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GRR

Gutes Jahr bei Immobilienspezialist

UNT_GRR-WiM-12-22-Foto-Thomas-Tjiang © Thomas Tjiang

Die GRR-Geschäftsführer Andreas Freier (l.) und Martin Führlein.

Die GRR Real Estate Management GmbH in Nürnberg verbucht das Geschäftsjahr 2021/2022 (Stichtag 31. Mai) als Erfolg – trotz eines wirtschaftlich schwierigen Umfelds.

Der Gesamtumsatz sei mit 22,3 Mio. Euro stabil ausgefallen, das Konzernergebnis legte um rund Drittel auf neun Mio. Euro zu, wie das Unternehmen bekannt gab. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 74 auf aktuell 85. Die GRR-Gruppe investiert in Nahversorgungsimmobilien, die größtenteils an Fachmärkte, Discounter und Vollsortimenter vermietet sind. Daneben erbringt sie Dienstleistungen für Dritte, etwa Center-Management oder Neubauprojekte. Das wichtiger werdende dritte Betätigungsfeld ist das Fondsgeschäft: Hier investiert GRR für institutionelle Anleger bundesweit in Nahversorgungs-
zentren.

Das Wachstum resultiert nach Unternehmensangaben einerseits aus steigenden Mieteinnahmen durch indexierte Verträge. Sie sehen gekoppelt an die Inflationsrate entsprechende Mietsteigerungen vor. Andererseits hat sich die GRR von einigen Objekten „mit negativem Ergebnisbeitrag“ getrennt, berichtet Vorstand Martin Führlein. Durch die Verkäufe sank der Verkehrswert der Einzelhandelsimmobilien im Eigenportfolio um vier Prozent auf 188 Mio. Euro. Dieser Wert werde in Zukunft noch weiter sinken, um den Zukäufen für die eigenen Fonds keine Konkurrenz zu machen. Zuletzt betreute der Nürnberger Immobilienspezialist im Lebensmitteleinzelhandel 500 Objekte mit einem Wert von rund 1,95 Mrd. Euro und einer Fläche von rund einer Mio. Quadratmetern. Beim Vermietungsstand von 98 Prozent seien laut GRR in Corona-Zeiten kaum Mietstundungen für wacklige Mieter nötig gewesen. Finanzvorstand Führlein hat die Phase der niedrigen Zinsen zur Entschuldung genutzt: Bei seinem Amtsantritt 2015 lag die Quote des Fremdkapitals bei über 77 Prozent, nun bei unter 50 Prozent.

Das steigende Zinsniveau bremse die Investitionspläne der GRR: So sollte der „Retail Fund No. 4“ bereits im vergangenen Jahr mit 440 Mio. Euro voll investiert sein. Nun ist der Plan auf 2024 gestreckt und das Zielvolumen um rund ein Viertel auf 332 Mio. Euro abgespeckt. Führlein erklärt das mit der Vervierfachung der Kapitalkosten und höheren Erwartungen der Investoren, die nun genauer mit zinsstarken Anleihen vergleichen. Mit dem im Sommer neu aufgelegten Fonds („Future Retail Properties 1“), richtet sich die GRR an den nachprüfbaren Nachhaltigkeitszielen der EU aus: Der neue Fonds investiert gemäß der Taxonomie-Verordnung und den Auflagen zur Offenlegung. Die GRR Group treibt auch den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern ihrer 63 Objekte voran. Bislang sind 19 Dachflächen mit PV-Anlagen ausgestattet, darunter etwa ein Einzelhandelsstandort in Baiersdorf. Weitere Anlagen sind geplant.

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(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2022, Seite 80

 
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