Kaufleute im Groß- und Außenhandel, Bankkaufleute und IT-Berufe: Zahlreiche Berufsbilder gehen 2020 in neuer Form an den Start.
Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement: Am 1. August 2020 soll die Neuordnung des bisherigen Berufes „Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel“ in Kraft treten, der Beruf heißt dann „Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement“. Die grundlegenden Kenntnisse für den Groß- und Außenhandel werden weiterhin vermittelt, neu sind das verstärkte Arbeiten in Prozessen, das Thema E-Business sowie die stärkere Handlungsorientierung der Ausbildung. Wie bisher wird es den Beruf in den zwei Fachrichtungen Großhandel und Außenhandel geben, die Ausbildungszeit beträgt nach wie vor 36 Monate.
In diesem neu geordneten Beruf wird es – wie bereits bei zahlreichen anderen Ausbildungsberufen – eine „gestreckte Abschlussprüfung“ geben: Die sogenannte „Teil 1-Prüfung“, die nach der Hälfte der Ausbildungszeit ansteht, fließt dann mit 25 Prozent in die Gesamtnote der Abschlussprüfung ein. Eine weitere Änderung betrifft die mündliche Abschlussprüfung: Im fallbezogenen Fachgespräch haben die Betriebe künftig – wie bei den Büromanagern auch – die Wahl zwischen der klassischen Variante oder der sogenannten Reportvariante. Dabei reicht der Prüfling einen Report über eine betriebliche Aufgabe ein, der zwar nicht bewertet wird, aber als Grundlage für das Prüfungsgespräch dient.
Bankkaufleute: Ebenfalls zum 1. August 2020 wird der Ausbildungsberuf „Bankkaufmann/-frau“ neu geordnet, der zuletzt 1998 überarbeitet worden war. Beibehalten werden die Berufsbezeichnung, die Ausbildungsdauer von drei Jahren, die grundlegende Struktur dieses Berufsbildes sowie die klassischen Geschäftsfelder im Bankenwesen. Neue Inhalte sind digitale Arbeitsmittel sowie eine stärkere Handlungs- und Beratungskompetenz.
Auch bei den Bankkaufleuten wird die gestreckte Abschlussprüfung eingeführt: Zur Mitte der dreijährigen Ausbildung wird Teil 1 der Abschlussprüfung abgelegt, der mit 20 Prozent in das Gesamtergebnis einfließt. In Teil 2 der Prüfung, die zum Ende der Ausbildung ansteht, ist neben den schriftlichen Prüfungsteilen eine Gesprächssimulation zur Kundenberatung vorgesehen.
IT-Berufe: Auch die Berufe der Informations- und Kommunikationstechnologie werden umfassend reformiert (siehe WiM 1-2/2020, Seite 26/27). Bei den Fachinformatikern wird es neben den Fachrichtungen Systemintegration und Anwendungsentwicklung die zwei neuen Fachrichtungen „Digitale Vernetzung“ sowie „Daten- und Prozessanalyse“ geben. Unverändert bleibt im Wesentlichen der Ausbildungsberuf „IT-Systemelektroniker/-in“, der lediglich inhaltlich an den Schnittstellen zur Elektrotechnik überarbeitet und angepasst wurde.
Völlig neu geordnet werden zum 1. August 2020 die kaufmännischen IT-Berufe: Der bisherige Beruf „IT-System-Kaufmann/-frau“ wird durch den neuen Beruf „Kaufmann/-frau für IT-System-Management“ ersetzt, der dann der zentrale kaufmännische Beruf für die Informations- und Kommunikationstechnik sein wird. Der bisherige Ausbildungsberuf „Informatikkaufmann/-frau“ wird durch das Berufsbild „Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement“ ersetzt. In allen IT-Berufen wird ebenfalls die gestreckte Abschlussprüfung eingeführt.
Alle Ausbildungsbetriebe, die in den neu gefassten Berufen ausbilden, sollten sich rechtzeitig über die Änderungen informieren. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken bietet deshalb in den nächsten Monaten zahlreiche Informationsveranstaltungen an (siehe Info-Kasten). Bei Fragen (z. B.: Wann ist eine erneute Feststellung der Ausbildungseignung durch die IHK notwendig?) stehen die IHK-Bildungsberater jederzeit zur Verfügung.
Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement:
IHK, Tel. 0911 1335-1278,
christine.graeff@nuernberg.ihk.de
Bankkaufleute:
IHK, Tel. 0911 1335-1223,
florian.kelch@nuernberg.ihk.de
IT-Berufe (kaufmännisch):
IHK, Tel. 0911 1335-1221,
bernhard.essel@nuernberg.ihk.de
IT-Berufe (technisch):
IHK, Tel. 0911 1335-1230
bernd.hirschberger@nuernberg.ihk.de
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