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Zahlen | Fakten

Außenwirtschaft

Pandemie: Turbo für elektronisch Ursprungszeugnisse (eUZ)

Die Bescheinigungen für den Außenhandel, namentlich Ursprungszeugnisse, sind wegen der Corona-Pandemie nicht annähernd so dramatisch gesunken, wie zunächst gedacht. Der Rückgang betrug insgesamt gut sechs Prozent: 2020 wurden 92.300 Dokumente "beglaubigt", in 2019 waren es 98.400.

Rasant gestiegen ist erfreulicherweise die Zahl der Unternehmen, die nun das Ursprungszeugnis und die sonstigen Bescheinigungen elektronisch abwickeln. Die Zuwachsrate beträgt hier 150 Prozent. Darin spiegelt sich das Bestreben der Betriebe wider, das Corona-Ansteckungsrisiko für die Mitarbeiter auch dadurch zu senken, indem Bescheinigungsanträge nicht mehr persönlich oder per Kurier eingereicht werden. Dieses elektronische Verfahren wurde 2002 in den deutschen IHKs eingeführt. Mittlerweile nehmen alle 79 IHKs daran teil.

Webinare als Standard-Informationsmedium

Was noch als Annäherungsversuch Ende 2019 zu betrachten war (unser erstes BIHK-Webinar zum Thema "Erfolgreich an Ausschreibungen von Entwicklungsbanken teilnehmen"), wurde in Zeiten Covid-19 zum Standard-Informationsmedium: die Webinare. Damit konnten wir IHK-Kunden schnell erreichen und umfassend informieren.

Bürokratie hemmt Handel zusätzlich

Die Corona-Pandemie hat in der Außenwirtschaft deutlich Bremsspuren hinterlassen. Die Nachfrage von wichtigen Handelspartnern ist weggebrochen. Auch der Dienstleistungssektor ist von Grenzschließungen stark betroffen. Bisherige bürokratische Hürden, wie nationale Melde- und Registrierungspflichten, die vor der Arbeitsaufnahme in europäischen Nachbarländern zu beachten sind, gilt es zusätzlich zu berücksichtigen. Entsprechend rege war hierzu der Beratungsbedarf vonseiten der Firmen.

Zudem haben die bayerischen IHKs im Berichtszeitraum gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium offizielle Gespräche mit Österreich initiiert, um Vereinfachungen im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr zu ermöglichen. Erste positive Resultate folgen voraussichtlich Mitte 2021.

Bayern-Netzwerk Afrika

Das "Bayern-Netzwerk Afrika" richtet sich an Geschäftsführer und Regionalverantwortliche von Unternehmen, die in Afrika engagiert sind oder dies planen. Die unentgeltlichen Treffen bestehen in der Regel aus Fachvorträgen oder Präsentationen mit anschließender Diskussionsrunde – seit letztem Jahr auch digital.

Neue Beschaffungsmärkte im südlichen Afrika mit Fokus auf Namibia standen 2020 im Mittelpunkt der Treffen.

Bayernweite Umfrage als Basis für IHK-Arbeit

Schon zu Beginn der Pandemie hat unser IHK-Ausschuss angeregt, eine bayernweite Befragung aller Außenwirtschafts-Ausschüsse durchzuführen, um Beratungsbedarf abzufragen.

Durch Covid-19 sind Absatzmärkte weggebrochen und Lieferketten wurden unterbrochen. Deshalb suchen laut Umfrageergebnissen fast 40 Prozent der betroffenen Firmen nach
neuen Lieferanten, insbesondere in Europa. Bezogen auf den Absatz lautet die Devise Diversifizierung. Denn ebenfalls 40 Prozent der befragten Unternehmen suchen neue Märkte. Das alles sind wichtige Hinweise für die Ausrichtung der aktuellen IHK-Arbeit, in die die Ergebnisse in Form von Veranstaltungen, Auslandsprojekten oder individuellen Beratungen einfließen. Fazit: Aufgrund der Befragung konnten bayernweit Corona-Webinare zu 30 Ländern mit mehr als 2.000 Teilnehmern umgesetzt werden.

