Telefon: +49 911 1335-1335

Leistungssport mit Hinguckfaktor

Die CentralCheerleadingAgency (CCA) hat eine Marktnische gefunden: Mit dem Schwerpunkt auf Cheerleading bietet die Agentur für Sportmarketing aus Nürnberg Teams, Vereinen und Cheerleadern ein komplettes Angebot von der Uniform bis zur Vermittlung von Sponsoren.

Im Juni 2002 gründete Holger Schmidt gemeinsam mit einer Partnerin die CentralCheerleadingAgency. Mit seinen Erfahrungen aus Event- und Jugendmarketing will der gelernte Volkwirt den Bedarf der jungen Sportart Cheerleading an Vermarktung und Betreuung decken. Und dies mit beträchtlichem Erfolg: Seit der Gründung vor knapp drei Jahren wurden die Umsätze nach eigenen Angaben um mehr als 250 Prozent gesteigert. Angesichts der guten geschäftlichen Entwicklung bezog die CCA im Februar 2005 neue, größere Büroräume in der Herschelstraße in Nürnberg.

Auch das Angebot hat sich erweitert. Schmidt zufolge ist das Internet-Portal Cheercity.de das größte deutschsprachige Portal für Cheerleading, das demnächst auch spezielle Urlaubsreisen für die Cheer-Community anbieten wird. Außer den Aktivitäten im Internet richtete CCA 2004 zum ersten Mal die Cheerleading-Landesmeisterschaften in Bayern und Baden-Württemberg aus. An diesen Events nahmen 1 000 Aktive und 5 000 Besucher teil. Für 2005 hat sich CCA für insgesamt vier Landesmeisterschaften als Veranstalter beworben.

Schmidt stellt ein wachsendes Interesse für Cheerleading bei Publikum, Aktiven und Medien fest. Der Sport Cheerleading erlebte in den letzten Jahren einen markanten Aufschwung. So gibt es nach seinen Angaben mehr als 25 000 Jugendliche, die diesen Sport hierzulande ausüben, was Deutschland zum größten Markt Europas mache. Deswegen sei Cheerleading auch für Sponsoren interessant geworden – als Sportart mit „Hinguckfaktor“, die in der Zielgruppe der 15- bis 30-Jährigen verankert ist. Weil es noch keinen großen Markenartikler gibt, der sich für Cheerleading interessiert, sieht Schmidt gute Möglichkeiten für regionale und kleinere Unternehmen, solche Events als Werbeplattform zu nutzen.

Cheerleading gab es in den USA schon Ende des 19. Jahrhunderts und war ursprünglich eine Männerdomäne. Erst in den 20er Jahren kamen weibliche Cheerleader dazu und seitdem gehören die bunten Pompons zum Markenzeichen. So ist aus dem Anfeuern des eigenen Teams mittlerweile eine eigene Sportart mit akrobatischen und tänzerischen Höchstleistungen geworden.

Waren es Mitte der 90er Jahre ausschließlich American Football-Vereine, die zur Unterstützung ihrer Teams auf Cheerleader setzten, so sind es heute auch schon viele „normale“ Sportarten wie Fußball, Handball, Basketball und Eishockey. Dadurch werde Cheerleading auch vermehrt in der Berichterstattung der Medien berücksichtigt.

Im Gegensatz zu vielen Vorurteilen ist Cheerleading laut Schmidt nicht nur Pompons schwingen und lächeln, sondern ein Leistungsport mit intensivem Training. Für Meisterschaften wird ein Programm einstudiert, das mindestens einen Tanz, einen Cheer oder Chant, Pyramiden und mindestens einen Team-Sprung enthalten muss. Neben einer guten Technik sind auch Synchronität und Ausstrahlung gefordert. Eine Jury bewertet zudem Originalität, Show-Effekte und Programmablauf.

Im Februar 2005 wurde Cheerleading zum Bestandteil der Gesundheitsinitiative „Deutschland bewegt sich!“, eines gemeinsamen Projekts von Barmer Krankenkasse, Bild am Sonntag und ZDF. Zusammen mit CCA veranstaltete die Barmer am 26. Februar in über 100 Orten einen Cheerleading-Aktionstag.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2005, Seite 66

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick