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Zahlen | Fakten

Berufliche Bildung

Auch im Jahr 2018 haben sich der Fachkräftemangel in der Region und damit der "Kampf" um Nachwuchs weiter verschärft. Erklärtes Ziel ist es daher, weiterhin alle Potenziale für den Arbeitsmarkt zu erschließen. Nicht zuletzt infolge der Digitalisierung gewinnt lebenslanges Lernen zunehmend an Bedeutung.

Das Engagement der IHK zeigte sich 2018 in 21.126 betreuten Ausbildungsverhältnissen, 9.307 erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen sowie 1.882 Betriebsbesuchen durch die Bildungsberater der IHK Nürnberg. An 444 IHK Weiterbildungslehrgängen nahmen 6.191 Teilnehmer teil. 4.947 legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab. Darüber hinaus engagierten sich über 6.700 ehrenamtliche Prüfer (Aus- und Weiterbildung) bei der Abnahme der Prüfungen.

 

 

Diagramm zur beruflichen Bildung bei der IHK

 

Geschäftsbereich Berufsbildung

Demografie und der Trend zu höheren Schulabschlüssen und Studium auf der einen Seite und der hohe Fachkräftebedarf andererseits machen die Situation für Jugendliche immer besser, für die Betriebe wird es dagegen zunehmend schwer, ihren Bedarf zu decken. Schwerpunktthema war daher im Jahr 2018 weiterhin die Förderung der Dualen Berufsausbildung. Mit 8.547 neu registrierten Ausbildungsverhältnissen wurde das Ergebnis des Vorjahres wiederum leicht übertroffen.

Duale Berufsausbildung

Mit verschiedensten Aktivitäten will die IHK Nürnberg möglichst viele junge Menschen für eine Berufsausbildung gewinnen. Besonders hervorgetreten sind 2018 folgende Projekte:

Über 200 potenzielle Studienaussteiger wurden 2018 beraten und häufig direkt an interessierte Betriebe vermittelt. Unter bestimmten Voraussetzungen können ehemalige Studenten die Ausbildung um bis zu 18 Monate verkürzen. Bei längerer Studiendauer ist gegebenenfalls sogar der direkte Einstieg in eine Aufstiegsfortbildung möglich.

Das Projekt KollegenCoaching richtet sich an schwächere Jugendliche, die durch besonders gute Auszubildende im Ausbildungsbetrieb unterstützt werden. Beide Gruppen werden in IHK-Workshops gecoacht. 2018 waren rund 80 Auszubildende aus 20 Unternehmen im Projekt.

Im Rahmen des Projektes Qualitätssicherung erhalten Betriebe Unterstützungsangebote bei Ausbildungsabbrüchen. Zudem werden Jugendliche an Betriebe vermittelt, die noch auf der Suche nach Auszubildenden sind. Auszubildende, die mehrfach die Prüfung nicht bestanden haben, werden beraten, wie sie im letzten Versuch noch zu einem erfolgreichen Abschluss gelangen können. Dies hat im Jahr 2018 zu einer signifikant höheren Bestehensquote bei Prüfungswiederholern geführt. Außerdem werden Betriebe unterstützt, die durch hohe Abbrecherquoten und schlechte Prüfungsergebnisse ihrer Auszubildenden auffallen.

Zwei bayernweite Projekte werden mit Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie durchgeführt:

  • Im Projekt AusbildungsScouts informieren Auszubildende die Schüler allgemeinbildender Schulen über die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung, Karriereoptionen und ihre Erfahrungen als Azubis. In speziellen eintägigen Schulungen werden die Scouts auf diese Aufgabe vorbereitet. Bis Ende 2018 fanden in Mittelfranken 739 Einsätze statt, mit denen über 12.000 Schüler erreicht wurden.
  • Die Imagekampagne Elternstolz, die zusammen mit den bayerischen Handwerkskammern umgesetzt wird, stellt die duale Aus- und Aufstiegsfortbildung als einen von zwei gleichwertigen Bildungswegen dar. Sie richtet sich in erster Linie an Eltern, die maßgeblich die Berufswahl ihrer Kinder beeinflussen.

Integration von Flüchtlingen

Integrationsberater kümmern sich speziell um das Matching zwischen Unternehmen und Geflüchteten. Speziell für diese Zielgruppe gibt es wöchentlich eine "offene Sprechstunde". Ausbildungsinteressierte Geflüchtete können sich ohne Terminvereinbarung beraten lassen – ein Angebot, von dem rege Gebrauch gemacht wird. Das Kompetenzfeststellungsverfahren check.work wird mittlerweile flächendeckend von Arbeitsagenturen, Jobcentern, Berufsschulen bzw. Bildungsträgern genutzt.

Berufliche Weiterbildung

Bei den Fortbildungsprüfungen stellen 2.805 Teilnehmende an Abschlussprüfungen der höherqualifizierenden Berufsbildung – Fachwirte, Industriemeister, Betriebswirte u.v.m. – im Vergleich zum Jahr 2018 einen Rückgang dar, der sich insbesondere auf geringere Absolventenzahlen beim "Handelsfachwirt" zurückführen lässt.
Bei den Ausbildereignungsprüfungen entsprechen 2.142 Teilnehmende ungefähr dem Niveau des Vorjahrs.

