt, die zu 83 Förderungen führten. Die Höchstfördersumme in dem Programm beträgt 10.000 Euro. in 2018 wurde das Programm um das Thema Digitalisierung erweitert. Es geht darum, die Chancen der Digitalisierung gewinnbringend einzusetzen. Hier setzt der neue Programmzweig unternehmensWert:Mensch plus an, indem er betriebliche Lern- und Experimentierräume fördern wird.

Zur betrieblichen Integration von Flüchtlingen wurden über 100 Firmen beraten. Die Willkommenslotsin der IHK unterstützte Betriebe auch bei der Rekrutierung Geflüchteter. Zudem wurde eine IHK-Jobmesse für Geflüchtete angeboten über die rund 40 den Schritt ins Arbeitsleben vollziehen konnten. Weiterhin wurden auch 2018 die seit 2016 laufenden Seminare zur betrieblichen Integration von Flüchtlingen angeboten. Alleine in Mittelfranken wurden dadurch mittlerweile mehr als 200 Teilnehmer geschult, die in ihren Betrieben wiederum als Multiplikatoren auch für Willkommenskultur und betriebliche Integration von Fachkräften mit Migrationshintergrund wirken. Zur Vernetzung der Teilnehmer organisiert die IHK vier Mal im Jahr einen runden Tisch für diejenigen, die ihre Erfahrungen bei der betrieblichen Integration teilen möchten. Die Willkommenslotsin der IHK wird über das Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Das Projekt wurde zum Jahresende abgeschlossen. Die Aufgabe jedoch weiter betreut.

Etwa eine Million Menschen mit Behinderung sind in Unternehmen in Deutschland beschäftigt. Die Arbeitslosenquote unter den Menschen mit Schwerbehinderung ist aber signifikant höher als in der Gesamtbevölkerung, obwohl ein Großteil der arbeitssuchend gemeldeten Menschen mit Schwerbehinderung eine abgeschlossene Ausbildung oder eine höhere berufliche Qualifikation mitbringen. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken unterstützt Unternehmen dabei, Mitarbeiter mit Schwerbehinderung weiter zu beschäftigen oder gar neu einzustellen. Die IHK berät dabei über Ansprechpartner und Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand und führt zweimal im Jahr eine Inforveranstaltung zum Thema durch.

Weiterhin berät die IHK ihre Mitglieder zur Rekrutierung internationaler Fachkräfte. Die IHK gibt Tipps zu Wegen der Akquise, weist auf rechtliche Stolpersteine hin, informiert darüber, welche Aspekte dabei zu beachten sind und vermittelt Ansprechpartner, die

Schließlich unterstützt die IHK Nürnberg für Mittelfranken auch die Europäische Metropolregion Nürnberg in ihrer Imagekampagne "Platz für…", die mit Standort- und Lebensqualität um Fachkräfte aus Deutschland und der Welt wirbt.

 

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