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Sparkasse Nürnberg

Firmenkredite ziehen an

Sparkasse Nürnberg © Thomas Tjiang

Der Vorstand der Sparkasse Nürnberg (v. l.): Matthias Benk, Roland Burgis, Dr. Matthias Everding (Vorsitzender) und Dr. Jonathan Daniel.

Auch das Geschäft mit Immobilienvermittlungen und privaten Baukrediten hat sich in diesem Jahr dynamisch entwickelt.

Die Sparkasse Nürnberg hat mit „zufriedenen Gesichtern“ ihre Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert. Man werde nicht in das branchenübliche „Gejammer über Regulatorik“ einstimmen, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Matthias Everding. Vielmehr zahle sich die zweidimensionale Positionierung mit „persönlicher und digitaler Nähe“ aus. Insgesamt stieg die Bilanzsumme im Jahr 2016 leicht um 0,2 Prozent auf 10,6 Mrd. Euro, die Einlagen wuchsen um 1,7 Prozent auf 8,8 Mrd. Euro. Durch eine aktive Steuerung – dazu zählt auch das im letzten Jahr eingeführte Verwahrentgeld für Einlagen ab zehn Mio. Euro, dem sogenannten Strafzins – konnten die Einlagen von öffentlichen Haushalten und Unternehmen sogar leicht reduziert werden. Die Kreditbestände wuchsen um 4,8 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro an.

Ein Motor im Privatkundengeschäft war das neu zugesagte Baufinanzierungsvolumen, das sich trotz des bereits guten Vorjahreswertes um weitere elf Prozent auf 497 Mio. Euro erhöhte. Die vom Bund 2016 eingeführte Wohnimmobilienkreditrichtlinie, die u. a. verstärkt auf das laufende Einkommen abstellt und damit z. B. jungen Familien oder älteren Kunden einen Kreditzugang erschwert, hat bei der Sparkasse Nürnberg keine Auswirkungen gehabt. Im Vermittlungsgeschäft wurde mit 448 vermittelten Kaufobjekten in Summe ein Rekordobjektwert von 115 Mio. Euro an die Kunden gebracht. Zugleich konnte die Vermittlungscourtage gesteigert werden. Über die wachsenden Einlagen der Verbraucher konnte sich Privatkunden-Vorstand Dr. Jonathan Daniel einerseits „als Vertrauensbeweis freuen“, andererseits habe er angesichts der Negativzinsen, die sein Haus berappen muss, „zwiespältige Gefühle“. Gleichzeitig versicherte er den 391 000 Privatkunden, dass im laufenden Jahr keine Negativzinsen an sie weiter gegeben werden.

Im Firmengeschäft legten die Kreditbestände um 3,1 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro zu. Obwohl die Unternehmen ihre Eigenkapitalquote erhöht und damit ihre Selbstfinanzierungskraft gesteigert haben, stiegen die gewerblichen Darlehenszusagen der Sparkasse Nürnberg leicht auf 591 Mio. Euro.

Darüber hinaus sprach die Sparkasse Nürnberg auch ihre Firmenkunden gezielt auf deren Digitalisierung an, denn diese fließe immer stärker in die Bonitätsbewertung ein. Dabei gehe es nicht nur um eine digitale Prozessoptimierung, um etwa bei der Effizienz nicht den Anschluss zu verlieren. Vielmehr würden die Unternehmenskunden darauf aufmerksam gemacht, dass digitale Geschäftsmodelle über deren Zukunftsfähigkeit mit entscheiden. Die Sparkasse Nürnberg selbst stärkte ihre Internet-Filiale, mit der Kunden ihre Bankgeschäfte online abwickeln können. Möglich sind auch E-Mail-Beratungen oder Video-Chats über die „filiale.direkt“. Für die mobile Beratung wurden bereits elektronische Akten eingeführt, die Umstellung soll im nächsten Jahr fertig sein.

Trotz leicht rückläufiger Erträge bei einem minimal gesunkenen Personal- und Sachaufwand konnte der Jahresüberschuss um 300 000 Euro auf 19 Mio. Euro gesteigert werden. Der Rückgang des Zinsüberschusses durch die Nullzins-Politik der EZB wurde u. a. durch höhere Provisionseinnahmen ausgeglichen. Der geplante Stellenabbau durch Fluktuation oder Frühverrentung wurde fortgesetzt, zuletzt lag die Zahl der Mitarbeiter bei 1825, das waren 65 Beschäftigte weniger. Die Zahl der Azubis, darunter zwei Syrer, lag bei 55. Für das laufende Jahr werden bei einigen Konten Gebühren eingeführt, die in Summe etwa zwei Mio. Euro einbringen sollen. Darüber hinaus will Everding das digitale Angebot ausbauen, um Kunden zu binden und weitere hinzu zu gewinnen.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2017, Seite 85

 
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