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Ehrbarer Kaufmann und CSR

Das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns ist in Deutschland ein anerkanntes Synonym für verantwortungsvolles und nachhaltig angelegtes Unternehmertum. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken engagiert sich für dieses Leitbild entsprechend des gesetzlichen Auftrags für "Wahrung von Anstand und Sitte des Ehrbaren Kaufmanns" zu wirken (§1 Abs.1 IHKG) und verbindet es mit der Förderung, Verbreitung und Umsetzung der zehn Prinzipien des UN Global Compact, dessen Mitglied sie seit 2012 ist.

Als Mitglied verpflichtet sich die IHK dazu, in regelmäßigen Abständen ihr Engagement für die UN Global Compact Initiative zu dokumentieren. Für den Zeitraum Juli 2017 bis Juli 2019 sind die Informationen dazu im dritten Bericht (Communication on Engagement) zusammengefasst. Ziel ist die Umsetzung, Verbreitung und Förderung der zehn Prinzipien des UN Global Compact sowie erstmals auch die Darlegung der damit in Verbindung stehenden wesentlichen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals = SDG) der Vereinten Nationen bzw. der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.

Nachhaltigkeit in der Weiterbildung

Die Nachhaltigkeits-Qualifizierung CSR-Manager (IHK) hat die IHK Nürnberg seit 2013 stetig weiterentwickelt. Im Berichtszeitraum startete bereits der 13. Kurs. Bisher haben über 170 Teilnehmer aus Deutschland, Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg den Lehrgang abgeschlossen. Damit ist er der mit Abstand erfolgreichste Zertifikatskurs einer IHK zur CSR-Management-Ausbildung. Zum dritten Mal wurde auch ein spezifischer "CSR-Manager im Fußballmanagement" in Kooperation mit der DFL-Stiftung mit Modulen in Frankfurt, Dortmund und Nürnberg durchgeführt. Dreiviertel der Vereine aus erster und zweiter Bundesliga haben damit in Summe den Lehrgang der Nürnberger IHK-Akademie besucht.

Veranstaltungen und Projekte

Gemeinsam mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN) bot die IHK-Akademie Mittelfranken im Juni 2019 ein Tagestraining zu "Compliance und Korruptionsprävention" an, das einen Einstieg und Überblick über verschiedene Formen von Korruption und deren Vermeidung gab.

Um ein neues, praxisnahes und öffentlichkeitswirksames Projekt des Umweltpakts Bayern, des BIHK und des LfU zu unterstützen hat die IHK Nürnberg engagierte Unternehmen gesucht und vermittelt. Unter professioneller Anleitung erschlossen sie die Chancen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) für ihre Organisationen und konnten damit den eigenen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung sichtbar machen. Im Rahmen des Projektes entstanden konkrete Maßnahmen in den Unternehmen sowie frei zugängliches Informations- und Schulungsmaterial.

In die Auftakt-Podiumsdiskussion zur Ringvorlesung "Das Klima im Wandel – Fakten und Lösungen" der TH Nürnberg brachte sich IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch ein. Gemeinsam mit weiteren Experten aus Wissenschaft, Politik und Ökonomie wurden Herausforderungen des Klimawandels, wissenschaftliche Erkenntnisse, Konzepte und Lösungen erörtert und mit dem Publikum diskutiert.

Intensiv wurde am bundesweiten Trainings-Projekt "Nachhaltig erfolgreich führen" weitergearbeitet, das von der DIHK-BildungsGmbH und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung aufgelegt wurde. Die IHK-Akademie Mittelfranken ist bei der Einführung Pilot-IHK und im Steuerungskreis wie auch im Fachbeirat vertreten. Die entstehende Weiterbildung ist ein Beitrag zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms und des Nationalen Aktionsplans "Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)".