Der inzwischen mit 1.500 Euro dotierte "Meisterbonus" für den Abschluss einer IHK-Aufstiegsfortbildung wurde 2018 an 1.437 Absolventen ausgezahlt.

Mit 2.658 Personen, die einen Sachkundenachweis zur Gewerbeausübung erlangten, waren die Teilnehmerzahlen 2018 ebenfalls leicht rückläufig.

Die IHK-Akademie Mittelfranken engagiert sich weiter im Bereich der neuen, digitalen Lernformen und führt innovative Veranstaltungsformate ein.

Mittlerweile etabliert sind sogenannte Blended Learning Konzepte – ein Mix aus Präsenzunterricht und multimedial gestütztem und tutoriell betreutem Selbstlernen, der als eine Alternative in der höherqualifizierenden Berufsbildung bei Betriebswirten/innen, Wirtschaftsfachwirten/innen und Industriemeistern/innen Metall wie auch bei Zertifikatslehrgängen wie Trainern/innen (IHK) und Projektleitern/innen (IHK) angeboten wird.

Lehrgangsunterlagen werden für alle Praxisstudiengänge digital angeboten. Für alle Arten von Teilnehmerinformation dienen eine App sowie eine digitale Lernplattform.

In einer einzigartigen Kooperation präsentieren die IHK-Akademien Mittelfranken, Würzburg-Schweinfurt und Ostbayern zum ersten Mal den neuen Praxisstudiengang Geprüfte/r Industrietechniker/in, der mit Hilfe vernetzter Unterrichtsräume an drei Orten gleichzeitig stattfindet. In einer der drei Akademien findet dabei abwechselnd Unterricht mit den Dozenten statt. Die Teilnehmer/innen der anderen beiden Akademien sind jeweils als "Satelliten" live zugeschaltet. In gemeinsamen Vollzeitblöcken – insbesondere bei Praxisteilen – lernen sich die Teilnehmer auch ortsübergreifend kennen.

Durch die Nivellierung der Europäischen Datenschutzgrundverordnung im Mai 2018 erhöhten sich Informationsbedarf und Nachfrage an Qualifizierungen zum/r Betrieblichen Datenschutzbeauftragten / IT Sicherheitsbeauftragten erheblich.

Rund 300 Personen nutzten die geförderten Seminare zur Existenzgründung zum Einstieg in eine unternehmerische Rolle.

Die neuen Kompaktkurse "Crashkurs Immobilienrecht" und "WEG-Verwaltung" können als Weiterbildungen nach den neuen Richtlinien für Immobilienmakler und -verwalter angerechnet werden.

 

Die IHK-Akademie Mittelfranken regional: BildungsCampus Westmittelfranken

Die Bildungsinitiative "BildungsCampus Westmittelfranken" hat mittlerweile Fahrt aufgenommen und ist zu einem festen Angebot in der Region herangewachsen. An mittlerweile drei Standorten in Westmittelfranken können Weiterbildungsinteressierte Qualifizierungsangebote der IHK-Akademie in Anspruch nehmen. In Kooperation mit regionalen Bildungsträgern ist es gelungen, das Weiterbildungsangebot für die Region in drei Kompetenzbereichen auszubauen und so positiv zur Fachkräftesicherung beizutragen:

Rothenburg:

Kompetenzschwerpunkte Kaufmännische berufliche Weiterbildung und Gastronomie

Am IHK-Akademie Standort Rothenburg startete 2018 erstmals ein Kombi-Lehrgang für Wirtschafts- und Industriefachwirte/innen, weiterhin drei Ausbilder-Lehrgänge sowie ein Zertifikatslehrgang "Betriebliche/r Datenschutzbeauftragte/r (IHK)".

Neben der Schwerpunkt-Weiterbildung "Gepr. Küchenmeister/in" ist die zweijährige Ausbildung der Europa-Miniköche ein besonderes Highlight für Kinder im Alter zwischen zehn und zwölf, die mit regionalen Gastronomen, Köchen und Ernährungsberater/innen interessante erste gastronomische Kenntnisse erlangen.

Weißenburg:

Kompetenzschwerpunkte Kunststofftechnik und Management

In 2018 startete am kunststoffcampus bayern bereits der zweite Teilzeitlehrgang Industriemeister/in Kunststoff mit über 20 Teilnehmern.

Ansbach:

Kompetenzschwerpunkte Technik/Metall und Management

In Kooperation mit der Maschinenbauschule Ansbach (MBS) wurde das Angebot an Praxisstudiengängen zum Industriemeister deutlich ausgeweitet, 70 Ausbilder/innen in AdA-Lehrgängen weitergebildet und ein zusätzliches Weiterbildungsangebot für Auszubildende "Fit für die Ausbildung" durchgeführt.

 

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