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Berufliche Bildung

In Zeiten des weltweiten Wettbewerbs um geeignete Arbeitnehmer und eines immer deutlicher erkennbaren Fachkräftemangels gewinnen die Themen Sicherung des Fachkräftenachwuchses, Erschließung aller Potenziale für den Arbeitsmarkt und lebenslanges Lernen an Bedeutung. Für unseren Wirtschaftsstandort Mittelfranken engagiert sich die IHK Nürnberg in vielfältigen Projekten und Aktivitäten auf diesen wichtigen Handlungsfeldern.

Dieses Engagement zeigte sich 2016 in 20 979 betreuten Ausbildungsverhältnissen, 9 582 erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen sowie 1 852 Betriebsbesuchen durch die Bildungsberater der IHK Nürnberg. An 410 IHK Weiterbildungslehrgängen nahmen 5 976 Teilnehmer teil. 5 237 legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab. Darüber hinaus engagierten sich über 6 300 ehrenamtliche Prüfer (Aus- und Weiterbildung) bei der Abnahme der Prüfungen.

 

Diagramm zur beruflichen Bildung bei der IHK

 

Geschäftsbereich Berufsbildung

Schwerpunktthema im Jahr 2016 war die Förderung der Dualen Berufsausbildung mit dem Ziel, den hohen Bedarf der mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe trotz Demografie und dem Trend zu höheren Schulabschlüssen und Studium zu decken. Mit 8 417 neu registrierten Ausbildungsverhältnissen wurde das gute Ergebnis des Vorjahres sogar leicht übertroffen. Auch die Integration von Flüchtlingen stellte die IHK Nürnberg vor große Herausforderungen.

Integration von Flüchtlingen

Zwei Integrationsberater kümmern sich seit 2016 speziell um das Matching zwischen Unternehmen und Flüchtlingen. Speziell für Flüchtlinge wurde eine wöchentliche "offene Sprechstunde" eingerichtet. Ausbildungsinteressierte Flüchtlinge können sich ohne Terminvereinbarung beraten lassen – ein Angebot, von dem rege Gebrauch gemacht wird. Darüber hinaus wurden verschiedene bayernweite Maßnahmen weiter gebracht, wie die Entwicklung von Kompetenzfeststellungsverfahren, Seminare für Ausbilder von Flüchtlingen, ausbildungsbegleitende Sprachkurse etc. Die Flüchtlinge, die im Rahmen des im Herbst 2015 von der IHK Nürnberg gegründeten Integrationsfonds unterrichtet werden, konnten in erste Praktika vermittelt werden.

Duale Berufsausbildung

Mit verschiedensten Aktivitäten will die IHK Nürnberg möglichst viele junge Menschen für eine Berufsausbildung gewinnen. Besonders in Erscheinung getreten sind 2016 folgende Projekte:

Über 200 potenzielle Studienaussteiger wurden 2016 beraten und häufig direkt an interessierte Betriebe vermittelt. Unter bestimmten Voraussetzungen können ehemalige Studenten die Ausbildung um bis zu 18 Monate zu verkürzen. Bei längerer Studiendauer ist ggf. sogar der direkte Einstieg in eine Aufstiegsfortbildung möglich.

Das IHK-Projekt KollegenCoaching richtet sich an schwächere Jugendliche, die durch besonders gute Auszubildende im Ausbildungsbetrieb unterstützt werden. Beide Gruppen werden in IHK-Workshops gecoacht. 2016 waren rund 70 Auszubildende aus 20 Unternehmen im Projekt.

Mit dem Projekt Qualitätssicherung sollen in erster Linie Ausbildungsabbrüche verhindert werden. Betriebe, in denen Ausbildungsverträge vorzeitig aufgelöst werden, erhalten Unterstützungsangebote. Auszubildende, die mehrfach die Prüfung nicht bestanden haben, werden beraten, wie sie im letzten Versuch noch zu einem erfolgreichen Abschluss gelangen können. Schließlich werden Betriebe unterstützt, die durch hohe Abbrecherquoten und schlechte Prüfungsergebnisse ihrer Auszubildenden auffallen.

