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Fachkräftesicherung

Das Thema Fachkräftesicherung war auch im Jahr 2019 ein strategischer Schwerpunkt der IHK-Arbeit, da die befragten Unternehmer in den IHK-Konjunkturanalysen stets den Mangel an Fachkräften als größtes Risiko für ihre weitere Unternehmensentwicklung angaben.

Demnach hängt die Sicherung von nachhaltigem Wachstum und Beschäftigung in der Metropolregion Nürnberg sowie die künftige Wettbewerbsfähigkeit der mittelfränkischen Wirtschaft entscheidend davon ab, ob es gelingt, die notwendigen Fachkräfte zu gewinnen, in Unternehmen zu entwickeln und zu binden oder im Wirtschaftsraum zu halten. Notwendig ist hierbei, dass das Potenzial der vorhandenen Erwerbspersonen besser ausgeschöpft wird. Daneben benötigt die mittelfränkische Wirtschaft angesichts des demografischen Wandels auch die Zuwanderung von in- und ausländischen Fachkräften, um mittelfristig den Bedarf an qualifizierter Arbeit decken zu können. Die Situation wird trotz der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt weiter so bleiben, da die demographische Entwicklung eindeutig ist: Künftig kommen weniger Fachkräfte neu auf den Arbeitsmarkt.

Netzwerke

Die IHK ist besonders durch ihre Netzwerkarbeit als Interessenvertretung der Wirtschaft aktiv, um für ein nachhaltiges Wachstum am Arbeitsmarkt die richtigen Weichen zu stellen. Zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der Mitgliedsunternehmen koordiniert die IHK Netzwerke regionaler Akteure und Firmen, um Fachkräfte für die Wirtschaft zu sichern.

Im Jahr 2018 beschloss die Vollversammlung der IHK den Aufbau eines IHK-Fachhausschusses für Fachkräftesicherung, der sich 2019 konstituierte und die Arbeitsaufnahme (WiM berichtete). Die Kernaufgabe des Ausschusses liegt in der Beratung der IHK bei allen wirtschaftlich relevanten Fragestellungen aus dem Bereich Fachkräftesicherung. In den Ausschusssitzungen werden aktuelle Themen vorgestellt und diskutiert, um ein Meinungsbild des Ausschusses zu erarbeiten. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für Stellungnahmen der IHK gegenüber Behörden oder der Öffentlichkeit.

Seit dem Jahr 2011 ist die Allianz pro Fachkräfte das Mitmach-Netzwerk für Institutionen in der Metropolregion Nürnberg mit dem Ziel, die Region zur Heimat für Kreative werden zu lassen.

Beratungsangebot

Neben der Netzwerkarbeit berät die IHK Firmen auch zur Fachkräftesicherung sowie zu passenden Förderprogrammen. So unterstützt das Programm unternehmensWert:Mensch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, eine moderne Personalpolitik in ihrem Betrieb umzusetzen, indem es Beratungsleistungen durch Experten fördert. Seit Oktober 2015 wird das Programm bayernweit durch die IHKs angeboten. In Mittelfranken wurden seit Programmstart 155 Beratungen von KMU durchgeführt, die zu 83 Förderungen führten. Die Höchstfördersumme beträgt 10.000 Euro. Im Jahr 2018 wurde das Programm um das Thema Digitalisierung erweitert (unternehmensWert:Mensch plus), in dem es darum geht, die Chancen der Digitalisierung gewinnbringend zu nutzen. Der neue Programmzweig setzt dafür den Fokus auf das Arbeiten 4.0 in betrieblichen Lern- und Experimentierräumen.

Auch im Jahr 2019 wurde eine IHK-Jobmesse für Geflüchtete angeboten über die rund 40 Menschen mit Fluchthintergrund den Schritt ins Arbeitsleben vollziehen konnten (WiM berichtete zur Auftaktveranstaltung 2018).

Etwa eine Million Menschen mit Behinderung sind in Unternehmen in Deutschland beschäftigt. Die Arbeitslosenquote unter den Menschen mit Schwerbehinderung ist aber signifikant höher als in der Gesamtbevölkerung, obwohl ein Großteil der arbeitssuchend gemeldeten Menschen mit Schwerbehinderung eine abgeschlossene Ausbildung oder eine höhere berufliche Qualifikation mitbringen. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken unterstützt Unternehmen dabei, Mitarbeiter mit Schwerbehinderung weiter zu beschäftigen oder gar neu einzustellen. Sie berät über Ansprechpartner und Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand und führt zweimal im Jahr eine Infoveranstaltung zum Thema durch.

Der IHK-Firmenservice Internationale Fachkräfte unterstützt seit Mitte Juni 2019 bei allen Fragen rund um die Rekrutierung im Ausland, die Beantragung von Visa und Aufenthaltstiteln sowie die betriebliche Integration ausländischer Mitarbeiter (WiM berichtete). Damit wollte die IHK die Aktivitäten zur Fachkräftesicherung besser bündeln und die Angebote für die Integration von Zugewanderten noch besser verzahnen.

Schließlich unterstützt die IHK Nürnberg für Mittelfranken auch die Europäische Metropolregion Nürnberg in ihrer Imagekampagne "Platz für…", die mit Standort- und Lebensqualität um Fachkräfte aus Deutschland und der Welt wirbt.

 

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