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Commerzbank

Nürnberger Standort bleibt erhalten

Commerzbank-Filiale Nürnberg © Thomas Tjiang

Die Nürnberger Filiale der Commerzbank in der Spitalgasse wird auch nach der Restrukturierung fortbestehen.

Die Nürnberger Niederlassung der Commerzbank blickt vergleichsweise zufrieden auf das vergangene Corona-Jahr zurück.

So konnte das Institut regionale Unternehmen mit KfW-Krediten in Höhe von 99 Mio. Euro unterstützen. Anders als in der Finanzmarktkrise 2008 sei man nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung gewesen, sagt Gisela Haas, seit 2020 Niederlassungsleiterin Firmenkunden in Nürnberg. Die 1 700 Firmenkunden seien bislang gut durch die Krise gekommen, auch wenn manche Mittelständler noch auf ihre Corona-Hilfe warteten. Allerdings könnten sich manche Firmen-Ratings verschlechtern, wenn deren Bilanzen vorliegen werden.

Ähnlich wie bei den Firmenkunden nutzen auch die Privatkunden zunehmend die digitalen Banking-Möglichkeiten. Der Trend gehe sogar eindeutig in Richtung Mobile-Banking per Smartphone, sagte Michael Krauß, Commerzbank-Niederlassungsleiter Privat- und Unternehmerkunden. Seit Mitte 2020 ist es auch möglich, Wertpapiere per Smartphone ordern. Rund 2 500 Kunden kamen im letzten Jahr neu hinzu, jeder dritte fand den Weg online. Insgesamt haben im Geschäftsgebiet Mittelfranken und Teilen der Oberpfalz rund 175 000 Menschen ein Konto bei der Commerzbank.

Das Geschäftsvolumen der Niederlassung stieg von acht auf 8,5 Mrd. Euro, das Kreditvolumen legte von 2,1 auf 2,4 Mrd. Euro zu. Dahinter steht erstmals ein Neukreditgeschäft von mehr als einer halben Mrd. Euro. Neben Individualkrediten boomten die Baufinanzierungen, die um 18 Prozent auf 341 Mio. Euro anstiegen. Besonders gefragt waren 2020 Immobilien mit Gärten und Balkonen. Erstmals gab es eine "grüne" Baufinanzierung mit Zinsrabatt bei hoher Energieeffizienz. Privatanleger konnten mit dem neuen Fonds "Klimavest" direkt in nachhaltige Energieprojekte wie Windparks investieren. Bedingt durch Corona legten viele Kunden zudem mehr Geld auf die hohe Kante, wodurch die Einlagen von 2,1 auf 2,3 Mrd. Euro wuchsen. Seit Herbst letzten Jahres fällt für Neukunden ein Strafzins von 0,5 Prozent ab 100 000 Euro an, bei Bestandskunden gibt es individuelle Regelungen. Den Start ins neue Jahr beschrieb Krauß als gut und über Vorjahr.

Voraussichtlich im Mai wird das bundesweite Sanierungskonzept "Strategie 2024" der Commerzbank konkret. Dann wird klar, wie viele der zuletzt 19 Filialen und rund 400 Arbeitsplätze gestrichen werden. "Es ist sicher, dass Filialen geschlossen werden", sagte Krauß. Nach dem neuen Konzept könnte der Nürnberger Stammsitz eine sogenannte Premiumfiliale werden, die Standorte in Erlangen, Fürth und Schwabach dagegen in kleinere, sogenannte Beratungsfilialen umgewandelt werden.

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(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2021, Seite 81

 
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