Zwei bayernweite Projekte werden mit Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie durchgeführt:

  • Die Imagekampagne Elternstolz, die zusammen mit den bayerischen Handwerkskammern durchgeführt wird, stellt die duale Aus- und Aufstiegsfortbildung als einen von zwei gleichwertigen Bildungswegen dar. Sie richtet sich in erster Linie an Eltern, die maßgeblich die Berufswahl ihrer Kinder beeinflussen.
  • Im Projekt AusbildungsScouts informieren Auszubildende die Schüler allgemeinbildender Schulen im Rahmen der Berufsorientierung über die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung, Karriereoptionen und ihre Erfahrungen als Azubis. In speziellen eintägigen Schulungen werden die Scouts auf diese Aufgabe vorbereitet.

Berufliche Weiterbildung

3 306 Teilnehmer an Abschlussprüfungen der höheren Berufsbildung - Fachwirte, Industriemeister, Betriebswirte u.v.m. - bedeuteten in Mittelfranken einen neuen Höchststand (+ 4 Prozent zu 2015), 2 140 Ausbildereignungsprüfungen entsprachen dem hohen Niveau der Vorjahre.

Nach dem Maximalwert von 2 700 Personen, die in 2015 einen Sachkundenachweis zur Gewerbeausübung erlangten, erreichten die Teilnehmerzahlen 2016 mit gesamt 3 420 einen neuen Rekordwert. Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatte die durch den Flüchtlingszustrom ausgelöste Nachfrage nach Sachkundenachweisen für das Bewachungsgewerbe mit einer Steigerung um fast ein Drittel gegenüber dem Vorjahr. 2016 neu eingeführt wurden die Sachkundeprüfungen für Immobiliardarlehensvermittler.

Den mit 1 000 Euro dotierten „Meisterbonus“ für den Abschluss einer IHK-Aufstiegsfortbildung verlängerte der Freistaat Bayern bis Ende 2018. Den ideellen "Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung" erhielten 194 Absolventen.

Praktisch alle bundesweit geregelten Fortbildungsabschlüsse sind inzwischen einem DQR-Niveau zugeordnet. Seit 2016 wird auf den Zeugnissen der Betriebswirte/Technischen Betriebswirte das Kompetenz-Niveau sieben ausgewiesen, das gleiche Niveau, auf dem Master-Absolventen stehen.

In der IHK Akademie Mittelfranken wurde 2016 erstmals ein Praxisstudium "Technischer Betriebswirt" in der digitalisierten Organisationsform des „Blended Learning“ begonnen.

Neu konzipierte Anpassungsqualifizierungen, die aufgrund der Bedarfe der Wirtschaft entstanden, sind u. a. der "IT-Sicherheitsbeauftragte" und der "Schutztechniker in der elektrischen Energieversorgung (IHK)".

Einem veränderten gesellschaftlichen Bewusstsein trägt die neue Qualifikation zum "Naturkostberater (IHK)" Rechnung, die gemeinsam mit dem Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) durchgeführt wird.

Zum zweiten Mal ließ die Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg die Qualifikation ihrer "Gästeführer" durch einen Zertifikatskurs mit der IHK sicher stellen.

Bildungscampus Westmittelfranken

Die IHK-Regional-Bildungsinitiative "Bildungscampus Westmittelfranken" verfolgt das Ziel, an verschiedenen Standorten mit innovativen Bildungs-Konzepten in Bildungssystem-übergreifenden Kooperationen Fachkräfte für die Region zu gewinnen und weiter zu entwickeln.

Ein erstes Projekt der Initiative war das "Kompetenzzentrum für Technik und Management am Kunststoffcampus Bayern in Weißenburg", eine Kooperation der Hochschulen Ansbach und Deggendorf, der IHK Nürnberg und des bfz Weißenburg mit parallelen akademischen, beruflichen und schulischen Qualifizierungen im Schwerpunktbereich der Kunststoffbranche.

 

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