Online-Infos stark nachgefragt

Auch das Außenwirtschaftsportal Bayern (www.Weltweit-erfolgreich.bayern) reagierte schnell auf die Corona-Pandemie: Es errichtete eine separate Corona-Plattform mit Informationen zu Ländern, Mitarbeiterentsendung über die Grenze und Zollabwicklung. Dadurch konnte der enorme telefonische Beratungsbedarf abgefedert werden.

Lieferanten-Plattform Bayern-Italien aufgebaut

Wegen der pandemiebedingten Lieferkettenproblematik haben die bayerischen IHKs gemeinsam mit der Deutsch-Italienischen Handelskammer (AHK Italien) eine Lieferantenplattform für bayerische und italienische Unternehmen gestartet. Sie soll bei der Suche nach italienischen Industrie-Lieferanten unterstützen. Über 50 mittelfränkische Unternehmen konnten so mit potenziellen Partnern in Italien Kontakt aufnehmen.

Blick nach vorne richten

Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, den Blick in die Zukunft zu richten. Redaktionelle Beiträge von international erfahrenen und renommierten Wissenschaftlern sind hierfür ein wichtiges Instrument. Für Beiträge im IHK-Magazin "Wirtschaft in Mittelfranken" (s. WiM5-6/2020) konnte der Geschäftsbereich International zu den Themen Weltwirtschaft im Umbruch, Internationaler Handel und die Welt nach Covid-19 den ehemaligen Weltsprecher der deutschen Auslandshandelskammern (AHK) Bernhard Steinrücke, Bernd Lange, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender des Ausschusses für Internationalen Handel, sowie den Präsidenten des Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel), Prof. Dr. Gabriel Felbermayr, gewinnen.

UK-Desk gestartet

Mit Großbritannien verlässt ein Schwergewicht die Europäische Union. Natürlich treibt das Thema Brexit die Wirtschaft um. Damit einher geht ein gestiegener Beratungsbedarf. Das IHK-Brexit-Team berät seit Langem intensiv über wirtschaftliche Fragen des EU-Austritts des Vereinigten Königreiches und bietet umfangreiche Unterstützungsleistungen an, um Unternehmen mit Geschäftstätigkeit in Großbritannien bei der Vorbereitung auf den Brexit zu begleiten. Sehr gefragt waren die acht Webinar-Termine für mehr als 2.000 Teilnehmer. Die Folgestaffel ist in 2021 mit den Themen Zoll und Steuer gestartet. Der IHK-Geschäftsbereich International hat zudem einen "IHK-UK-Desk" eingerichtet, der dem Vereinigten Königreich weiterhin ein besonderes Augenmerk schenken wird. Die Themenpalette ist breit gefächert und umfasst auch die Vermittlung von Geschäftspartnern über die Deutsch-Britische Industrie- und Handelskammer in London sowie die Ansprache von potenziellen Investoren und auch Fachkräften.

Neben dem täglichen Beratungsgeschäft gilt es auch, die Geschäftsmöglichkeiten in Great Britain zu eruieren. Beispielsweise hat der britische Markt für Medizintechnik ein Volumen von knapp zehn Mrd. Euro. Er ist weltweit der sechstgrößte und somit ein ideales Thema für die mittelfränkische Wirtschaft.

Bewährtes Führungsteam setzt Ausschussarbeit International fort

Bei ihrer konstituierenden Sitzung am 5.März 2020 haben die Mitglieder des IHK-Außenwirtschaftsausschusses Wido Fath und Martin Thiermann als Vorsitzender und Stellvertreter für die neue Legislaturperiode einstimmig erneut gewählt. Das eindeutige Votum unterstreicht die exzellente ehrenamtliche Führung dieses Gremiums, das neben dem Präsidium und der Vollversammlung auch dem Geschäftsbereich International zu Themen der Weltwirtschaft mit Rat und Tat zur Seite steht. In den kommenden Jahren stehen Corona-bedingt der ReStart International, der Brexit und der Einsatz für offene Märkte ganz oben auf der Agenda. Bereits am 16. Juli diskutierten die Mitglieder mit dem Botschafter von Usbekistan, den bayerischen Repräsentanten in Tokio und Moskau sowie einem erfahrenen Chinaexperten über die aktuelle Situation und neue Geschäftsmöglichkeiten in den betroffenen Ländern. Die Geschäftsführung des Ausschusses obliegt Armin Siegert, Leiter des Geschäftsbereich International.

 

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