BNE ist außerdem ein Schwerpunktthemenfeld im Stiftungsprojekt "Haus der kleinen Forscher", in dem die IHK Nürnberg Netzwerkpartner ist. Im Jahr 2019 kamen beim "Tag der kleinen Forscher" 200 Kinder aus Kitas, Horten und Grundschulen des Netzwerks IHK Nürnberg für Mittelfranken zusammen und begingen ein großes Forscherfest mit zahlreichen Aktionen zum Thema Nachhaltigkeit.

Die Teilnehmenden neuer Industriemeister-Kurse erfuhren im Rahmen des Einführungstages viel zur betriebswirtschaftlichen Dimension des Themenkomplexes "Nachhaltige Entwicklung". Aktuelle Hintergrundinformationen, Fachthemen wie Nachhaltigkeit in der Normung und Berichte aus der Unternehmenswelt schaffen praxisbezogen Bezug zu dem, was für kommende Meister im Arbeitsalltag Relevanz besitzt.

Die IHK-Geschäftsstelle Fürth ist einer der Kooperationspartner der Initiative "Fairtrade Stadt Fürth", der Partner aus Politik, Verwaltung, Kirchen, Bildungsträgern, Zivilgesellschaft, Handel und Wirtschaft angehören. Sie will einen Beitrag leisten, den Welthandel gerechter zu gestalten. Ein Projekt war der "Pop-Up-Shop für urbane Businessmode", der Berufskleidung, Taschen, Schmuck und Mobiltelefone aus fairem Handel angeboten hatte und allgemein über das Thema fairer Handel informierte (WiM berichtete).

Über diese "internen" Aktivitäten hinaus ist die IHK Nürnberg für Mittelfranken in vielfältiger Weise bei den Themen Klimaschutz, Energieeffizienz und Materialeffizienz engagiert. Ein Beispiel ist die von der IHK-Vollversammlung verabschiedete Resolution zur Klimapolitik (WiM berichtete).

Auch die Fachausschüsse "Energie | Umwelt" und "Industrie | Forschung | Technologie" der IHK haben sich intensiv mit dem Thema Klimaschutz beschäftigt und zehn zentrale Forderungen zur europäischen, deutschen und bayerischen Klimapolitik formuliert.

Beteiligung in Arbeitsgruppen

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken engagiert sich seit Jahren mit zahlreichen Projekten und Veranstaltungen in Kooperation mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN) für eine verantwortungsvolle Wirtschaft und beteiligt sich regelmäßig in dessen Mitglieder-Treffen.

Die IHK Nürnberg ist im Partnernetzwerk Berufliche Bildung für Nachhaltige Entwickung (BBNE) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beteiligt und engagiert. Im Partnernetzwerk kommen Experten und Interessierte aus Wissenschaft, Verwaltungen, Betrieben und Schulen zweimal im Jahr zusammen, um gemeinsam zu erörtern, wie die Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung strukturell in die Aus- und Weiterbildung integriert werden können.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken wirkte darüber hinaus aktiv in verschiedenen Arbeitskreisen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) zu den Themen Ehrbarer Kaufmann und CSR mit und ist Mitglied im CSR-Beirat und -Netzwerk der Stadt Nürnberg.

2019 ist die IHK der "Allianz für Entwicklung und Klima" beigetreten, die vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gestartet worden war (WiM berichtete). Der "Allianz" gehören mittlerweile rund 350 Unternehmen, Verbände, Behörden, Projektentwickler, Kompensationsanbieter und Privatleute an. Diese Bündnispartner verpflichten sich zu freiwilligen Aktivitäten, die über die bestehenden gesetzlichen CO2-Minderungspflichten hinausgehen. Sie sehen sich den Klimaschutzzielen verpflichtet, die in der "Agenda 2030", der globalen Nachhaltigkeitsagenda und dem Klimaschutz-Übereinkommen von Paris vereinbart wurden. Der Beitritt zur "Allianz" ist eine weitere Wegmarke der umfangreichen IHK-Aktivitäten im Klimaschutz und ein wesentlicher Schritt des Projekts "klimaneutrale IHK".

 

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