Wie die Wurst in die Pelle und von dort aus in die Verpackung kommt, diese Frage beantwortet sich recht schnell, wenn man das Geschäftsmodell von Lars Stiefvater anschaut.
Er betreibt ein Zeitarbeitsunternehmen in Nürnberg, das sich auf die Wurstproduktion spezialisiert hat. Das Konzept funktioniert so: Mit seinen derzeit rund 300 Mitarbeitern kommt der Unternehmer je nach Bedarf in die Betriebe der Kunden. Die Beschäftigten arbeiten dann an den vorhandenen Maschinen und Anlagen, wo sie die Würste produzieren und verpacken – nach eigenen Angaben über 110 Tonnen täglich. Die Abrechnung erfolgt über die Menge, also nach Stück, Kartons oder Gewicht. Der Vorteil für den Auftraggeber ist, dass die Zahl der Mitarbeiter an die Produktionskapazitäten angepasst werden kann, beispielsweise in Spitzenzeiten, in denen die Herstellung hochgefahren werden muss. Zudem wird dem Kunden der Aufwand für das Personalmanagement, z. B. Lohnabrechnungen, abgenommen.
Stiefvater hingegen kann die Beschäftigten da einsetzen, wo sie gerade gebraucht werden. Dabei handelt es sich u. a. um ungelernte Kräfte und Produktionshelfer, aber auch Metzger, Fleischereifachkräfte und Kommissionerer gehören zu den Angestellten. Diese arbeiten in Vollzeit und sind nach Tarif und sozialversicherungspflichtig angestellt. Der Arbeitsschutz von der Aufsichtspflicht bis zu den Unfallverhütungsvorschriften sei in der Produktion gewährleistet, so Stiefvater. Damit will er sich bewusst von schwarzen Schafen der Zeitarbeitsbranche abgrenzen. Darüber hinaus können die Mitarbeiter einen zusätzlichen Leistungslohn verdienen, wenn sie über der Sollmenge produzieren – dies sei ein Anreiz, den Ausstoß in der Produktion zu erhöhen, erklärt der Nürnberger Mittelständler.
