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Zahlen | Fakten

Berufliche Bildung

Auch im Jahr 2021 hat die Corona-Pandemie die Berufliche Bildung maßgeblich beeinflusst: Permanent mussten Hygienekonzepte für Aus- und Fortbildungsprüfungen an die jeweiligen gesetzlichen Vorgaben angepasst werden. Allen Einschränkungen zum Trotz konnten alle Prüfungen fristgerecht angeboten werden, alle Auszubildenden konnten ihre Ausbildung innerhalb der vereinbarten Ausbildungszeit abschließen.

Die IHK betreute 2021 insgesamt 18.658 Ausbildungsverhältnisse. Es wurden 8.824 Abschlussprüfungen abgelegt, die Bildungsberater der IHK haben 1.933 Betriebsberatungen durchgeführt. An 390 IHK-Weiterbildungslehrgängen nahmen 4.461 Teilnehmer teil. 4.896 Personen legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab. Darüber hinaus engagierten sich 5.909 ehrenamtliche Prüfer in der Aus- und/oder Weiterbildung bei der Abnahme der Prüfungen.

 

 

Diagramm zur beruflichen Bildung bei der IHK

 

Im zurückliegenden Jahr wurden 7.136 neue Ausbildungsverträge registriert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 2,9 Prozent. Dieser zunächst moderat wirkende Rückgang fällt deutlich drastischer aus, wenn man die Zahl der Neueintragungen mit den Zahlen von 2019, dem Jahr vor Pandemieausbruch, vergleicht. In diesem Betrachtungszeitraum beträgt der Rückgang 15,1 Prozent. Da die mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe deutlich mehr Ausbildungsplätze angeboten haben, hat sich der Fachkräftemangel in der Region weiter verschärft.

Hauptgrund für den Rückgang an abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ist weiterhin in erster Linie das fehlende Interesse der Jugendlichen, die sich scheinbar – nicht zuletzt aufgrund der allgemein schlechten Stimmungslage – für Bildungsalternativen entschieden haben.

Duale Berufsausbildung

Mit verschiedenen Aktivitäten will die IHK Nürnberg möglichst viele junge Menschen für eine Berufsausbildung gewinnen. Verstärkt wurden außerdem die Angebote zur Unterstützung des Matchings zwischen Jugendlichen und Betrieben. Besonders in Erscheinung getreten sind 2021 folgende Projekte:

Studienaussteiger sind eine beliebte Zielgruppe der Ausbildungsbetriebe und auch vonseiten der Studenten wird das Angebot einer Beratung zu den Möglichkeiten der Dualen Berufsausbildung intensiv genutzt. Rund 200 potenzielle Studienaussteiger wurden 2021 beraten und konnten oftmals direkt an interessierte Betriebe vermittelt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen können ehemalige Studenten die Ausbildung um bis zu 18 Monate verkürzen. Bei längerer Studiendauer ist ggf. sogar der direkte Einstieg in eine Aufstiegsfortbildung möglich.

Zwei bayernweite Projekte werden mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie durchgeführt:

  • Die Imagekampagne Elternstolz, die zusammen mit den bayerischen Handwerkskammern durchgeführt wird, stellt die duale Aus- und Aufstiegsfortbildung als einen von zwei gleichwertigen Bildungswegen dar. Sie richtet sich in erster Linie an Eltern, die maßgeblich die Berufswahl ihrer Kinder beeinflussen.
  • Im Projekt AusbildungsScouts informieren Auszubildende die Schüler und Schülerinnen allgemeinbildender Schulen über die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung, Karriereoptionen und ihre Erfahrungen als Azubis. In speziellen eintägigen Schulungen werden die Scouts auf diese Aufgabe vorbereitet. Im Jahr 2021 fanden in Mittelfranken über 300 Einsätze statt, mit denen mehr als 6.000 Schüler erreicht wurden.

Zur Unterstützung der Ausbildungsbetriebe beim Recruiting von Auszubildenden wurde neben den bereits bekannten Formaten Last-Minute-Börse und Nachvermittlungsbörse erstmals auch der KarriereKick durchgeführt: Eine Präsenzveranstaltung in der IHK Akademie, bei der zunächst Jugendliche mit ihren potenziellen Ausbildern und Ausbilderinneninnen am Kicker gegeneinander antreten, sozusagen als "Eisbrecher", um sich danach in individuellen Gesprächen auszutauschen.

Integration von Flüchtlingen

Neu besetzt werden konnte die Position der Integrationsberaterin. Sie unterstützt speziell das Matching zwischen Unternehmen und Geflüchteten. In einer "offenen Sprechstunde" können sich ausbildungsinteressierte Geflüchtete ohne vorherige Terminvereinbarung beraten lassen. Auch Betriebe können sich rund ums Thema Ausbildung von Geflüchteten beraten lassen. Das von der IHK zur Verfügung gestellte Kompetenzfeststellungsverfahren check.work für Menschen mit Fluchthintergrund wird von Arbeitsagenturen, Jobcentern, Berufsschulen bzw. Bildungsträgern genutzt.

Berufliche Weiterbildung

Bei den Fortbildungsprüfungen konnte mit 2.784 Teilnehmern an Abschlussprüfungen der höherqualifizierenden Berufsbildung – Fachwirte, Industriemeister, Betriebswirte u.v.m. –  das Vorjahresergebnis um gut 5 Prozent überschritten werden. Bei den Ausbildereignungsprüfungen wurde mit 2.112 Teilnehmer nahezu des Vorjahresergebnis erreicht.

Der inzwischen mit 2.000 Euro dotierte "Meisterbonus" für den Abschluss einer IHK-Aufstiegsfortbildung wurde 2021 an 1.547 Absolventen ausgezahlt.

Mit 4.890 Personen, die einen Sachkundenachweis nach Gewerberecht erlangten, setzte sich 2021 der Trend steigender Zahlen in diesem Segment fort.

Die IHK-Akademie Mittelfranken bietet ein breites Spektrum an öffentlich zugänglichen Weiterbildungsangeboten für die Region. Zudem unterstützt sie ihre Mitgliedsunternehmen durch gemeinsam erarbeitete Inhouse-Qualifikationen, also im Betrieb stattfindende Schulungen, bei der Erreichung ihrer Entwicklungsziele. 

Weiterbildungen finden an der Akademie verstärkt in hybrider Form statt. Sie werden durch sog. Flipped Classroom Konzepte mit Kurzlerneinheiten (Lernnuggets) zur selbstständigen Lernorganisation ergänzt. Teilnehmende profitieren von einem breit gefächerten Lehrangebot, da mittels modularen Lehrgangskonzepten unterschiedliche Zeitformen und Lehrgangsorte verzahnt werden. 

Weiterbildungen im Rahmen der höheren Berufsbildung werden durch Aufstiegs-BAföG und Meisterbonus hinreichend gefördert. Die mögliche Förderung übersteigt in vielen Fällen die Kurskosten.

 

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